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Tannöd Review


2010-07-04  Spielemagazin  8 Likes  0 Kommentare 
Ein Wald kann einem schon Angst machen. Zumindest in der Nacht, wenn man allein durch das Unterholz stapft, über den Wipfeln der Bäume säuselt der Wind und ein dichter Nebel legt sich über den Boden. Hinter einem plötzlich ein Geräusch, wie das Knacken eines Astes. War es nur Einbildung? Unweit des blauschwarzen Tannenwalds liegt der "Tannöd-Hof". Von den Einwohnern der nahegelegenen Gemeinde nur "Mordhof" genannt, denn hier geschah wurde die Familie Danner samt Kindern und Magd mit einer Spitzhacke erschlagen. Den Mörder hat man nie gefunden.

Tannöd
Um die Familie Danner ranken sich Mythen, denn es wird gemunkelt, dass Vater Danner (Vitus Zeplichal) seine Tochter Barbara (Brigitte Hobmeier) regelmässig vergewaltigte und so auch die beiden Kinder der rothaarigen Schönheit von ihm selbst stammten. Seine Frau (Lisa Kreuzer) sprach darüber mit niemanden. Auch sonst genoß die Familie bei den Dorfbewohnern alles andere als einen guten Ruf. Der Vater war geizig ohne Ende, bezahlte keine Rechnungen und wenn auch nur 10 Cents Nachporto bei einem Brief zu entrichten waren, konnte es gut passieren, dass er seinen bissigen Hund auf den Postboten losliess.

Zwei Jahre nach dem spektakulären, immer noch unaufgeklärten Fall kommt Kathrin (Julia Jentsch) in das Dorf, um ihrer verstorbenen Mutter die letzte Ehre zu erweisen. Die beiden kannten sich kaum, auch wollte die Mutter nicht, dass sie sie besuchen kommt, schließlich gab es den besagten Mord vor einiger Zeit und alle im Dorf wussten es: Es war einer von ihnen. Kathrin macht sich dennoch auf den Weg in die entlegene Gemeinde und trifft hier auf eine alles andere als beschauliche Dorfgemeinschaft. Misstrauen beherrscht die Beziehungen der Dorfgemeinde und es scheint mehr als nur ein Geheimnis zu geben, welches man zu schützen versucht.

Der Bauern-Krimi nach dem gleichnamigen Bestseller von Andrea Maria Schenkel ist vor allem eines: Düster. Eine unglaubliche dichte und angsteinflössende Atmosphäre wird durch gelungene Kameraeinstellungen und Dialoge aufgebaut. Man hat sofort das Gefühl "Na, wenn ich dort wäre, ich wollte sofort wieder weg!". Als Zuschauer will und muss man aber unbedingt erfahren, was sich auf dem Mordhof zugetragen hat, denn die Informationen fliessen zunächst nur spärlich, aber nach und nach kommt man dem Mörder auf die Spur.

Die Bild- und Tonqualität kann genauso begeistern wie Kostüme, Kulissen und die schauspielerische Leistung. Ein bisschen mehr hätten wir von den Extras erwartet, da die Interviews eher schwach sind und auch die "Blicke hinter den Kulissen" hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Düsterer Heimatfilm für Unerschrockene.

Punktewertung

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   Titel Tannöd
   Genre
   Release 2010-06-24
   Systeme
   Publisher Paramount Home Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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