Filme » Reviews

Der letzte schöne Tag Review


2013-04-26  kathi262012  13 Likes  0 Kommentare 
Ein ernstes Thema mit Tiefgang!
Der deutsche Film "Der letzte schöne Tag" wurde im Jahre 2011 produziert und erschien am 19. April 2013 auf DVD. In dem Film geht es um den Verlust eines geliebten Menschen, der an einer Krankheit litt, die immer häufiger diagnostiziert wird, jedoch nur geringe Akzeptanz in der Gesellschaft besitzt: Depressionen.

Der Film beginnt mit dem Selbstmord einer jungen Frau. Eine Frau, die zugleich Ehefrau, Mutter, Tochter, Schwägerin, Freundin und Nachbarin war. Jahrelang litt sie unter ihren Depressionen, kämpfte gegen das Verlangen sich umzubringen und verlor letztlich diesen Kampf. In den darauf folgenden 1,5 Stunden geht es um den Umgang mit der Trauer, hauptsächlich innerhalb der Familie. Dabei geht jeder mit seiner Trauer anders um. Der nun verwitwete Ehemann Lars (Wotan Wilke Möhring), der seine Frau tot auffand. Es liegt nun an ihm, die Familie zusammen zu halten und den Kindern zu erklären, dass ihre Mutter nie wieder kommen wird. Er muss stark sein, die Beerdigung organisieren und den Familienalltag ohne die Hilfe seiner Frau organisieren. Die 12-jährige Tochter (Matilda Merkel), die gerade mitten in der Pubertät steckt. Sie ist alt genug um zu erfahren, dass ihre Mutter sich selbst getötet hat und reagiert sauer auf die Situation. Sie ist der Ansicht, dass ihre Mutter sie nicht genug liebte, um weiter leben zu wollen. Der 7-jährige Piet (Nick Schuck) weiß anfangs nur, dass seine Mutter tot ist, aber nicht wie es passiert ist. Er braucht den Alltag um sich sicher zu fühlen. All die täglichen Rituale, die er mit seiner Mutter hatte, müssen von seinem Vater übernommen werden. Der kleine Piet ist darauf angewiesen, in seinem Leben die Struktur, die er hatte, nicht zu verlieren. Alle drei reagieren völlig anders auf die tragischen Umstände, aber alle drei stellen sich die selbe Frage: War es ihre Schuld?

Der Film ist bescheiden, es fliegen keine explodierende Autos durch die Luft, es werden keine Kriege gewonnen. Es geht um die Trauer, einen geliebten Menschen zu verlieren, der nicht mehr Leben wollte, keine Kraft mehr hatte gegen die Depressionen anzukämpfen. Der Film ist weder kitschig, noch überzogen. Er ist erschreckend ehrlich, direkt und aus dem wahren Leben. Die Geschichte, genau so wie sie gezeigt wird, könnte dir, mir, der Nachbarin oder einem Freund passieren und so blieb die Gänsehaut von der ersten bis zur letzten Sekunde nicht aus. Definitiv ist der Film schwere Kost, er stimmt einen nachdenklich und lässt einen nicht sofort wieder los. Es wird gezeigt wie ernst man Depressionen nehmen sollte und welche Macht diese Krankheit auf die Betroffenen hat. Am Ende des Films kommt eine kurze Einblendung, die hier frei wiedergegeben wird: Ca. 10000 Familien müssen pro Jahr in Deutschland mit dem Verlust eines Angehörigen umgehen, der nicht mehr leben wollte. Dieser Satz zeigt deutlich, diese Krankheit ist ernst zu nehmen, keine Seltenheit und nicht einfach zu heilen.

Der Film bekommt 95 Punkte. 95 Punkte für seine ehrliche, direkte und bescheidene Art die Menschen ganz tief zu berühren und nachdenklich zu stimmen!

 

Schwere Kost mit super ernstem Hintergrund. Definitiv sehenswert!

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.