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The Escapists Review


2015-04-13  Spielemagazin  16 Likes  0 Kommentare 
Filme wie Flucht von Alcatraz oder der recht neue The Escape Plan zeigen, dass lange Planung und präzise Durchführung von Gefängnisausbrüchen spannende Unterhaltung bieten können. Chris Davis, der einzige Entwickler der Mouldy Toof Studios, versucht genau daraus ein Spiel zu machen. Können Minecraft-ähnliche Pixelkunst und Knastalltag überzeugen? Wir haben The Escapists getestet und nehmen euch mit in den Knast.

Worum geht's genau?


Die Aufgabe in The Escapists ist eigentlich schnell erklärt: Man muss als Inhaftierter versuchen, in sechs Haftanstalten seinen Ausbruch zu planen und durchzuführen. Doch der Teufel steckt auch hier im Detail. Denn bevor man sich an die Planung machen kann, die Werkzeuge in mühevoller Kleinarbeit herstellt, während man darauf hofft, dass die Wachen weder einen selber noch die Zelle filzen, ist erst einmal Gefängnisalltag angesagt. Das bedeutet, dass man versuchen muss, vom Morgenrapport über das Essen mit den übrigen Häftlingen bis hin zur Arbeit, der überwachten Freizeit und zur allabendlichen Bestandaufnahme, seinen Rhythmus in der jeweiligen Haftanstalt zu finden. Man muss also immer die Augen offen halten, um passende Möglichkeiten zu finden.

Der Ausbruch


Als Action-Puzzler angelegt, hat man verteufelt viele Möglichkeiten zur Verfügung, wie man es aus dem Knast heraus schafft, während man den täglichen Pflichten nachgeht. Man muss einiges beachten: Die Mithäftlinge, von denen auch einige auf dem Schwarzmarkt tätig sind, haben wie die Wachen eigene Persönlichkeiten und sind einem positiv oder negativ gesinnt. Prügeleien und Besuche auf der Krankenstation können einen mehr als man will in Mitleidenschaft ziehen. Denn auch die Wachen können trotz der lockeren Grundatmosphäre schnell mal die grobe Keule sprechen lassen - ganz besonders, wenn sie einen mit verbotener Ware erwischen, die man nicht rechtzeitig bei sich oder noch besser: Bei einem nichts ahnenden Mithäftling versteckt hat.

Craften, Craften, Craften


Man kann versuchen, mit dem umfangreichen Crafting-System die Gegenstände herzustellen, die man zu benötigen glaubt. Die dafür benötigten Rohstoffe stiehlt man entweder (aber bloß nicht erwischen lassen!) oder kauft sie auf dem Schwarzmarkt. Doch wer eine gebastelte Schaufel während der Nachtruhe in der Zelle stehen lässt, zahlt dafür ebenso einen Preis in Form von Isolationshaft wie derjenige, der die Schutzbleche der Lüftungsschächte entfernt und vergisst, leicht zu entfernende Pappe-Attrappen anzubringen. Um im Knast an Geld zu kommen, gibt es einen legalen sowie einen illegalen Weg. Ihr könnt entweder einen Job antreten, wie z.B. Wäsche waschen und Hausmeister, der euch vom Knast gestellt wird oder aber Ihr nehmt diverse Aufträge von den Mithäftlingen an. Viel ist in der Anfangsphase frustrierend und nervend. Man findet nur sehr wenig bis gar keine Rezepte für Gegenstände. Das Durchsuchen der Zellen, um nützliche
Gegenstände zu finden, ist nicht nur gefährlich, sondern auch langwierig. Die anderen Knackis haben einen ständig auf dem Kieker. Man ist schnell geneigt aufzugeben. Doch hat man durch Probieren oder kleine Hinweise vom Spiel erste Erfolgserlebnisse, nimmt die Motivation wieder Fahrt auf.

Was bleibt noch zu sagen?


The Escapists macht einiges richtig aber auch einiges falsch. Sehr gut gefallen haben uns auf jeden Fall die fast unendlichen Möglichkeiten, um aus dem Knast zu entkommen, weniger gut fanden wir aber das Zufallsprinzip der Wachen. Denn haben wir uns erst mal mit viel Mühe die passenden Gegenstände besorgt kommt auf einmal eine Raumdurchsuchung und weg sind die Gegenstände. Dies scheint immer dann zu passieren, wenn man kurz vor dem Ausbruch steht. Nichtsdestotrotz ist The Escapists ein spannendes und nervenaufreibendes Spiel, von dem man bestimmt noch mehr hören wird.

Was Chris Davis mit The Escapists geschaffen hat ist ein spannender und Hirnschmelzender Hit.

Punktewertung

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