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Der große Bagarozy Review


2008-10-18  snaggy  7 Likes  0 Kommentare 
Guten Tag, ich bin der Teufel. Das behauptet der myteriöse Stanislav Nagy (Til Schweiger, "Keinohrhasen", "Barfuss", "Der Eisbär"), von sich in den Sitzungen mit der Psychiaterin Cora Dulz (Corinna Hartouche, "Das Parfum", "Der Untergang", "Fandango"). Vermutlich eine Geschichte, die eine professionelle Seelenklempnerin so oder so ähnlich häufiger zu hören bekommt und natürlich glaubt sie ihm kein Wort. Und doch: Etwas magisches, eine nahezu teuflische Anziehungskraft geht von diesem gutaussehenden und geheimnisvollen Mann aus. Das Tauziehen um Wahrheit und (oder) Sex beginnt...

Der 16. September 1977...
... ist der Todestag von Maria Callas, einer griechischstämmigen Sopranistin und sicher einer der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Und obwohl ihr Tod nun so offensichtlich einige Jahre zurückliegt, berichtet der Patient Nagy seiner Psychiaterin von einem Treffen zwischen ihm und dem Opernstar um ihr in einer der folgenden Sitzungen zu offenbaren, dass er Satan ist. Verwirrend und betörend zugleich sind seine Schilderungen über den Zusammenhang zwischen der Operndiva und dem Teufel, die sich beide zu Lebzeiten trafen und Zeit zusammen verbrachten, deren Liebe-Hass-Beziehung jedoch letztlich unvermeidbar zu dem Tod der Sopranistin führten. All das mag in diesen wenigen Sätzen verwirrend genug erscheinen, aber auch die Beziehung zur Psychiaterin Cora Dulz ist nicht ohne Fragezeichen zu sehen.

Ihr Ehemann (Thomas Heinze) ist seit einem Herzinfarkt nicht mehr der Mann, den sie geheiratet hat. Aus übertriebener Vorsicht haben die beiden praktisch keinen Sex mehr und diese auferlegte Enthaltsamkeit führt dann auch unweigerlich dazu, dass sich Cora immer mehr zu ihrem Patienten hingezogen fühlt. Der Konflikt zwischen ihrem Beruf und der Leidenschaft zu einem Patienten trägt dann auch komische Früchte. So kommt es zu skurrilen Begegnungen in Cafes, Warehäusern, Hinterhöfen und Bars, in denen beide das gleichen zu wollen scheinen, aber die Unvorhersehbarkeit des Plots den Zuschauer immer wieder zu überraschen weiß. Die prickelnde Erotik des Films wird dann auch in ebensovielen Momenten jäh durch einige wenig gefühlvolle Dialoge zerstört, aber genau diese Diskrepanz zwischen "heiler Welt" und "Psychotherapie" macht den Reiz des Films aus.

Corinna Hartouche glänzt in der Rolle der enthaltsamen Ehefrau und sex-besessenen Phychologin und auch Til Schweiger kann der Rolle der Nagy, des großen Bagarozy und des Teufels sprichwörtlich Seele verleihen. Unter der Regie von Bernd Eichinger entstand so ein sehenswerter und unterhaltsamer Film, der zwar auch nach dem Ende einige Fragezeichen über den Köpfen der Zuschauer kreisen lässt, aber zumindest 105 Minuten lang gute Unterhaltung bieten konnten. Von den Gesprächen danach ganz zu Schweigen...

"Der große Bagarozy" ist überraschend, vielseitig, verrückt, sexistisch und sexy zugleich nur eines ist er nicht: Langweilig. Zwar wirklt der Film streckenweise etwas sehr verrückt, aber der Film beweist, dass gute Unterhaltung auch mal teuflisch sein darf...

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   Titel Der große Bagarozy
   Genre
   Release 2008-10-02
   Systeme
   Publisher Highlight
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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