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Vader - Return To The Morbid Reich Review


2011-08-05  DasStampa  9 Likes  0 Kommentare 
*chkch kch chkch kch* "Ich bin Dein Vater, Luke." Darth Vader gibt sich die Ehre und strebt nach noch mehr metallischer Macht... Was? Oh, falscher Film, denn mit dem alten Star Wars-Asthmatiker vom Dienst hat die polnische Death Metal Band von 1986 nun wahrlich wenig gemein, von dem düsteren Auftreten einmal abgesehen. Ja, ein Flaggschiff des Death Metal gibt erneut sein Stelldichein. Das mittlerweile 11. Studioalbum des illustren Quartetts kommt nun am 12. August in die Läden. Nachdem der letzte Ableger "Necropolis" Fans wie Kritiker gleichermaßen begeistert haben, ist die Messlatte dementsprechend hoch gesetzt. Ob die wack(er)en (m/) Recken ihr hohes Niveau halten können oder die heilige Gemeinde des St. Vader enttäuscht wird, lest ihr hier.

Düster, düsterer, Vader
Das Intro, "Ultima Thule", ist wie zu erwarten sehr schwerfällig und düster. Die Band will die geneigte Hörerschaft mit Snare und Blaswerk auf eine apokalyptische Wut bestehend aus heftigen Grind-Beats, harten Riffs sowie brutalem Gesang vorbereiten. Und das Intro verspricht nicht zuviel, denn nach nur 49 angespannten Sekunden haben die Fans und welche, die es werden wollen die Möglichkeit, die Anspannung weg zu bangen. "Return To The Morbid Reich" prügelt sich förmlich durch das, was der Fachmann Trommelfell nennt. "The Black Eye" bietet ebenfalls einen sehr guten Headbang-Mutterboden. "Come And See My Sacrifice" stand lange Zeit als Vorgeschmack aufs neue Album auf der Vader-Homepage zum Download bereit. Ja, man hat nicht das schlechteste Lied des Albums gewählt, denn das Tempo wird schneller und der Gesang aggressiver.

Wenn man bisher noch kein Vader-Männchen im Kopf hatte, so pflanzt sich dieser Song in die Synapsen ein, legt seine Eier dort ab und wächst zu einem reinen Death Metal-Klassiker. Warum Vader derart in die Seiten prügeln können, mag die Hölle wissen. Und genau so heisst der nächste Song auf dem Album. "Only Hell Knows" ist mitunter das melodiöseste Stück Musikgeschichte, welches die auditive Wahrnehmung für kurze Zeit lahm legt. Mit "I Am Who Feasts Upon Your Soul" könnte man fast schon meinen, dass es nun ruhiger wird, doch weit gefehlt. Nach einem pompösen Intro gesellen sich Choral und Double-Base hinzu und werden schließlich von übelstem Geschrammel begleitet bzw. abgelöst. Wer glaubt, hiernach endlich seine Genickmuskulatur schonen zu können, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Denn mit "Don't Rip The Beasts Heart Out" haben die Maestronen der harten Gangart ein weiteren Grund geschaffen, auf Metalpartys länger im Moshpit zu verweilen.

"I Had A Dream" ist keine Persiflage auf Martin Luther King, sondern ein Mitsing-Kracher der übelsten Sorte. Ja, Death Metal und Mitsingen müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen. Wem es das Trommelfell immer noch nicht zerfetzt hat und wer den Hals immer noch auf den Schultern trägt, dem sei das folgende Stück wärmstens ans metallische Herz gelegt. "Lord Of Thorns" brennt sich in den Schädel wie verdaute Jalapenos in die Kimmer beim Stuhlgang. "Decapitaded Saints" sollte einem dann schließlich endgültig den Rest geben. Wer dabei nach der ganzen Action noch in der Geschwindigkeit bangen kann, darf mit meinem größten Respekt rechnen. "They Are Coming", jetzt aber endlich Ruhe... Jaha, denkste, die Ruhe währt der Bangerschaft exakt 1:46 Minuten Verschnaufpause, um dem finalen Song "Black Velvet And Skulls Of Steel" die Ehre zu erweisen und sich endgültig eine Nackenfraktut zu zulegen.

Ende gut - alles gut. So auch bei diesem Album. Wer Vader kennt und mag, wird dieses Album verehren. Wer diese geniale Band noch nicht kennt, hat mit dieser Scheibe einen sehr guten Querschnitt des Könnens der Jungs. Also, kaufen, laufen, saufen! Egal was ihr davon in welcher Reihenfolge macht, macht es mit diesem Album. Willkommen im Morbid Reich!

Gewohnt gute Klopperkunst gepresst auf wenige Millimeter CD. Ein Kracher, der in keiner Metalsammlung fehlen sollte. Hier darf der Langhaarige einmal mehr beherzt zugreifen und sich ins Morbid Reich begeben!

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   Titel Welcome to the Morbid Reich (Limitiertes Digipack inkl. 2 Bonustracks)
   Genre
   Release 2011-08-12
   Systeme
   Publisher Nuclear Blast (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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