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Diary of a Cannibal Review


2008-12-30  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
"Historisch verschleiert durch Terror, Angst, Symbolik und Spekulation bedeutet der Kannibalismus das Essen seiner eigenen Artgenossen und ist das am wenigsten verstandene, ultimative Tabu". So die Definition von "Kannibalismus", wie sie uns der Film "Diary of a Cannibal" gleich zu Beginn des Streifens zeigt. Da stellt sich doch gleich die Frage: "Muss man denn wirklich jedes Tabu brechen und auf DVD pressen?". Man muss nicht, aber man kann, wie der Film von Regisseur und Skandaljäger Ulli Lommel beweist...

5 Minuten Geschichte gestreckt auf 81...
Das ganze "Drama" beginnt noch ganz harmlos. 27 jähiger Kerl, vorzeigbar, mit vielen Hobbys und einem Reisevan, mit er gerne Fahrten unternimmt sucht seine bessere Hälfte für "die ultimative Erfüllung". So ungefähr lautet die Partner-Suchanzeige im Netz, bei der sich die 20-jährige Noelle Scanlon angesprochen fühlt. Sie wiederum ist eine ganz normale junge Frau, sie singt und lacht gerne, hat auch ein paar Hobbys, sieht wirklich gut aus und sucht die große Liebe. Die beiden daten sich, finden zueinander, verlieben sich, schlafen miteinander, bis zu dem Tag als endlich rauskommt, was eigentlich "die ultimative Erfüllung" bedeutet. Ja, genau: Er will von ihr gegessen werden, weil dies der ultimative Liebesbeweis ist und weil die beiden dann "nie mehr getrennt" sind.

Was ist das eigentlich zur Zeit für eine Mode, dass man wirklich jede Story verfilmen muss? "Ich habe meinen Freund gefuttert, weil er das wirklich, wirklich ganz doll wollte"? Mal im Ernst: Angenommen Sie müssten diesen Film rezensieren, was würden Sie auf die Frage "Hat die Welt auf diesen Film gewartet?" antworten? Die wahrlich haarsträubende Geschichte, die nur durch Rückblenden und Textpassagen aus der Bibel und historischen Werken gedehnt und zusammengehalten wird soll angeblich auf einer wahren Geschichte basieren, aber selbst wenn: Wer will das sehen? Wer will sehen wie sich eine junge Frau ein grünes Abendkleid anzieht, um dann diverse Innereien ihres Freunds zu kochen und dann zu essen, während der enthauptete Kopf des Hauptgangs am anderen Tischende zusieht? Wer (erschreckenderweise) daran Gefallen finden könnte wird zudem auch noch enttäuscht: Denn viel zu sehen gibt es auch nicht, weil die "Special Effects" zusätzlich auch noch grottenschlecht sind. Die eigentliche Tat ist kaum zu sehen und so wird der Streifen für eingefleischte Horrorfans ähnlich aufregend wie eine DVD mit Aquarium-Ansichten.

Ulli Lommel hat schon zuletzt nur eines versucht: Zu provozieren. Sieht eigentlich wirklich irgendjemand seine lächerlichen "Schocker"-Filmchen mit einer Prise Gewalt, Sex und ganz viel heißer Luft? Wer bezahlt ihn eigentlich und wer finanziert diese Streifen, die weder qualititativ, inhaltlich, schauspielerisch, handwerklich, erzählungstechnisch oder sonstwie zu gefallen wissen? Damit wir uns richtig verstehen: Lommel ist kein Amateur. Eigentlich stünde sein Talent hier nicht in Frage, aber bleibt nach 80 Minuten eines solchen Films? War es vielleicht nur ein Experiment? Oder ein Fehltritt? Wie dem auch sei: Lieber Leser, ich hoffe Sie hatten Gefallen an dieser kurzen Rezension und wir hoffen inständig, dass Sie diesen Film meiden. Wirklich: Die 80 Minuten Lebenszeit bringt Ihnen keiner wieder.

Himmelschreiendes Machwerk. In jedem Falle meiden. Die 80 Minuten Lebenszeit bringt Ihnen keiner wieder.

Punktewertung

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   Titel Diary of a Cannibal
   Genre
   Release 2009-01-09
   Systeme
   Publisher Crest Movies
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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