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20.000 Meilen unter dem Meer Review


2011-06-08  stephan  10 Likes  0 Kommentare 
Wenn man Bilder von sich selbst zu sehen bekommt - speziell ältere Bilder oder Bilder aus der Jugendzeit - kriecht bei vielen Schamesröte auf die Wangen und zudem kann es gut sein, dass man ein wenig belustigt ist über die vielleicht aus der Art gekommene Mode oder die Tatsache, was man früher einmal toll gefunden hat. Schaut man sich alte Filme an, kann es einem genauso gehen. Betrachtet man die Bilder losgelöst von dem heutigen Blickwinkel, werden sie zu dem, was sie sind - nämlich ein Stück Zeitgeschichte.

Ein Stück Zeitgeschichte erleben
"20.000 Meilen unter dem Meer" aus dem Jahr 1916 wirkt - verglichen mit technischen Meisterleistungen der Jetztzeit wie "Avatar" oder "Der Herr der Ringe" - natürlich altbacken, vergangen und unbeholfen. Die Bilder sind unscharf, verkratzt, zittrig, die musikalische Untermalung des Stummfilms kann mitunter nerven. Das Schöne an Stummfilmen ist aber, dass man den Ton abdrehen und sich auf das konzentrieren kann, was der Film zu bieten hat: Eine ganz erstaunliche Geschichte über eines der größten Abenteuer, das in der Literatur zu finden ist.

Genauer gesagt, zwei der größten Abenteuer. Denn der Film verbindet die Geschichten zweier Bücher des legendären und visionären Jules Verne. Neben "20.000 Meilen unter dem Meer" kommen auch Stücke aus dessen Werk "Die geheimnisvolle Insel" vor. Der Abenteurer und Gelehrte Professor Annorax soll mit der Fregatte Abraham Lincoln nach einem mysteriösen Seeungeheuer suchen, das für viele Tode und vermisste Schiffe verantwortlich sein soll. Bald findet er heraus, dass es sich um kein Ungeheuer, sondern ein von Menschenhand gebautes Unterseeboot handelt - die Nautlius, die von Kapitän Nemo beherrscht wird. Und in der Tat ist Nemo mit seiner Nautilus nicht der harmlose ältere Herr, für den man ihn vielleicht gerne halten mag.

Wundersame Unterwasserwelt
Auf der Reise der Nautilus begegnen den Reisenden allerlei wundersame Dinge und eine besondere Unterwasserwelt. Beschäftigt man sich ein wenig genauer mit den Hintergründen des Films, wird es noch spannender: Die Unterwasseraufnahmen im Film wurden tatsächlich unter Wasser aufgenommen! Das klingt lapidar, aber immerhin, zur damaligen Zeit war es ganz und gar nicht selbstverständlich, dass eine schwerfällige Erfindung wie eine Filmkamera auch unter Wasser Bilder liefern kann.

Kapitän Nemo zelebriert diese für damalige Zeiten sensationellen Bilder dementsprechend, wenn er seinen Gästen auf dem Schiff, den Blick aus dem großen Fenster in die Unterwasserwelt möglich macht. Man bekommt allerlei Fische, Korallen und Haie zu sehen - in Schwarzweiß und trüben verkratzen Bildern. Und man kann sich vermutlich nicht wirklich vorstellen, welch außergewöhnliches Erlebnis es für die Kinobesucher 1916 gewesen sein mag, diese Bilder auf der großen Leinwand zu sehen. Für die damalige Zeit mag das ähnlich sensationell gewesen sein, wie es die 3D-Technik 2009 bei "Avatar" gewesen ist.

Man muss das Abenteuer wagen
Selbstredend muss man sich auf das große Abenteuer einlassen - einerseits das Abenteuer, die Weltmeere zu erkunden, andererseits das Abenteuer, einen 95 Jahre alten Film zu erleben. Doch wenn man sich einmal aus dem Jetzt verabschieden möchte und ein wenig in Vergangenheit zu schwelgen, erlebt man ein außergewöhnliches Abenteuer - eines das seiner Zeit voraus war, wie der Autor Jules Verne.

Wenn man sich darauf einlässt, ein faszinierendes Stück Zeit- und Kinogeschichte, das damals seiner Zeit voraus war.

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   Titel Jules Verne - 20.000 Meilen unter dem Meer (Das Original)
   Genre
   Release 2011-05-10
   Systeme
   Publisher dtp entertainment AG
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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