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Eichmann Review


2009-06-07  Spielemagazin  9 Likes  0 Kommentare 
Karl Adolf Eichmann (* 19. März 1906 in Solingen; ' 31. Mai 1962 in Ramla bei Tel Aviv, Israel), SS-Obersturmbannführer, war als Leiter des für die Organisation der Vertreibung und Deportation der Juden zuständigen Eichmannreferats des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) zentral mitverantwortlich für die Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen im weitgehend besetzten Europa. Im Jahr 1960 wurde er von israelischen Agenten aus Argentinien nach Israel gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Zwei Jahre später wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet. Der Film "Eichmann" beleuchtet die Verhöre und Zeugenaussagen und ruft die Schreckenstaten in Erinnerung...

Eichmann
Captain Avner Less (Troy Garity) wird die undankbare Aufgabe zuteil den Massenmörder Eichmann (Thomas Kretschmann) zu verhören. "Undankbar" deswegen, weil für den Großteil der Israelis das Urteil eigentlich schon feststeht, zumindest in einer Form von Wunschdenken. Doch Less lässt sich davon nicht beirren und begegnet dem stoischen Nationalsozialisten mit Ruhe und Geduld. Im Verlauf der Verhöre erfährt er immer mehr über die grausamen Schandtaten, die sein Leben und das seiner Frau (Franka Potente) für immer verändern sollte.

Der hochkarätig besetzte Film, der auch technisch und handwerklich zu überzeugen weiß, leidet leider unter einer gewissen Oberflächlichkeit. Zwar wird das Unrecht am jüdischen Volk behandelt, doch betrachtet der Film "Eichmann" mehr die teilweise aalglatten Protagonisten und stellt diese in den Vordergrund. Doch gerade Eichmann und Less zeigen selten echte Regung, der eine weil er mit dem Leben schon abgeschlossen zu haben scheint, der andere weil sein professionelles Verhalten alles andere verbietet. So bleibt es allein an Franka Potente als mal sorgenvolle, mal wutentbrannte Ehefrau hier Akzente zu setzen.

Als Extras erwarten den Zuschauer neben der üblichen Trailershow, ein interessantes Making Of (33 Minuten), sowie Filmografien und Biografien der Darsteller.

"Eichmann" kann weder als tiefgehende Persönlichkeitsstudie, noch als mahnendes Historiendrama vollends überzeugen. Dazu sind die Charaktere zu glatt und der mahnende Zeigefinger zu kurz. So bleibt es allein Potente vorbehalten schauspielerisch zu brillieren.

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   Titel Eichmann
   Genre
   Release 2009-05-28
   Systeme
   Publisher HMH Hamburger Medien Haus
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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