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Tage des Ruhms Review


2008-12-04  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Wir schreiben das Jahr 1943. Europa versinkt im Sog der Naziherrschaft und in den Wirren des zweiten Weltkriegs. Vier junge Algerier, Messaoud, Said, Abdelkader und Yassir, ziehen in den Krieg, um Frankreich von der Besatzung zu befreien. Und das obwohl sie selbst als Algerier ihr vermeintliches "Vaterland" nie gesehen haben. Damit teilen sie das Schicksal von 200.000 weiteren Kolonial Soldaten, die ihre Heimat verließen, um ein fremdes Land zu befreien und erfahren mussten, dass sie dennoch "Franzosen zweiter Klasse" sind. Der Film "Tage des Ruhms" widmet sich der wahren Geschichte dieser vier Männer und ihres Kriegs...

Wahr. Hart. Unerbittlich.
Die französische Flagge muss reingewaschen werden. Alle jungen Männer Algeriens sind aufgerufen in den Krieg zu ziehen. Auch der junge Said, gleichzeitig der Hauptakteur des Films, schließt sich dem Tross an, auch wenn der eigene Grossvater nie mehr aus dem Krieg zurückkehrte. Schließlich solle ihn niemand für einen Feigling halten. Und so führt ihn sein Weg zunächst irgendwo in die Wüste Marokkos, wo die ungeübten Gebirgsjäger einen ersten Drill bekommen. Sie sollen für "ihre Heimat" an die Fronten in Europa - dabei kennen sie Frankreich nur aus der Kolonialherrschaft, waren selbst nie dort. Einige tun es des Geldes wegen, andere hoffen auf eine bessere Zukunft im fernen Europa. Davor aber müssen sie überleben.

Ihre Feuertaufe erhalten die vier Algerier in Italien, wo sie in verlustreichen Schlachten rund um Monte Cassino einen strategisch wichtigen Berg erobern sollen. Schon in dieser frühen Phase des Films zeigt der Film eindrucksvoll sein Potential an rohen und brutalen Impressionen und bildgwaltigen Szenen, die den Schrecken des Krieges direkt ins heimische Wohnzimmer portieren. Doch schon bald darauf müssen die vier Helden und alle ihre Freunde aus dem fernen Algerien erfahren, dass sie nur "Franzosen zweiter Klasse" sind. Es beginnt bei der Verpflegung, von der sie nicht das gleiche erhalten, wie die gebürtigen Franzosen. Während letztere Heimaturlaub erhalten, dürfen Messaoud, Said, Abdelkader und Yassir nicht nach Hause. Zu wenig Boote heißt es. Dabei gab es genug Boote, um sie in Kriegsgebiet zu holen...

Gerade weil es eine wahre Geschichte ist, weiß der Film zu beeindrucken. Und vielleicht auch deshalb, weil hier nicht nur der Schrecken des Krieges gezeigt wird, sondern weil aus dem großen Fundus an Geschichten des 2. Weltkriegs hier eine Perspektive gezeigt wird, die den meisten bisher eher verborgen geblieben sein dürfte. Die Geschichte der Algerier im 2. Weltkrieg wurde bisher kaum verfilmt und so gelingt es "Tage des Ruhms" tatsächlich etwas Neues zu verfilmen, auch wenn es schon unzählige Filme zu der Zeit gibt. Die 14-Millionen-Euro-Produktion geizt dabei nicht mit Bildgewalt und Emotionen, insbesondere das finale Gefecht im Elsass und die Schlusssequenzen sind hier Paradebeispiele.

"Tage des Ruhms" ist ein eindrucksvolles Werk voll roher Gewalt, nicht nachvollziehbarer Diskriminierung und ehrlicher Emotionen. Einmal gesehen, wird man den Film sicher nicht so schnell vergessen.

Punktewertung

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   Titel Tage des Ruhms
   Genre
   Release 2008-10-23
   Systeme
   Publisher Ascot Elite Home Entertainment GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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