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The Shoot Review


2011-02-08  zoggerman168  11 Likes  0 Kommentare 
Mit PlayStation Move kam die Bewegungssteuerung zur PlayStation 3. Passend zum Launch der Zusatzperipherie kamen einige Spiele auf den Markt, die demonstrieren sollen, was mit Move steuerungstechnisch alles möglich ist. Eines dieser Spiele ist auch The Shoot, ein Rail-Shooter, der den Spieler auf verschiedene Filmsets bringt und ihn zum Actionstar macht. Doch ist das Spiel ein Volltreffer oder eher ein "Schuss" in den Ofen?

Sei ein Actionheld
In The Shoot schlüpft der Spieler in die Rolle eines Actionfilmstars. In fünf verschiedenen Filmen muss bewiesen werden, dass man das Zeug zum neuen Arni hat. Genretechnisch ist die Auswahl der Filme abwechslungsreich gehalten. So beginnt die Filmkarriere mit einem Western namens "Outlawed", in welchem ihr den bösen Cowboys zeigt, wer der beste Revolverheld ist. Danach führt euch die Karriere an das Set eines Sci-Fi-Filmes namens Robotomus Crime. Hierbei wird die Welt von ganz fiesen Robotern angegriffen, die die Menschheit ausrauben wollen. Des Weiteren kommt der Spieler noch an die Sets der Filme The Mob, Deep Perils, und Haunted House Party. Jeder Film ist dabei unterteilt in vier einzelne Szenen, die es zu drehen gibt. Im Schnitt dauert eine Spielszene zwischen 5- 12 Minuten. Positiv fällt auf, dass das Spiel durchaus Abwechslung bietet, obwohl das Gameplay grob gesehen äußerst repetitiv daherkommt. Bei "The Shoot" läuft der Computer für uns durch die Level, der Spieler muss nur auf alles schießen, was sich bewegt. Doch hier sollte man vorsichtig sein, denn hin und wieder huschen auch mal Zivilisten durchs Bild, die natürlich nicht abgeschossen werden dürfen. Aufgrund von verschiedenen Arten von Gegnern und der netten Präsentation kommt anfangs wenig Langeweile auf. Auch die Settings der einzelnen Spielszenen sind abwechslungsreich gestaltet und bringen den Spieler an viele verschiedene Orte. Aufgelockert wird das Spielgeschehen zudem von kleinen Passagen, die sich Rampenlicht nennen. Hierbei handelt es sich um Eins gegen Eins-Kämpfe mit kleinen Zwischengegnern. Diese Passagen sind anfangs noch eine willkommene Abwechslung, doch mit der Zeit, wird die Sache leider doch etwas langweilig, da es größtenteils immer dasselbe ist, nur mit anderen Gegnern. Punkten kann allerdings die Inszenierung der einzelnen Szenen. Überall kracht und explodiert es in der Umgebung und die Spielwelt lässt sich zum Teil zerstören. Aber eben diese effektgeladene Inszenierung führt manchmal dazu, dass es etwas unübersichtlich auf dem Bildschirm wird. Auch negativ aufgefallen ist die Tatsache, dass die Spielanzeigen in manchen Passagen die Sicht auf Gegner verdecken, was etwas ärgerlich ist. Etwas Würze ins Gameplay hätte die Funktion des Nachladens gebracht. Leider fehlt diese Funktion völlig und der Spieler kann mit unendlich viel Munition im Magazin munter drauf losballern. Highlight eines jeden Filmes ist natürlich das große Finale. Dabei muss es der Spieler mit einem Endgegner aufnehmen, der natürlich viel mehr Treffer einstecken kann, als die gewöhnlichen Feinde. Diese Kämpfe fallen durchaus knackig aus und lockern das sonst so eintönige Umhergeballere etwas auf, da in diesen Kämpfen durchaus auch etwas Taktik angewendet werden muss.

