Filme » Reviews

Night Swim Review

Was schwimmt da in den Tiefen?


2025-10-07  Redaktion  0 Likes  0 Kommentare 
Night Swim Review Bild Night Swim Review Screenshot Night Swim Review Foto

Der Film beginnt mit einer erschütternden Rückblende: Ein kleines Mädchen verschwindet spurlos im Familienpool – und lässt ein Rätsel zurück, das Jahrzehnte später erneut seine Schatten wirft.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Familie Waller. Der Vater Ray, ein ehemaliger Profisportler, hofft auf Linderung seiner Krankheit durch Wassertherapie – und zieht mit Frau Eve und den beiden Kindern in ein Haus mit eigenem Pool. Anfangs scheint alles gut, doch der neue Lebensabschnitt kippt schnell: Unheimliche Ereignisse häufen sich, Visionen, verschwundene Tiere, Schatten unter der Wasseroberfläche.

Was als Neustart gedacht war, wird zur psychologischen Zerreißprobe – denn der Pool birgt ein düsteres Geheimnis: Er gibt Leben, verlangt aber einen Preis. Als das Familienglück zu bröckeln beginnt, droht ausgerechnet das Wasser zum Auslöser eines finsteren Albtraums zu werden.

Starke Schauspieler in einem Kammerspiel des Wassers
Kerry Condon bringt als Eve eine intensive Mischung aus Fürsorge, Verzweiflung und Entschlossenheit auf die Leinwand. Auch Wyatt Russell überzeugt als Ray – ein Mann zwischen Hoffnung und Wahnsinn, zunehmend verändert durch die Macht des Pools. Die Kinderrollen wirken glaubwürdig, und die familiäre Dynamik funktioniert überraschend gut.

Das Schauspiel bleibt eine der großen Stärken von Night Swim – ohne große Gesten, aber mit spürbarer Authentizität. Die Figuren fühlen sich echt an, auch wenn das Drehbuch sie nicht immer konsequent in den Mittelpunkt stellt.

Visuell überzeugend – aber ohne echten Atemstillstand
Produktionstechnisch liefert der Film solide Arbeit: Die Unterwasseraufnahmen sind hochwertig, das Spiel mit Licht, Spiegelungen und Reflexen im Wasser ist gelungen. Auch Sounddesign und Musik sorgen für eine dichte Atmosphäre, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen.

Doch genau da liegt auch das Problem: Trotz starker Optik fehlt dem Film oft der finale Punch. Die Inszenierung bleibt zurückhaltend – manchmal zu sehr. Wo man den Schock erwartet, kommt ein Dialog. Wo das Grauen greifen könnte, gleitet die Kamera lieber weiter. Die Spannung flackert, ohne wirklich zu lodern.

Horror mit Konzept – doch das Wasser bleibt kalt
Die Grundidee – ein Pool, der Energie absorbiert und im Gegenzug heilt – ist originell und vielversprechend. Wenn das Wasser zu einem lebendigen Gegner wird, entsteht kurzzeitig echtes Unbehagen. In diesen Momenten ist Night Swim ganz bei sich.

Leider verpasst es der Film, dieses Potenzial voll auszuschöpfen. Zu viel Erklärung, zu wenig Eskalation. Der Horror bleibt oft theoretisch, die Gefahr vage. Der Film redet über den Schrecken, statt ihn konsequent zu zeigen. Das Finale will groß sein, wirkt aber eher wie ein Kompromiss. Es fehlen echte Höhepunkte, an die man sich erinnert.

Night Swim hat viele gute Ansätze: ein ungewöhnlicher Horror-Ansatz, solide Schauspieler, hochwertige Bilder. Doch die Geschichte verharrt zu oft in Gesprächen und Theorien, ohne den Zuschauer richtig mitzunehmen. Das Wasser grummelt, aber es kocht nie wirklich über. Für Genre-Fans ein netter Ausflug – für Horrorpuristen zu seicht.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.