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Accused – Tödliche Ähnlichkeit Review

Wenn Social Media zur tödlichen Gefahr wird


2025-03-08  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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In einer Zeit, in der Falschinformationen in den sozialen Medien in Sekundenschnelle eskalieren können, trifft Accused – Tödliche Ähnlichkeit einen nervösen Punkt. Der britische Thriller von Regisseur Philip Barantini erzählt die Geschichte von Harri Bhavsar (gespielt von Chaneil Kular), der fälschlicherweise als Terrorverdächtiger identifiziert wird und sich plötzlich einem aufgebrachten Mob gegenüber sieht. Was als harmloser Wochenendtrip beginnt, wird schnell zu einem Kampf ums Überleben – und ein erschreckendes Beispiel dafür, wie Online-Hetze in die reale Welt übergreifen kann.

Eine Hetzjagd mit erschreckendem Realitätsbezug
Harri ist ein ganz normaler junger Mann, der sich auf den Weg ins ländliche Zuhause seiner Eltern macht. Während er dort entspannt, verbreitet sich in den sozialen Medien das Gerücht, er sei ein gesuchter Terrorist. Innerhalb weniger Stunden wird er zum Ziel von Hasskommentaren, Drohungen – und schließlich einem realen Angriff. Menschen, die ihn nie zuvor gesehen haben, sind plötzlich fest davon überzeugt, dass er der Schuldige ist. Die Eskalation wird von den Algorithmen der sozialen Netzwerke befeuert, und Harries verzweifelte Versuche, sich zu verteidigen, werden ignoriert.

Starke Atmosphäre, aber einige Schwächen in der Handlung
Der Film punktet mit einer beklemmenden Atmosphäre. Besonders die Kameraarbeit unterstreicht Harries Isolation: Die engen, dunklen Räume seines Hauses verstärken das Gefühl der Ausweglosigkeit. Der Thriller erinnert in vielen Momenten an ein Home-Invasion-Horrorszenario, wobei die Bedrohung nicht nur von einer einzelnen Figur ausgeht, sondern von einer gesamten digitalen Welt, die außer Kontrolle geraten ist.

Trotz der intensiven Inszenierung erlaubt sich Accused – Tödliche Ähnlichkeit einige erzählerische Freiheiten. So stellt sich die Frage, warum die Polizei, trotz mehrerer Notrufe, so lange auf sich warten lässt – ein Punkt, der von vielen Zuschauern kritisiert wurde. Auch Harries Entscheidungen wirken nicht immer nachvollziehbar, was die Spannung zwar hochhält, aber auch gelegentlich frustriert.

Die größte Stärke des Films ist zweifellos Hauptdarsteller Chaneil Kular. Er verkörpert den verzweifelten, unschuldigen Protagonisten auf eine Weise, die unter die Haut geht. Besonders eindrucksvoll sind die Szenen, in denen Harri realisiert, dass ihm niemand helfen wird. Lauryn Ajufo als seine Freundin Chloe liefert ebenfalls eine solide Leistung ab, bleibt aber eher eine Nebenfigur.

Ein Film mit wichtiger Botschaft
Neben der Thriller-Spannung liefert der Film eine gesellschaftskritische Botschaft: Wie schnell ein Leben durch Falschinformationen und Vorverurteilungen ruiniert werden kann. Die Parallelen zu realen Vorfällen, etwa den unschuldig Beschuldigten in den Boston-Bombings oder der Hetzjagd auf vermeintliche Täter durch Online-Detektive, sind unübersehbar.

Accused – Tödliche Ähnlichkeit ist ein intensiver Thriller, der die Macht und Gefahren von Social Media gnadenlos offenlegt. Trotz kleinerer Logikfehler und gelegentlicher Frustration über die Handlungen der Charaktere bleibt der Film spannend und regt zum Nachdenken an. Wer sich für gesellschaftskritische Thriller interessiert, sollte einen Blick riskieren.

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