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Opium - Tagebuch einer Verrückten Review


2008-09-24  Spielemagazin  13 Likes  0 Kommentare 
Gizella ist keine leichte Patientin für den Psychoanalytiker Dr. Brenner. Sie kämpft mit extatischen Krämpfen und hat immer wieder wilde Anfälle, die besonders dann auftreten, wenn ihr nicht erlaubt wird zu schreiben. Aber die Tagebücher, die sie schreibt, sind für sie nicht nur einfach ein Ventil, sondern vielmehr eine Stimme, durch die das Böse in ihr mit der Außenwelt spricht. Dr. Brenner hingegen kämpft zum Grossteil auch mit sich selbst. Abhängig von Morphium lebt er in seinen Tag hinein und bekämpft seine eigene Schreibblockade mit dem Stoff und mit Sex. Soweit die Ausgangslage zu "Opium - Tagebuch einer Verrückten"...

Harter Stoff
"Gegensätze ziehen sich an" heisst es im Volksmund und so verwundert es nicht, dass eine schreibwütige Verrückte und ein Psychoanalytiker mit Schreibblockade aufeinandertreffen. Während das Verhältnis der beiden zunächst zwar von tiefen Vertrauen aber auch von großer Oberflächlichkeit geprägt ist, wird bald klar, dass Dr. Brenner die Grenzen seiner Süchte und seine Profession vermischt. Derweil rutscht Gizella jedoch immer tiefer in ihren Wahn und wird auch von dem Oberarzt und den Schwestern der Anstalt mehr in eine Ecke gedrängt.

Mit grausamer Deutlichkeit und Brutalität zeigt der Film auch die fragwürdigen Behandlungsmethoden zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Eine Zeit in der Patienten mehr zu Versuchskaninchen wurden und mit grausamen Methoden "behandelt" wurden. Der Streifen zeigt diese Praktiken in eindringlicher Art und Weise, so daß die Altersfreigabe von 16 Jahren sicher berechtigt war. Auch sonst ist der Film sicher kein leichter Stoff, aber wer gerne eine etwas anspruchsvollere Art der Unterhaltung sucht, der dürfte hier fündig werden.

Dazu beitragen können auch die guten schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller, die den Charakteren nachhaltig Leben einhauchen können. Man kauft ihnen die Story zu jeder Zeit ab. Unter der Regie von Janos Szasz entstand so dieser ungarische Film, der bei der "Hungarian Filmweek" gleich drei (beste Regie, Filmmusik und Kamera) und beim Internationalen Filmfestivall in Moskau einen weiteren Preis (beste Schauspielerin, Kirsti Stubo) absahnen konnte. Das zeigt auch schon den Anspruch, den der Film hat.

Ein gut gelungenes Drama!

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   Titel Opium - Tagebuch einer Verrückten
   Genre
   Release 2008-07-17
   Systeme
   Publisher Ascot Elite Home Entertainment GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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