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Cursed Review

Die Gänsehaut bleibt aus


2025-10-25  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Es gibt Filme, die man mit gedämpften Erwartungen startet – und dann angenehm überrascht wird. Cursed (Originaltitel: The Accursed) ist leider das Gegenteil: atmosphärisch, ordentlich gespielt, aber ohne echten Biss. Dabei hätte die Geschichte um dunkle Familiengeheimnisse und Dämonen in der Wildnis so viel Potenzial gehabt.

Ein Fluch mit Routine
Die Geschichte beginnt stark: Eine junge Frau, Elly (Sarah Grey), übernimmt den Job, sich für ein Wochenende um eine bettlägerige alte Dame in einer abgelegenen Hütte zu kümmern. Schon kurz darauf merkt sie, dass hier etwas nicht stimmt. Schatten huschen, seltsame Geräusche hallen durch die Räume – und die geheimnisvolle Patientin scheint nicht nur körperlich krank zu sein.

Die Ausgangslage erinnert an Klassiker wie The Taking of Deborah Logan oder The Skeleton Key. Leider gelingt es Cursed nicht, an deren Intensität anzuknüpfen. Das Drehbuch arbeitet zu sehr mit bekannten Versatzstücken des Genres: flackernde Lampen, Visionen, dämonische Hände aus dem Nichts. Gruselig? Manchmal. Überraschend? Nie.

Starke Besetzung, schwache Tiefe
Der Cast ist durchaus prominent besetzt: Mena Suvari (American Beauty) und Meg Foster (They Live) verleihen dem Film Star-Appeal und spielen ihre Rollen souverän. Gerade Foster verleiht ihrer Figur eine unheimliche Präsenz, die den Film kurzzeitig aufwertet. Doch das Drehbuch nutzt diese Stärken kaum.

Sarah Grey als Elly gibt sich Mühe, ihre innere Zerrissenheit zu zeigen – zwischen Trauer, Schuld und Angst. Aber die Figur bleibt blass. Zu viele Fragen werden nie beantwortet, und die Beziehung zwischen Elly, ihrer verstorbenen Mutter und der verfluchten Familie Ambrose bleibt rätselhaft, ohne den Zuschauer wirklich neugierig zu machen.

Atmosphäre ja, Nervenkitzel nein
Was Cursed immerhin gut gelingt, ist der Aufbau einer düsteren Stimmung. Die Kameraarbeit fängt die bedrückende Einsamkeit der Waldumgebung schön ein, und das Sounddesign sorgt für einige gelungene Gänsehautmomente. Auch die wenigen handgemachten Effekte wirken solide.

Doch das Tempo ist zäh, die Handlung verliert sich in Traumsequenzen und abrupten Schnitten. Man merkt deutlich, dass Regisseur Kevin Lewis eigentlich mehr Atmosphäre als Story liefern wollte. Das funktioniert stellenweise, aber spätestens im letzten Drittel droht der Film auseinanderzufallen.

Kein Totalausfall, aber auch kein Geheimtipp
The Accursed ist kein schlechter Film – er macht technisch vieles richtig, und man sieht, dass hier Leidenschaft im Spiel war. Doch um aus einem ordentlichen Horrorfilm einen guten zu machen, braucht es mehr Mut, Tiefe und Innovation.

Es fehlt schlicht das Besondere – der Moment, in dem man wirklich mitfiebert oder sich ertappt, wie man die Luft anhält. Stattdessen reiht sich Cursed in die große Masse mittelmäßiger Spukgeschichten ein, die man nach dem Abspann schnell wieder vergisst.

Cursed ist kein Debakel, aber auch kein Geheimtipp. Der Film punktet mit einer soliden Besetzung und düsterer Atmosphäre, doch verschenkt sein Potenzial durch eine zu vertraute Geschichte und fehlende Spannung. Wer einfach einen ruhigen Horrorabend sucht, kann einen Blick riskieren – alle anderen werden hier kaum Neues entdecken.

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