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The Nun II Review

Valak kehrt zurück


2025-10-13  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Mit The Nun II knüpft Regisseur Michael Chaves an die finsteren Wurzeln des Conjuring-Universums an – und diesmal mit mehr Kontrolle, Stil und Wirkung als beim Vorgänger. Der Film schafft es, bekannte Horror-Elemente zu einem unterhaltsamen, schaurig-schönen Gesamtpaket zu schnüren, das gerade für Fans atmosphärischen Grusels genau das Richtige ist. Sicher, das Rad wird nicht neu erfunden – aber The Nun II weiß ganz genau, was es sein will: ein visuell eindrucksvolles Gothic-Horrorerlebnis mit Tempo und Power.

Ein Kloster voller Schatten – und eine Rückkehr mit Gänsehautgarantie
Vier Jahre sind vergangen seit den Ereignissen von The Nun, und Schwester Irene (wieder hervorragend gespielt von Taissa Farmiga) wird erneut mit dem Dämon Valak konfrontiert. Diesmal verschlägt es sie in ein französisches Internat, in dem finstere Kräfte wirken und eine Reihe mysteriöser Todesfälle geschehen. Unterstützt wird sie von der jungen Novizin Debra (Storm Reid), und schnell wird klar: Valak ist nicht nur zurück – er ist gefährlicher denn je.

Der Film entfaltet seine Geschichte zügig und effektiv. Die Story bleibt dabei schlank, aber funktional – sie dient als solides Fundament für das, worum es wirklich geht: Atmosphäre, Bedrohung und die stetig lauernde Finsternis. Dabei gelingt es dem Film, eine klarere Struktur und einen deutlich besseren Erzählfluss als noch im ersten Teil zu etablieren.

Horror mit System: Handwerklich stark und durchdacht inszeniert
Michael Chaves beweist hier, dass er gelernt hat. Die visuelle Sprache des Films ist durchweg hochwertig: gotische Architektur, klug gesetzte Licht- und Schatteneffekte, durchkomponierte Bildräume. Besonders die ersten beiden Drittel des Films bauen eine intensive Spannung auf, bei der man unweigerlich den Atem anhält – nicht, weil man überrascht wird, sondern weil man genau weiß, dass gleich etwas passieren wird… und es trotzdem funktioniert.

Die Jump Scares sind zahlreich, aber nicht billig. Es gibt sie – ja, sie gehören dazu – aber sie sind besser gesetzt, klüger getimt und vor allem schöner gefilmt als in vielen vergleichbaren Horrorwerken. Auch der Soundtrack unterstützt dieses Gefühl von ständiger Bedrohung wirkungsvoll, ohne aufdringlich zu sein.

Valak ist wieder furchteinflößend – und das Ensemble überzeugt
Taissa Farmiga spielt Irene erneut mit der richtigen Mischung aus Sanftmut, innerer Stärke und unterschwelligem Schrecken. Man nimmt ihr die Rolle jederzeit ab, sie ist das emotionale Zentrum des Films. Storm Reid bringt frischen Wind ins Franchise – neugierig, aber mutig, und mit einer sympathischen Leinwandpräsenz.

Und Valak? Der dämonische Star ist zurück – bedrohlicher als je zuvor. Mit schattenhaften Auftritten, teuflischem Blick und cleverem Einsatz im Hintergrund erzeugt der Film genau die Art von ikonischer Gruselpräsenz, die das Conjuring-Universum so erfolgreich gemacht hat.

Mythologie, die sich öffnet – aber auch auf Nummer sicher geht
The Nun II wagt kleine Ausflüge in die Hintergrundgeschichte von Valak und den dämonischen Ursprüngen. Es gibt Ansätze zur Vertiefung, Andeutungen größerer Zusammenhänge, die auf kommende Geschichten hoffen lassen. Zwar geht der Film nicht allzu weit in die Tiefe, doch das ist verkraftbar – denn er legt in Sachen Atmosphäre und Inszenierung ordentlich vor.

Der Film ist dabei nie zu schwer, nie zu belehrend. Es geht nicht um komplexe Symbolik oder religiöse Metaphern – es geht um pure, wohl dosierte Unterhaltung im Horrorgewand. Und das gelingt überraschend gut.

The Nun II ist ein rundum gelungener Horrorfilm, der genau weiß, wie er seine Zuschauer in den Bann zieht. Mit starken Bildern, einer intensiven Atmosphäre und gutem Timing gelingt es Regisseur Michael Chaves, einen der besten Ableger des Conjuring-Universums zu liefern. Klar: Es gibt Genre-Klischees, und die Story bleibt simpel. Aber manchmal reicht das völlig aus – wenn Stil, Stimmung und Schauergefühl so gut zusammenwirken. Wer Lust auf Grusel, Spannung und ein paar wirklich gute Schockmomente hat, wird hier bestens bedient.

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