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Perkins 14 Review


2012-10-21  Jana  12 Likes  0 Kommentare 
Mit Horror-Filmen ist das immer so eine Sache. Es gibt gerade im Low Budget Bereich eine Handvoll gute Streifen, dafür Unmengen Filme, die man wirklich nur an Trash-Liebhaber empfehlen kann. Ob "Perkins 14" wohl für eine positive Überraschung sorgt? In der Produktbeschreibung steht immerhin "Extrem brutaler Kannibalen Horror-Streifen, der an visuellem Extremismus nicht mehr zu toppen ist! Handwerklich hervorragend gemacht: brillante Special FX und HEKTOLITERWEISE Blut!" Wurde hier übertrieben oder darf man sich wirklich auf einen krassen und guten Horror-Film freuen?

Was geschah mit den Kindern?
Auf den Tag genau ist es nun zehn Jahre her, dass in der kleinen Stadt Stone Cove die erste Entführung geschah. Ein Kind wurde entführt und 13 weitere Entführungen folgten! Eines dieser Kinder war auch der kleine Sohn von Deputy Dwayne Hopper (gespielt von Patrick O'Kane), der vor den Augen der eigenen Schwester mitten in der Nacht aus dem eigenen Haus verschleppt wurde. Seitdem fehlt jede Spur von ihm und seinem Entführer.

In jener Nacht also, 10 Jahre nach der ersten Entführung, befindet sich Dwayne im Nachtdienst. In den Zellen sitzen nur ein junges, aufmüpfiges Mädchen und ein scheinbar unbescholtener Bürger, der sich ein kleines Vergehen geleistet hat - der Apotheker Ronald Perkins. Eigentlich nichts beunruhigendes, aber Dwayne wird das Gefühl nicht los, dass etwas mit Perkins nicht stimmt und dieser etwas mit den vergangenen Verbrechen zu tun haben muss. Nachforschungen ergeben schnell, dass tatsächlich in Perkins' Haus etwas nicht in Ordnung ist. Doch was dann geschieht, damit hat keiner gerechnet...

Natürlich wollen wir nicht zu viel von der Story vorweg nehmen. Doch um näher auf den Film eingehen zu können, müssen wir zum wesentlichen Teil kommen, den man aber erst nach gut 30 Minuten Film erfährt. Wer also völlig ungespoilert diesen Streifen anschauen möchte, sollte nun nicht mehr weiter lesen.

Toller Anfang, schwächelndes Ende
Die ersten 30 Minuten des Films gehen relativ ruhig dahin. Man erfährt von den damaligen Verbrechen, man bekommt Eindrücke in das zerstörte Leben von Dwayne und man stellt fest, wie besessen er doch darauf ist, den Entführer seines Sohnes endlich zu finden. Bis hierhin hat "Perkins 14" noch nicht viel von einem Horrorfilm, war aber trotzdem für uns der interessanteste Teil. Denn auch wenn nichts schwerwiegendes passiert, ist der Film doch im ersten Teil sehr spannend gestaltet. Dann aber macht er eine komplette Wendung und zeigt das, was sich Horrorfans wünschen: Blut und Mord. Doch um gleich mal etwas Wind aus den Segeln zu nehmen: "hektoliterweise Blut" ist doch reichlich übertrieben. Natürlich: Blut gibt es an allen möglichen Stellen zu sehen, manchmal sogar zu viel des guten. Nicht, weil es zu viel im Sinne von zu eklig ist. Sondern zu viel im Sinne von unsinnig an gewissen Stellen. Aber was soll's, darüber wollen wir uns gar nicht ärgern.

Zu ärgern gibt es aber dennoch etwas: Die fehlende Logik. Was sind diese Kinder bzw. Jugendlichen jetzt? Eine Art Zombie? Kannibalen? Wie genau sind sie so geworden? Es gibt zwar Andeutungen, aber so richtig geht das nicht hervor. Wie kann zum Beispiel ein Teenager, der theoretisch "einfach nur" keine Schmerzen mehr spürt, mehrere Schußwunden überleben? Eigentlich ist er erschossen, aber er steht doch wieder auf. Da denkt man doch an Zombies. Aber andererseits scheinen die Jugendlichen doch nicht gestorben und wieder auferstanden zu sein, sondern lediglich zu Bestien mutiert worden zu sein. Wie denn nun? Auch macht es zwischenzeitlich den Anschein, dass sie hirnlose Wesen geworden sind. Oder wie sonst erklärt man es sich, dass eins der Mädchen nicht weiß, wie man eine Tür öffnet? Im späteren Verlauf des Films stellt sich aber eins dieser Wesen äußerst intelligent an und bahnt sich zielstrebig seinen Weg, während die anderen doch immer nur rasend auf Fleisch aus waren. Da geht der Spaß beim Schauen des Films etwas verloren, weil es eben viel zu viele unlogische Momente gibt.

Nun kann man sagen, dass ein Horrorfilm gar nicht logisch sein muss. Aber da der Film so schön mit Handlung anfing, ist er unserer Meinung nach nicht einfach nur ein Splatter "alles muss brutal sterben, egal wie" Film, sondern sollte ein gut gelungener, nachvollziehbarer Horrorstreifen sein. Schade, dass das Drehbuch an viel zu vielen Stellen da doch einfach nur mangelhaft war.

Das mag aber auch nicht jeden stören, wichtiger werden viele da dann auch die brutaleren Szenen finden. Und immerhin wirbt der Film ja damit, ein extrem brutaler Horror-Streifen zu sein, der an visuellem Extremismus nicht mehr zu toppen ist. Nun ja: Zu toppen ist das sicherlich. Extrem brutal? Auch da gab es schon härteres. Natürlich werde hier auch brutale Szenen gezeigt, Gedärme werden herausgerissen und Schädel eingeschlagen. Aber mit 2-3 Szenen war es das dann auch schon wieder. Ansonsten ist eben einfach alles rot-blutig. Wer sich nun also aufgrund der Kurzbeschreibung auf einen krassen Splatterfilm gefreut hat, wird ein wenig enttäuscht sein.

Was bleibt uns also letztendlich über "Perkins 14" zu sagen? Der Film überzeugt durch seine zwei völlig unterschiedlichen Arten. Zunächst actionarm, fast schon ein dramatischer Thriller. Dann aber eben doch ein Horrorstreifen. Das ist mal etwas anderes und hat uns wirklich gut gefallen. Nur die zweite Hälfte des Films lässt eben zu wünschen übrig. Auch mehr Hintergrundinformationen zu der Entwicklung der Jugendlichen hätte dem Film sicherlich gut getan. Sehr schade! So kommt "Perkins 14" dann leider doch nicht über eine durchschnittliche Wertung hinweg, aber immerhin haben die Schauspieler allesamt gute Arbeit geleistet!

Mal etwas anderes aus dem Horrorbereich. Interessant, spannend, aber an manchen Stellen doch einfach nicht gut genug, um gänzlich zu überzeugen.

Punktewertung

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   Titel Perkins 14 - Cannibal Slaughter
   Genre
   Release 2012-08-17
   Systeme
   Publisher Savoy Film (Intergroove)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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