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Thomas Müller - Einer wie Keiner Review

Ein intimer Blick hinter die Kulissen des Fußballstars Thomas Müller


2025-04-07  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Was macht einen Fußballer wie Thomas Müller so besonders? Ist es seine bodenständige Art, sein Witz oder einfach die Tatsache, dass er in jedem Spiel alles gibt? Die Prime-Video-Dokumentation Thomas Müller – Einer wie Keiner liefert Antworten – oder versucht es zumindest. In knapp 90 Minuten bekommen Fans, Fußballneugierige und Müller-Kritiker einen tiefen, oft sehr persönlichen Einblick in das Leben des Weltmeisters.

Und ja, das Ganze beginnt nicht etwa im Stadion, sondern dort, wo alles anfing: in einem kleinen Dorf in Bayern, wo Thomas mit dem Ball am Fuß über Wiesen tobte. Schon da wird klar: Hier geht es nicht nur um Titel und Tore, sondern um einen Menschen, der sich nie zu ernst nimmt – und das ist erfrischend.

Von Pähl bis Rio: Der Weg eines Ausnahmefußballers
Die Doku folgt Müllers Weg von den bescheidenen Anfängen beim TSV Pähl über die Jugendabteilung des FC Bayern bis zu den ganz großen Bühnen der Fußballwelt. 2014 – das Jahr, in dem er mit Deutschland den WM-Titel holte – bekommt natürlich viel Raum. Doch die Doku bleibt nicht nur bei den Highlights hängen. Auch Rückschläge wie seine umstrittene Ausbootung aus der Nationalmannschaft durch Bundestrainer Joachim Löw werden angesprochen. Müller zeigt sich hier ehrlich, enttäuscht, aber nie nachtragend.

Was auffällt: Die Dokumentation spart bewusst nicht aus, dass es auch innerhalb des Vereins mal knirscht. Die Zusammenarbeit mit Trainern wie Nagelsmann oder Tuchel wird thematisiert, ebenso wie die Frage, ob Müller mit seiner Spielweise noch in moderne Systeme passt. Dass Müller diese Themen nicht glattbügelt, sondern offen anspricht, verleiht der Doku Glaubwürdigkeit.

Privat, nahbar, authentisch – zumindest fast
Besonders stark ist der Film, wenn er Müllers privates Umfeld beleuchtet. Seine Frau Lisa, seine Eltern – sie alle kommen zu Wort und geben einen Einblick, wie der Alltag eines so öffentlichen Menschen aussehen kann. Es sind die ruhigen, fast beiläufigen Momente, in denen man das Gefühl bekommt, Müller wirklich kennenzulernen. Wenn er über Pferde spricht oder einfach am Esstisch sitzt, wird aus dem Weltmeister plötzlich ein ganz normaler Typ aus Bayern.

Allerdings: Nicht alle dieser Szenen wirken vollkommen spontan. Manche Kameraeinstellungen, manche Gespräche fühlen sich ein wenig zu gut inszeniert an, um ganz echt zu sein. Das ist schade, denn gerade eine Doku lebt davon, dass sie Nähe schafft – und diese Nähe verliert sich manchmal in der perfekten Bildkomposition.

Stärken, Schwächen und das, was fehlt
Es gibt viele starke Momente in dieser Dokumentation. Der Witz, die Offenheit, die kleinen Spitzen gegen sich selbst – das ist 100 % Müller. Aber so ganz rund wird das Bild am Ende doch nicht. Einiges fehlt schlicht: Die Triple-Saison unter Hansi Flick? Nicht dabei. Die sechs Titel mit Bayern? Kaum ein Thema. Dabei wäre gerade das für Fans sicher spannend gewesen.

So bleibt am Ende ein Eindruck von einer Doku, die nah dran ist – aber nicht alles zeigt. Vielleicht bewusst, vielleicht weil die Zeit nicht reicht. Oder weil Müller, der sonst so offen scheint, dann doch nicht alle Türen öffnen will.

Thomas Müller – Einer wie Keiner ist eine kurzweilige, sympathische Doku über einen der eigenwilligsten und erfolgreichsten Fußballer Deutschlands. Wer Müller mag, wird hier viel finden, was ihn noch liebenswerter macht. Wer ihn nicht kennt, bekommt einen Einstieg mit Augenzwinkern. Ein bisschen mehr sportliche Tiefe hätte gutgetan – aber als Porträt funktioniert das Ganze trotzdem ziemlich gut.

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