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Sieben Jahre in Tibet Review


2008-11-13  Spielemagazin  9 Likes  0 Kommentare 
"8000 Kilometer liegen vor uns. Sobald wir Indien erreicht haben werden wir uns auf den Weg in den Himalaja machen, zum Nanga Parbat, dem neunthöchsten Berg der Erde. In Deutschland heißt er unser Berg. Vor uns haben es bereits vier deutsche Expeditionen versucht - Sie sind alle gescheitert. Elf Bergsteiger kamen bei Stürmen oder Lawinen ums Leben. Inzwischen ist die ganze Nation besessen von der Idee den Nanga Parbat zu erobern. Er ist für unser Volk so etwas wie ein Symbol für den Willen zum Sieg geworden."

29. Juli 1939...
Auf 6.600 Meter hat der österreichische Bergsteiger Heinrich Harrer (Brad Pitt, "Oceans Eleven", "Sieben") das vierte Lager errichtet. Er ist mit seinen Gedanken allerdings immer wieder zerstreut und irritiert, da er seine Frau Ingrid (Ingeborga DapkÃ…"naitÄ—) hochschwanger in Deutschland zurücklassen musste. Und doch hat er sich dafür entschieden an der Expedition auf den schwer zu erklimmenden Neuntausender teilzunehmen. Nicht nur, weil sich diese Chance nur einmal im Leben ergibt oder Nazi-Deutschland dies von ihm als einem der besten Bergsteiger der Welt erwartet. Vielmehr hat es etwas mit seiner Ich-Bezogenheit zu tun, denn Harrer ist ein ziemlicher Egoist, dessen Einstellung sich im Verlauf des Films "Sieben Jahre in Tibet" aus dem Hause Constantin allerdings noch stark ändern wird.

Als Deutschland in Polen einmarschiert und damit den 2. Weltkrieg offiziell auslöste wird Harrer von britischen Truppen gefangen genommen und kommt in ein Internierungscamp, aus dem er erst 2 Jahre später wieder fliehen kann. In der Zwischenzeit ist sein Sohn Rolf geboren worden und Ingrid hat die Scheidung eingereicht - er sieht keinen Grund mehr in die Heimat zurückzukehren. Zusammen mit seinem Expeditionskollegen Peter Aufschnaiter gelingt ihm die Flucht nach Tibet. Tibet, das höchstgelegenste, abgeschiedenste Land der Erde mit dem schönen Beinamen "Das Dach der Welt". Und obwohl Ausländer hier alles andere als willkommen sind können sich die beiden in der fremden Welt einleben. Es kommt so weit, dass Harrer zu einer Audienz beim Dalai Lama eingeladen wird, der seinerseits alles über die Welt jenseits des Nanga Parbat erfahren will. Aus einer mehrmonatigen Expedition wird so eine Reise über mehrere Jahre in ferne Länder - und in nur scheinbar weiter entfernte Gebiete der Seele.

Jean-Jacques Annaud, bekannt geworden durch "Der Name der Rose", gelang mit "Sieben Jahre in Tibet" 1997 eine aufsehenerregende Verfilmung einer großartigen Geschichte. Bildgewaltig und einfühlsam erzählt der Film die Geschichte eines jungen Mannes und seiner enormen Fähigkeiten - und vor allem von dessen Wandlung im Laufe der Jahre. Brad Pitt, bekannt geworden durch Actionstreifen wie "Sieben" oder "12 Monkeys" konnte mit diesem Film seinen Anspruch auf Charakterrollen eindrucksvoll unterstreichen und beweist Tiefgang und Detailverliebtheit. Skurriles Detail am Rand: Regisseur Jean-Jacques Annaud sowie die Darsteller Brad Pitt, David Thewlis und Jamyang Jamtsho Wangchuk haben seit der Produktion dieses Films ein lebenslanges Einreiseverbot für die Volksrepublik China.

"Sieben Jahre in Tibet" ist eine sehenswerte Reise, ein Spagat zwischen Drama und Zeitgeschichte, zwischen Abenteuer und Selbstfindung. Eindrucksvoll inszeniert und mit herausragenden schauspielerischen Leistungen gespickt ist der Film ein echtes Muss für Cineasten.

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   Titel Sieben Jahre in Tibet
   Genre
   Release 2008-11-06
   Systeme
   Publisher Highlight
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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