The Steve Miller Band - Bingo! Review

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2010-07-06  Twilight  6 Likes  0 Kommentare 

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Na, möchte da einer die Rente aufbessern? 17 Jahre nach dem letzten Studiorelease meldet sich The Steve Miller Band zurück. Mal sehen, ob die Altersteilzeit begeistern kann...

The Steve Miller Band ist eine amerikanische Legende. Einer der absoluten Überflieger der 70er Jahre, nicht zuletzt durch den Titel "The Joker" vom gleichnamigen Album von 1973, den die jüngere Generation aber eher aus der LEVIS Werbung von 1990 kennt.

Seine größten Granaten waren die Alben "Fly Like An Eagle" von 1976 und "Book Of Dreams" von 1980 und das mittels des noch junge MTVs durch Heavy Rotation gefeaturete "Abracadabra" von 1982. Allesamt großartige Pop-Aufnahmen, getragen von der relaxten Atmosphäre, der angenehmen Gesangsstimme und der leichtfüßigen Gitarrenarbeit mit dem unverwechselbaren Sound der Fender Stratocaster. Rock-Attitüden waren vom Landei Steve Miller nie zu erwarten, propagierte er doch lieber Farm-Life mit dem Anbau und Genuss rauchbarer Pflanzen als in Hotelzimmern zu randalieren und legte sich lieber sinnvoll mit der US-Politik an.

Nun ist er also zurück und kramt ganz tief in seinen musikalischen Wurzeln, dem Blues. Nett und gefällig, aber leider auch hart an der Grenze zur Belanglosigkeit. Dem Rock hat er offensichtlich abgeschworen, es bleiben Standarts, all zu vorhersehbar, perfekt, aber ohne große Innovationen eingespielt.

Natürlich sollte man bei Neuveröffentlichungen "alter" Stars nicht ständigen nach dem Hitmaterial vergangener Tage suchen, aber der Mann wühlt ja selbst in Historie. Anstelle seine Songwriter Qualitäten erneut unter Beweis zu stellen, welche ja zweifellos vorhanden sind, tritt mit "Bingo" eher Belangloses auf den Plan. Geeignet vielleicht als Übungs-CD für E-Gitarren Schüler und einige beinharte Fans, die ihre Sammlung komplettieren möchten. Von allen Anderen müsste er sich schon die Frage gefallen lassen, wenn er mit der Scheibe eigentlich beglücken möchte.

Ohne nostalgisch werden zu wollen wünscht man sich doch besser die Steve Miller Band aus der Zeit von "Jet Airliner" und "Take The Money And Run" zurück.

Anspieltipps
01. Hey Yeah
02. Who's Been Talkin'
05. Tramp

Tracklisting
01. Hey Yeah
02. Who's Been Talkin'
03. Don't Cha Know
04. Rock Me Baby
05. Tramp
06. Sweet Soul Vibe
07. Come On (Let The Good Roll)
08. All Your Love (I Miss Loving)
09. You Got Me Dizzy
10. Ohh Poo Pah Doo

Nachtrag: was unangenehm auffällt, ist die grenzwertige Politik des Labels. So hat die "normale" CD eine Spieldauer von gigantischen ca. 35 Minuten, während das "Limited Digi-Pack" 4 Songs mehr bietet und damit erst auf die übliche Lauflänge eines Albums kommt. Klar, das diese Version natürlich teurer ist. Wo andere Bands ihren Fans teilweise sogar eine Bonus-DVD schenken, wird hier quantitative Magerkost breitgewalzt wie Teig. Der politisch engagierte Freigeist Steve Miller wäre sicher nicht begeistert!

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Fazit

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