Mit Style zu mehr Punkten
Bevor man allerdings den Karrieremodus in Angriff nehmen kann muss der Spieler erst ein Tutorial namens "Studio 101" abschließen. Hierbei erlernt der Spieler die Steuerung und wie er die Spezialfähigkeiten, die im Spiel "Style-Schüsse" genannt werden, ausführen kann. Von diesen Style-Schüssen gibt es drei verschiedene Arten. Die Erste nennt sich "Show-Motion" und wie es der Name schon andeutet, wird das Spielgeschehen für ein paar Sekunden in Zeitlupe dargestellt. Die zweite Spezialfähigkeit hört auf den Namen "Druckwelle" und löst ein Erdbeben aus, das alle Gegner, welche übrigens nur Pappkameraden sind, in der näheren Umgebung ausschaltet. Last but not least die letzte Spezialfähigkeit, die von den Entwicklern den Namen "Kugelhagel" verpasst bekommen hat. Hierbei erhält der Spieler eine Art Maschinengewehr, das es ihm ermöglicht, seine Gegner mit schnellem Feuer den Gar aus zu machen. Bei diesem Style-Schuss ist es zudem nicht so schlimm, wenn man den Gegner verfehlt, denn bei Fehlschüssen bleibt der Multiplikator bestehen. Ja, richtig gelesen, in The Shoot gibt es einen Punktemultiplikator. Dieser erhöht sich durch fehlerfreie Trefferserien. Trefft ihr eure Gegner ohne Fehlschuss, hagelt es Punkte und euer Highscore steigt in unermessliche Höhen. Um den Multiplikator aber in höhere Regionen zu bringen, erfordert es einiges an Übung. Das Spiel ist zwar leicht erlernt und für Anfänger ohne weiteres geeignet, doch um den Highscore in den Millionenbereich bringen zu können, muss man teilweise besser zielen können als Clint Eastwood zu seinen besten Dirty Harry-Zeiten. Die Feinde bewegen sich schnell und verschwinden auch nach einiger Zeit wieder. Leider ist die Bewegungssteuerung nicht zu 100% präzise. Trotz genauer Kalibrierung muss man den Move Controller etwas versetzt zum Bildschirm halten, was das Zielen etwas erschwert. Auch reagiert das Spiel an manchen Stellen nicht auf Treffer, was sehr ärgerlich ist, da der Gegner ungeschoren davonkommt und der Multiplikator wieder sinkt.

Im Spiel gibt es aber auch den einen oder anderen Gegner der sich wehrt und uns angreift. In diesem Fall wird der Move Controller nett eingesetzt, indem der Spieler durch neigen seines Körpers nach links oder rechts ausweichen kann. Das funktioniert recht gut und lässt in einem hitzigen Kampf auch ein richtiges Kampfgefühl aufkommen. An manchen Stellen kann der Spieler auch hinter einem Objekt in Deckung gehen. Hierfür muss man sich richtig ducken. Kommt euch ein Gegner zu nah, so könnt ihr auch in den Nahkampf gehen und den Feind mit einem beherzten Schlag ins Nirwana schicken. Einfach den Move Controller nach vorne schwingen und schon ist der Gegner k.o.

Da man sich auf einem Filmset aufhält, gibt es natürlich einen Regisseur. Dessen Stimmung ist die Lebensenergie des Spielers. Macht ihr eure Sache gut und erledigt einen Gegner nach dem anderen, so steigt die Stimmung in den grünen Bereich. Verfehlt ihr allerdings eure Widersacher, werdet von ihnen verletzt oder trifft einen Zivilisten, so sinkt die Stimmung in den roten Bereich. Ist sie dort angekommen, so könnt ihr eure vorhandenen Style-Schüsse taktisch nutzen, um die Stimmung des Regisseurs wieder anzuheben. Hat alles nichts geholfen und die Stimmung ist am Nullpunkt angelangt, so gibt es ein "Cut" und es beginnt die nächste Klappe. Insgesamt hat der Spieler fünf Versuche, um eine Szene abzuschließen. Werden alle Versuche vermasselt, so muss die Szene nochmal von vorne gespielt werden. Da das Spiel aber äußerst leicht ist und die Gegner nicht gerade intelligent sind, passiert dies dem Spieler eher selten. Natürlich gibt der Regisseur den einen oder anderen Kommentar von sich. Diese sind anfangs noch recht belustigend, wiederholen sich aber schnell, weshalb man nach wenigen Minuten von den verbalen Ergüssen des Regisseurs ziemlich genervt ist. Hat man eine Szene abgeschlossen, so gelangt der Spieler zu einer großen Abrechnung, in der man noch ein paar Bonuspunkte für erledigte Ziele, Genauigkeit, höchster Multiplikator und einige weitere Dinge bekommt. Am Ende eines jeden Filmes werden die Punkte zu einer Gesamtpunktzahl addiert und je nach Punktzahl bekommt der Spieler eine Bronze-, Silber- oder Goldmedaille.

