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The Retirement Plan Review

Ein alter Profikiller kommt zurück in den Wahnsinn


2025-10-11  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Was passiert, wenn man einem gealterten Killer die Rente streitig macht? In The Retirement Plan wird genau das zur explosiven Realität. Der Film liefert eine Mischung aus altmodischer Action, schrulligem Humor und einem Hauch Familiendrama – trifft dabei aber nicht immer den richtigen Ton. Statt einem cleveren Comeback gibt es eher eine lauwarme Erinnerung an frühere Glanzzeiten.

Ein Datenstick, ein Kind – und ein Vater, der mehr kann, als er zeigt
Ashley gerät in Schwierigkeiten mit skrupellosen Verbrechern. Um ihre kleine Tochter zu retten, schickt sie sie zu deren Großvater Matt, den sie selbst kaum kennt. Der lebt zurückgezogen am Strand und wirkt wie ein alter, abgehalfterter Typ. Doch Matt ist nicht nur irgendein alter Mann – er hat eine Vergangenheit als Profikiller. Als die Gangster bald darauf auch auf der Insel auftauchen, wird schnell klar: Dieser Rentner hat das Töten nicht verlernt.

Der Plot ist simpel, beinahe formelhaft. Gut gegen Böse, Familie in Gefahr, ein mysteriöser USB-Stick als Aufhänger. Die Geschichte versucht, cool und emotional zugleich zu sein, bleibt aber in beiden Aspekten oberflächlich. Es ist alles ein wenig zu konstruiert, ein wenig zu berechenbar.

Cage als Dreh- und Angelpunkt – der Rest bleibt Staffage
Nicolas Cage trägt den Film mit seiner typischen Mischung aus lakonischem Blick und trockener Ironie. Sein Matt ist eine Figur, die man ihm sofort abnimmt: müde, aber jederzeit bereit, auszuteilen. Es ist keine besonders tiefgründige Darstellung, aber sie funktioniert im Kontext dieses Films.

Weniger überzeugend sind die Nebenfiguren. Ashley, die Tochter, bleibt blass. Ihre Motivation wirkt aufgesetzt, ihr Spiel teilweise hölzern. Die kleine Enkelin sorgt für den nötigen emotionalen Klebstoff, aber auch sie wird eher als süßes Accessoire denn als echte Figur inszeniert. Der Bösewicht ist kaum mehr als eine Karikatur: ein Typ mit Sonnenbrille, Machtanspruch und einer Vorliebe für Gewalt – ohne Tiefe oder glaubhafte Agenda.

Action in Schüben – zwischen brauchbar und billig
Die Actionsequenzen sind der eigentliche Antrieb des Films. Schusswechsel, Faustkämpfe, Explosionen – alles da. Und manches davon sogar gut choreografiert. Doch das Niveau schwankt. Einige Szenen wirken flott und solide umgesetzt, andere wie aus einem günstig produzierten TV-Film. Das Budget ist sichtbar, gerade bei Kulisse und Effekten.

Was hingegen gut funktioniert, ist das Tempo. Langeweile kommt selten auf. Der Film hat keine Längen, was aber auch daran liegt, dass er auf Tiefgang weitgehend verzichtet.

Humor und Ernst – eine schwer auszubalancierende Mischung
The Retirement Plan will lustig sein, gleichzeitig aber auch emotional packen. Dieser Spagat gelingt nicht durchgehend. Manche Sprüche sitzen, andere wirken bemüht. Und der emotionale Teil – etwa das Wiederannähern von Vater und Tochter – bleibt weitgehend oberflächlich. Man versteht, was der Film sagen will, aber er fühlt es nicht.

Am Ende bleibt das Gefühl: Hier wurde Potenzial verschenkt. Eine interessante Grundidee – ein gealterter Killer muss über sich hinauswachsen, um seine Familie zu schützen – hätte viel mehr Raum für Charakterentwicklung und emotionale Tiefe geboten. Doch stattdessen geht der Film lieber auf Nummer sicher.

The Retirement Plan ist kein Totalausfall, aber auch kein Geheimtipp. Wer Nicolas Cage in einer entspannten, routinierten Actionrolle sehen will, bekommt hier genau das – nicht mehr, aber auch nicht viel weniger. Es ist ein Film für den schnellen Konsum, mit ein paar brauchbaren Szenen und einem Star, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. Anspruch darf man keinen haben – aber wer mit niedrigen Erwartungen rangeht, kann sich zumindest unterhalten lassen.

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