Spiele » Reviews

Songs of Silence Review

Ein märchenhaftes Strategie-Epos mit kleinen Schwächen


20.11.2025  Captain  PC  0 Likes  0 Kommentare 
Songs of Silence Review Bild Songs of Silence Review Screenshot Songs of Silence Review Foto

Songs of Silence ist eines dieser Spiele, das schon im ersten Moment eine ganz eigene Stimmung erzeugt. Mit seinem handgemalten Artstyle, den märchenhaften Fantasywelten und einem ungewöhnlich ruhigen Ton wirkt es fast wie ein spielbarer Bilderband. Gleichzeitig steckt darunter ein komplexes Strategie-Gerüst, das zwischen rundenbasierter Weltkarte und Echtzeit-Gefechten wechselt. Das Ergebnis ist eine besondere Mischung, die nicht perfekt ist – aber lange im Kopf bleibt.

Eine Welt wie ein Kunstbuch
Die größte Stärke von Songs of Silence ist zweifellos seine Präsentation. Die Welt wirkt wie handgemalt, jede Fraktion besitzt ihren eigenen visuellen Rhythmus, und auf der Weltkarte entfalten sich Details wie flackernde Lichter, wehende Banner und kleine Animationsschübe, die ein Gefühl von Leben erzeugen. Das Spiel erzählt seine Fantasywelt nicht nur über Text, sondern über Grafik, Layout und Sounddesign – und das funktioniert erstaunlich gut.

Die Geschichte selbst folgt bekannten Mustern von Krieg, Fluch und Hoffnung, aber sie wird so warm und melodisch präsentiert, dass sie nicht an Bedeutung verliert. Die Zwischensequenzen sind stilvoll, die Musik ist atmosphärisch und oft überraschend zart für ein Strategiespiel.

Rundenstrategie trifft Echtzeit-Nervenkitzel
Spielerisch kombiniert Songs of Silence zwei Welten: Auf der rundenbasierten Strategiekarte bewegst du Armeen, eroberst Provinzen, setzt Kartenfähigkeiten ein und entwickelst deine Fraktionen weiter. In den Echtzeitkämpfen hingegen wird es hektischer: Du platzierst Einheiten, lässt sie automatisch agieren und beeinflusst das Gefecht mit mächtigen Karten, die Buffs, Beschwörungen oder Zauber auslösen.

Dieser Hybrid funktioniert grundsätzlich gut – er wirkt frisch, schnell und weniger technisch als in klassischen Strategie-Monstern. Gleichzeitig führt das hohe Tempo aber manchmal dazu, dass Kämpfe weniger taktisch wirken, als sie sollten. Wer volle Kontrolle erwartet, wird hier nicht glücklich. Songs of Silence arbeitet mit Stimmung, Synergien und Timing, weniger mit Micro-Management.

Auch der Schwierigkeitsgrad ist schwankend: Einige Missionen rauschen recht entspannt durch, andere ziehen unvermittelt an. Und im Endgame zeigt sich gelegentlich das Gefühl, dass man mehr zuschaut als wirklich eingreift. Dennoch macht das Grundgerüst Spaß – besonders, wenn man die Synergien der Kartenfähigkeiten entdeckt.

Schöne Ideen, kleine Stolpersteine
Songs of Silence will viel, schafft aber nicht jedes Ziel vollständig. Die Menüs sind manchmal überfrachtet, die Balance einzelner Einheiten nicht immer ideal, und an manchen Stellen hätte man sich mehr Tutorials oder Erklärungen gewünscht. Wer aber bereit ist, sich ein wenig einzufuchsen, wird mit einer ungewöhnlichen Strategie-Erfahrung belohnt, die man so nicht überall bekommt.

Am Ende bleibt ein Titel, der mit Herzblut erschaffen wurde – sichtbar, hörbar, spürbar. Die Atmosphäre ist stark, das Design mutig und der Mix aus Ruhe und Action schafft einen eigenen Flow.

Songs of Silence ist ein atmosphärisches Strategie-Abenteuer, das dich mit seiner Kunst, seinem Sound und seiner märchenhaften Stimmung sofort einfängt. Der Mix aus rundenbasierten Entscheidungen und schnellen Echtzeitkämpfen ist ungewöhnlich, manchmal etwas ungleichmäßig, aber insgesamt motivierend und angenehm frisch. Nicht alles sitzt perfekt, doch das Spiel besitzt eine Seele – und das merkt man in nahezu jeder Minute. Wenn du auf fantasievolle Welten, taktische Entscheidungen und einen Hauch Melancholie stehst, wirst du hier viel Freude finden.

Punktewertung

Gameplay
71
Grafik
72
Sound
75
Steuerung
71

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.