Sammle die Poster
Auch an die Sammelfreunde haben die Entwickler gedacht. So gibt es in den einzelnen Szenen Posterteile zu finden. Erspäht man eines, so muss man darauf schießen, um es einzusammeln. Hat man alle Posterteile eines Filmes gefunden, so muss man diese nur noch passend aneinander fügen, damit das fertige Filmposter entsteht. Nachdem man das geschafft hat, wird ein kleines Minispiel freigeschaltet, was The Shoot einen gewissen Wiederspielwert gibt, da man die einzelnen Filme mehrere Male durchspielen muss, um alle Posterteile zu finden. Aber auch die Minispiele sind so nett inszeniert, dass sie etwas Abwechslung zum stupiden Geballer im Karrieremodus bieten. Insgesamt lassen sich fünf Minispiele freischalten, die die Namen "Stadtbelagerung", "Straße unter Wasser", "Friedhofsbahn", "Robotersphäre" und "Querschläger-Teufelskerl" tragen. Mit diesen Minispielen kann man durchaus seinen Spaß haben und wird für 20 bis 30 Minuten gut unterhalten.

Grafik und Sound
Die Grafik des Spiels ist im Comicstil gehalten, was sehr gut zum Thema passt. Die Settings sind abwechselnd gestaltet und sehen ganz gut aus. Grafisch wäre zwar noch etwas mehr drin gewesen, aber das Spiel sieht trotzdem akzeptabel aus. Der Sound des Spiels ist eher mittelmäßig. Die Hintergrundmusik weiß nur bedingt zu überzeugen und die Stimme des Regisseurs ist einfach nur nervig. Nur die Frauenstimme, die durch das Tutorial führt, ist angenehm und auch nett anzuhören. Die Steuerung hätte durchaus besser ausfallen können. Das Schießen ist teilweise unpräzise, was in einem Shooterspiel nicht gerade erfreulich ist. Ärgerlich ist auch die Tatsache, dass das Auslösen der Style-Schüsse nicht immer so klappt, wie man sich das als Spieler wünscht. Nichtsdestotrotz ist den Entwicklern die Steuerung akzeptabel gelungen. Eine künstliche Intelligenz der Gegner ist nicht zu erkennen, was sehr schade ist und das Spiel etwas langweilig macht. Die Ladezeiten im Spiel hätten durchaus etwas kürzer ausfallen können. Mitunter muss man knapp 30 Sekunden warten, was ein klein wenig zu lange ist. Mit einer Spielzeit von gerade mal 2-4 Stunden ist das Spiel viel zu kurz ausgefallen und landet schnell im Regal. Wer aber einen Kumpel zu Besuch hat, der kann im vorhandenen 2-Spieler-Modus seinen Spaß haben.

The Shoot ist ein durchschnittlicher Rail-Shooter, der zwar Spaß macht, dessen Spielmechanik aber schnell langweilt. Es mangelt trotz einiger guter Ansätze an Abwechslung und neuen Spielideen. Wer aber an kurzweiligen Spielen interessiert ist, bei denen man sein Gehirn komplett ausschalten kann, der sollte durchaus einen Blick auf das Spiel werfen. Als Launchtitel macht das Spiel seine Sache auf jeden Fall recht ordentlich. Aufgrund des Preises von 40 Euro sollte man aber eher über einen Gang zur nächsten Videothek nachdenken.

Punktewertung

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   Titel The Shoot (Move erforderlich)
   Genre Actionspiele
   Release 2010-10-29
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Sony Computer Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
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