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High Life: Vier Gangster und ein todsicheres Ding Review


2011-07-04  zoggerman168  5 Likes  0 Kommentare 
Vier abgewrackte Drogenjunkies entwickeln Anfang der 80er einen gewieften Plan. Um möglichst schnell an möglichst viel Schotter zu kommen, wollen sie eine neue Erfindung des Bankwesens ausrauben: einen Geldautomaten. Das dieser Plan in der Gaunerkomödie High Life: Vier Gangster und ein todsicheres Ding natürlich nicht so klappt wie er sollte, ist eigentlich von vornherein schon klar. Doch ist der Film ein todsicheres Ding in Sachen Witz oder raubt uns der Film den letzten Nerv? Das erfahrt ihr in der folgenden Filmreview.

Ein Verbrechen ohne Opfer
Zu Beginn des Filmes sehen wir als Zuschauer einen Ausschnitt aus dem Geldautomatenraub, der leider nicht so ganz verläuft, wie es ursprünglich geplant war. Gleich darauf springt die Geschichte drei Tage zurück. Dort lernen wir die Hauptperson Dick kennen. Er ist Hausmeister in einem Krankenhaus und bekommt Besuch von seinem alten Knastkumpel Bug, welcher wenige Stunden vorher aus dem Gefängnis entlassen wurde. Da sich dieser zu sehr in der Vorratskammer austobt, wird Dick gleich darauf gefeuert. Mittellos tüfteln die beiden einen Plan aus, wie sie schnell an einen großen Batzen Geld rankommen können. Die zündende Idee erhält Dick dabei von seinem Kumpel Donnie, welcher die Brieftaschen von alten Damen klaut und mit ihren Bankkarten an den Geldautomaten Geld abhebt. Dafür braucht er zwar einen PIN, doch die meisten Leute haben die Nummer in ihren Brieftaschen versteckt. Für ihn handelt es sich dabei um ein Verbrechen ohne Opfer, da er die Geldbörsen wieder zurückbringt und die Summen, die er sich holt, eher gering sind. Nach einigen Recherchen entwickelt Dick einen Plan der vorsieht, einen Geldautomaten als Mechaniker verkleidet, vom Bargeld zu befreien. Ein Teil des Plans sieht vor, dass einer aus dem Team, einem der Bankangestellten die Auskunft gibt, dass einer der Automaten mehr Geld als gewünscht ausspuckt. Da Dick, Bug und Donnie allerdings aussehen wie frisch ausgespuckt, braucht das Trio noch einen vierten Mann. Und hier kommt der gut aussehende Frauenheld Billy ins Spiel. Und so kommt es, dass das Quartett den Freitag zum Zahltag macht und den großen Coup landen will, um endlich keine Geldsorgen mehr zu haben. Doch wie oben schon erwähnt, geht beim Überfall so ziemlich alles schief was schiefgehen kann und so müssen die Vier etwas improvisieren um ans große Geld zu kommen.

Guter Dialogwitz und lustige Charaktere
Die Ausgangssituation der Story verspricht eigentlich schon einige witzige Szenen und der Zuschauer wird auch nicht enttäuscht. Die Dialoge versprühen einiges an Witz und auch einige Situationen, in die die Protagonisten gelangen, bringen den Betrachter zum Lachen. So gibt es beispielsweise eine Szene in der Dick das Auto des neuen Lovers seiner Ex-Frau klauen will und dabei von eben jenem erwischt wird.

Der Film lebt vor allem von seinen vier Hauptcharakteren. Die Hauptperson des Films ist dabei Dick, der aufgrund seiner Klugheit von den anderen nur "der Advokat" genannt wird. Er formiert das Team und ist auch die treibende Kraft hinter dem Plan. Dann gibt es noch seinen völlig verranzten Kumpel Bug, welcher liebend gerne auf die gute, alte Gewalt zurückgreift um an sein Ziel zu kommen. Zwischen ihm und dem Schönling Billy entstehen aufgrund des völlig unterschiedlichen Charakters immer wieder schöne Dialoggefechte, welche einiges an Witz versprühen. Der letzte im Bunde ist Donnie, ein Drogenjunkie dessen Körper einem einzigen Wrack gleicht. Die Organe sind völlig kaputt und diesen körperlich schlechten Zustand sieht man ihm auch an.

Punkten kann der Film auch mit den durchgehend tollen Leistungen der Schauspieler. Allen voran Timothy Olyphant, welcher dem Protagonisten Dick eine charmante und gleichzeitig auch coole Art verleiht. Stephen Eric Mcintyre nimmt man den völlig heruntergekommenen Bug wirklich ab und stellt ihn als richtig dreckigen Zeitgenossen dar, dem man nicht die Hand schütteln möchte, wenn man keine Möglichkeit hat, sich die Hände gründlich zu waschen. Auch Joe Anderson als Donnie und Rossif Sutherland als Billy machen ihre Arbeit gut und stellen ihre Figuren glaubwürdig dar. Auch in Sachen Soundtrack gibt sich der Film keine Blöße. Dabei wurden ausschließlich Songs verwendet, die aus den 80ern stammen. Einige Lieder erwecken dabei ein richtiges Gaunerfeeling. Was leider etwas negativ aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sich der Film zum Ende hin etwas unnötig zieht und der Film mit knapp 80 Minuten auch nicht sonderlich lange ist.

Technik und Extras
In Sachen Bildqualität kann man wirklich nicht meckern. Das Bild sieht sehr scharf aus und ist einer blu-ray würdig. Auch die Tonqualität ist sehr gut. Das Gesprochene ist klar verständlich und es gibt keine störenden Nebengeräusche. Im Bereich der Extras haben die Macher etwas gespart, da man als Käufer lediglich das Making Of, eine geschnittene Szene, den Trailer und eine Trailershow auf der Disc vorfindet.

High Life ist eine unterhaltsame Gangsterkomödie, die Spaß macht und sehr empfehlenswert ist. Wer auf Filme dieses Genres steht, der darf sich diesen Film nicht entgehen lassen. Klare Kaufempfehlung!

Punktewertung

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