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Ufo - Weltraumkommando S.H.A.D.O. Review


2008-10-30  Uewkes  9 Likes  0 Kommentare 
Wo "Todesgrüße von Gamma 03" doch eher enttäuschend war, da macht die Serie "Ufo" einiges wieder gut. Im Groben geht es um die Organisation "Shado", ein w und es wäre Shadow, wie Schatten. Und im Schatten agiert diese Organisation, die eng mit Militär, Regierung und anderen zusammenarbeitet, denn die Existenz von Ufos soll nicht an die Öffentlichkeit dringen. Problematisch wird es immer dann, wenn sich die Unbekannten Flugobjekte der Erde oder dem Mond nähern, dann herrscht meistens "code orange" oder gar "code red", Piloten hüpfen durch ihre Röhren zu den Abfangjägern, programmieren die Raketen und nach einigen Explosionen ist die Gefahr dann auch meist gebannt.

Aber auch Menschen machen Fehler. Verpassen Chancen, verraten einander oder halten den Stress nicht aus. Die ersten 4 Folgen bieten einen Rundblick in die Arbeitsweise, die immer sehr ähnlich strukturiert ist, deutet auf Verräter in den eigenen Reihen hin, behandelt die Gefahr, was passiert, wenn "Außenstehende" von Ufos erfahren und mit welchen obskuren Methoden Commander Edward Straker auf Rekrutierungszug geht.

Knallbunt, herrlich retro, ein bisschen spannend, abartig komisch
Die Modelle der Raumschiffe, der Stationen wirken wie aus Plastik, wie aus kleinen Modellen, die man mit optischen Tricks "echt" wirken lässt, die Startsequenzen sind aus Sparmaßnahmen immer aus den gleichen Bildern zusammengesetzt, auch die Abschüsse der Raketen und die folgenden Explosionen sind nicht nur ähnlich sondern identisch - schnell hat man die Arbeitsweise internalisiert, sich an die urigen Kostüme, glitzernde Metallröcke, durchsichtige Hemden und einfarbige "Komplettanzüge" gewöhnt, sich mit den grauseligen Haarfarben und Frisuren der 70er abgefunden und sehnt sich nach so bequemen Sesseln und natürlich dem Schach in 3D.

Gute Laune vorprogrammiert, wenn das Theme ertönt, zu seiner Zeit war "Ufo" nicht umsonst ein Renner.

Wo kommen sie her.. wo gehen sie hin..?
Es herrscht alles andere als eine friedliche Stimmung, auch wenn man heute von Spannungsbögen und Atmosphäre andere Sphären gewohnt ist - so würde man heute vermutlich nicht mehr vor Angst und Entsetzen schreien, wenn sich im Film eine Tür langsam öffnet, ein schwarzer Handschuh sich hereintastet und erstmal den Lichtschalter betätigt. Aber das macht alles nichts, das Retrofeeling kompensiert gut und gerne, die Struktur der Organisation wird immer wieder vor neue Bedrohungen gestellt, immer sind es die Außerirdischen, die, wie sich später herausstellt, Menschen entführen und ihre Organe zum eigenen Überöeben transplantieren. Eine Bedrohung? Feinde? Oder einfach nur der Überlebenstrieb? Nicht ganz simple Fragen mit der allseits beliebten Frage, ob die Menschheit denn jetzt wirklich alleine ist oder ob es da draußen doch noch andere Lebewesen gibt. Ein gehöriger Schuss Sci-Fi, viele witzige und durchaus durchdachte Dialoge und Mimik, die einfach passt.

Wer mit dieser Serie aufgewachsen ist, wird sich über die günstige Neuauflage freuen, aber auch moderne Anhänger des gepflegten Sci-Fi-Genres dürfen ruhigen Gewissens einen oder zwei Blicke riskieren - "Ufo" ist mindestens so liebevoll umgesetzt wie die dort rumstehenden Sitzgelegenheiten bunt und gemütlich sind.

Und wenn der Zeitpunkt der Produktion nur stark genug berücksichtigt wird, dann erscheinen die Ufos auch nicht mehr so plump, die Explosionen und Ausweichmanöver nicht so gestelzt und auch die Frisuren werden vermutlich in irgendeiner Saison wieder ihre Daseinsberechtigung auf der Trendwelle erhalten. Der arme Gerry Anderson, der Ufo stehen gelassen hat und stattdessen zu Mondbasis Alpha 1 überging, das wird ihn noch heute ärgern, inklusive aller Verantwortlichen.

Eine Anmerkung zum Schluss: Eine der vier Episoden wurde in Deutschland nie ausgestrahlt und liegt deswegen, wie einzelne "zensierte" Passagen nur im englischen O-Ton vor, deutsche/englische Untertitel sind aber vorhanden.

Bildqualität: Mehr als in Ordnung für die Verhältnisse, die Farben sind kräftig, die Kostüme schrill und auch die Raumschiffe und alle dort blinkenden Lichter sind ein wahres Fest. Auch die deutsche Synchro gefällt, weitaus weniger gefällig natürlich die traurige Tatsache, dass man nach der 26. Episode mit einem offenen Ende allein gelassen wird, da ja eigentlich noch eine 2. Staffel geplant war.

Aus den 70ern in die Zukunft blickend: schrill, retro, abenteuerlich und äußerst unterhaltsame Serie um eine Anti-Alien-Organisation.

Punktewertung

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