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Whipstriker – Cry of Extinction Review

Ein wütendes Comeback nach fünf Jahren Pause


2025-02-14  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Whipstriker – Cry of Extinction Review Bild Whipstriker – Cry of Extinction Review Screenshot Whipstriker – Cry of Extinction Review Foto

Whipstriker sind zurück! Nach einer längeren Pause liefern die brasilianischen Speed-Metal-Veteranen mit Cry of Extinction ihr fünftes Studioalbum ab – und das mit einer Wucht, die sowohl alte Fans als auch Neuankömmlinge abholt. Die Band bleibt ihrem chaotisch-energiegeladenen Sound treu, setzt aber gezielt neue Akzente, die für Abwechslung sorgen.

Old-School-Speed-Metal mit bissigem Charakter
Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 haben Whipstriker ihren Stil stetig verfeinert, ohne dabei ihre Wurzeln zu vergessen. Auch auf Cry of Extinction geht es wieder kompromisslos zur Sache: rohe, von Venom und Motörhead inspirierte Riffs, aggressive Vocals und ein treibendes Schlagzeug, das wie eine Dampfwalze über die Zuhörer hinwegfegt. Schon der Opener „Cry of Extinction“ lässt keine Zweifel aufkommen, dass die Band nach all den Jahren nichts an Härte eingebüßt hat.

Doch Whipstriker wären nicht Whipstriker, wenn sie sich nur auf das Altbewährte verlassen würden. Inmitten des brachialen Sounds haben sich melodischere Elemente eingeschlichen, die für ein wenig mehr Tiefe sorgen. Besonders WWVI zeigt eine beeindruckende Dynamik, die von hymnischen Gitarrenmelodien bis zu gnadenlosen Blastbeats reicht.

Ein Gastauftritt und eine epische Überraschung
Eine besondere Überraschung hält das Album mit „Satan’s Vengeance“ bereit – einer Coverversion des Destruction-Klassikers, für die sich Whipstriker niemand Geringeren als Daniel Avenger von Nocturnal ins Boot geholt haben. Die Nummer bleibt dem Original treu, bekommt aber durch Whipstriker s rohe Produktion einen neuen, ungeschliffenen Charakter.

Das eigentliche Highlight des Albums folgt allerdings zum Schluss: „Military Scum“. Mit einer Laufzeit von über zehn Minuten ist der Song nicht nur der längste der Bandgeschichte, sondern auch einer der vielseitigsten. Hier zeigt sich, dass Whipstriker mehr können als nur brachial draufloszudreschen – sie können auch Spannung aufbauen, mit atmosphärischen Momenten spielen und den Song dramaturgisch durchdacht zu einem intensiven Finale führen.

Produktion: Roh, aber wirkungsvoll
Die Produktion bleibt dem rauen Underground-Charme treu. Die Gitarren schneiden sich aggressiv durch den Mix, der Bass brummt druckvoll, und die Drums klingen direkt und unverfälscht. Die leicht atmosphärische Abmischung sorgt für eine düstere Grundstimmung, ohne jedoch den typischen Whipstriker-Sound zu verfälschen.

Tracklist
  1. Intro
  2. Cry of Extinction
  3. Six-Eyes Crow Division
  4. Rush of Fury
  5. WWVI
  6. Heartrippers
  7. Khaalou’s New World
  8. Satan’s Vengeance (Destruction Cover feat. Daniel Avenger)
  9. Military Scum


Whipstriker liefern mit Cry of Extinction ein starkes, wenn auch nicht bahnbrechendes Album ab. Die Mischung aus kompromisslosem Speed Metal, thrashigen Riffs und melodischen Akzenten macht die Platte abwechslungsreich, ohne die Old-School-Wurzeln zu verraten. Während einige Tracks sich zu sehr auf die bekannten Trademarks der Band verlassen, sorgen Songs wie „Military Scum“ und „WWVI“ für Überraschungsmomente. Für Fans von Venom, Motörhead und Sodom definitiv eine lohnende Scheibe – für Neulinge aber kein Gamechanger.

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