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Der Mann mit der Todeskralle Review

Enter the Dragon - Bruce Lees Vermächtnis


06.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Der Mann mit der Todeskralle“ ist kein gewöhnlicher Actionfilm – er ist ein Stück Filmgeschichte. Bruce Lees letztes vollendetes Werk aus dem Jahr 1973 markierte den endgültigen Durchbruch des Martial-Arts-Genres im Westen und machte den legendären Kämpfer zur unsterblichen Ikone. Noch heute, über fünfzig Jahre später, wirkt dieser Film wie ein lebendiges Denkmal – roh, stilisiert, philosophisch und unnachahmlich cool.

Ein Auftrag, ein Turnier, ein Vermächtnis
Die Handlung ist auf den Punkt gebracht, aber wirkungsvoll: Lee, ein Schüler des Shaolin-Ordens, wird von einer britischen Behörde beauftragt, in ein geheimnisvolles Kampfsportturnier auf einer abgeschotteten Insel einzuschleusen. Gastgeber ist Han, ein ehemaliger Mönch, der sich zum Drogenbaron und Menschenhändler gewandelt hat.

Unter den Teilnehmern: der abgebrannte Spieler Roper (John Saxon) und der coole Karatekämpfer Williams (Jim Kelly). Während sie scheinbar nur kämpfen wollen, verfolgt Lee ein persönliches Ziel – Rache für den Tod seiner Schwester und Gerechtigkeit für die Opfer des skrupellosen Han.

Bruce Lee – Energie, Philosophie und Präzision
Bruce Lee war nicht nur Schauspieler, sondern Philosoph und Choreograf seines eigenen Mythos. Jeder Schlag, jeder Blick, jede Bewegung ist Ausdruck seiner Philosophie von Disziplin, Fokus und Authentizität.

Sein Kampfstil – Jeet Kune Do – verbindet Geschwindigkeit mit Intuition und wird im Film zu purem Ausdruckstanz. Besonders ikonisch: die „Hall of Mirrors“-Szene, in der sich Realität und Illusion vermischen und Lee buchstäblich das Spiegelbild seines Gegners zerstört. Ein Moment, der Symbol und Stilstatement zugleich ist.

Zwischen James Bond und Shaolin-Tempel
Regisseur Robert Clouse inszeniert das Ganze wie eine explosive Mischung aus Spionagefilm und Kung-Fu-Epos. Exotische Locations, geheimnisvolle Dungeons unter der Insel, ein schurkischer Gastgeber mit mechanischer Hand – all das erinnert an klassische Bond-Villains, nur dass hier die Fäuste sprechen statt Gadgets.
Die Kameraarbeit fängt die körperliche Perfektion der Kämpfe ohne Tricks oder Effekte ein. Keine Drähte, kein CGI – nur reale Bewegung, gefilmt in echten Schlägen und Sprüngen. Das macht den Film bis heute glaubwürdig und elektrisierend.

Kultstatus durch Stil, Sound und Substanz
Neben Lee glänzen John Saxon und Jim Kelly als charismatische Co-Stars – besonders Kelly bringt mit seiner 70er-Jahre-Lässigkeit und seinen Blaxploitation-Vibes eine unvergessliche Coolness ein.

Auch der Soundtrack von Lalo Schifrin, mit Funk-, Jazz- und fernöstlichen Einflüssen, hat Filmgeschichte geschrieben. Das Zusammenspiel aus treibenden Rhythmen, ikonischem „Wha-Gong“ und visueller Energie sorgt für ein Erlebnis, das weit über Martial-Arts-Fans hinausreicht.

Ein Film, der Generationen geprägt hat
Der Mann mit der Todeskralle“ war mehr als nur Unterhaltung – er war kulturelle Revolution. Bruce Lee brachte asiatische Kampfkunst in die westliche Popkultur, beeinflusste Videospiele, Hip-Hop, Actionkino und Mode gleichermaßen. Ohne diesen Film gäbe es weder Street Fighter noch Matrix oder Kill Bill in ihrer heutigen Form.

Dass Lee kurz vor der Premiere starb, verlieh dem Werk eine fast mythische Aura – sein letzter Triumph wurde zum Symbol seines unsterblichen Geistes.

„Der Mann mit der Todeskralle“ ist bis heute das Nonplusultra des Martial-Arts-Kinos – roh, elegant, kompromisslos. Bruce Lee definiert, was Leinwandpräsenz bedeutet: Körperbeherrschung, Philosophie und Charisma in perfektem Einklang. Der Film ist Zeitdokument und Actionkunstwerk zugleich – und jeder Schlag erzählt mehr über innere Stärke als tausend Dialogzeilen.

Punktewertung

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