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Shinedown - Amaryllis Review


2012-05-04  zoggerman168  8 Likes  0 Kommentare 
In Amerika sind die Jungs von Shinedown rund um Leadsänger Brent Smith schon längst bekannte Größen im Rockgeschäft. Ihre Alben und Singles stürmen dort die Charts und heimsen Gold- und Platinauszeichnungen ein. Hierzulande sieht es ganz anders aus. In Deutschland hielt sich der Erfolg der Band bislang in Grenzen. Einzig die Single "Second Chance" aus dem Vorgängeralbum "The Sound of Madness" konnte sich in den deutschen Singlecharts platzieren. Mit dem neuen Album "Amaryllis" schicken sich die Hardrocker allerdings an, auch in den hiesigen Gefilden auf sich aufmerksam zu machen. Ob sie dies mit musikalischer Qualität schaffen könnten, erfahrt ihr in der folgenden CD-Kritik.

Ruhige Balladen treffen auf rotzige Härte
Bei Shinedown handelt es sich um eine Hardrock-Band. Dies hört man vor allem am Einstiegssong des Albums. Der 12 Songs umfassende Longplayer startet adrenalingeladen mit dem Song "Adrenaline". Hart, rotzig, ein Song der den Fan des gepflegten Hardrocks glücklich macht. Das nächste Lied hört auf den Namen "Bully" und stellt gleichzeitig die erste Singleauskopplung dar. Und hier merkt man schon in welche Richtung sich das Album bewegen könnte. Die etwas härtere Gangart von Adrenaline wird zurückgefahren. Es wird melodiöser, an den Mainstream angepasst, kurzum es wird radiotauglich. Der dritte Track trägt denselben Namen wie das Album, also "Amaryllis". Hier nähert sich Shinedown schon gefährlich nahe an Bands wie Nickelback heran. Was aber nicht schlecht sein muss. Der Song kann durchaus überzeugen, hat ein paar nette Riffs, eine akzeptable Melodie und der Text ist auch nicht zu verachten. Das Hardrock-Publikum wird allerdings nicht viel damit anfangen können. Aber um neue Fans hinzuzugewinnen, die es lieber etwas sanfter haben, ist der Titel genau richtig.

Der beste Song des Albums ist eindeutig "Unity". Ebenfalls radiotauglich, mit ruhiger Strophe aber hymnenartigem Refrain. Ein Song den man sich auch perfekt als Creditsong nach einem Film vorstellen könnte. Im nächsten Track namens "Enemies" geht es wieder etwas härter zur Sache, was einen guten Kontrast zu den drei vorangegangen Song bietet. Man erwischt sich vielleicht sogar dabei, mit dem Kopf zum Takt der Musik mitzubangen. Gleich darauf wird es aber wieder sanfter mit "I'm not alright". Klasse Melodie, schöner Einsatz einer Akkustikgitarre, genau der richtige Song, um auf der Heimfahrt nach der Arbeit abzuschalten. Mit "Nowhere Kids" schalten die Jungs von Shinedown wieder einen Gang höher. Der Song ist schnell, härter, aber man muss auch sagen, dass es sich hier um einen Track handelt, der trotzdem auch dem Mainstreamgeschmack treffen könnte. Vor allem im Refrain. Die Strophen und Bridges, der Einsatz der E-Gitarren und das Hämmern auf die Drums zeigen aber, dass Shinedown ihr Hardrock-Handwerk verstehen.

Gleich darauf wird aber wieder runtergeschalten. Und zwar richtig. Mit "Miracle" bekommt der geneigte Hörer ruhige Strophen und einen baladigen Refrain. Hier handelt es sich ebenfalls um einen Song der an Bands wie Nickelback erinnert. Ob dies den Hardcore-Fans der Band gefällt, sei mal dahingestellt, dem normalen Publikum wird der Titel mit Sicherheit gefallen. Track Nummer neun ist eine hausgemachte Ballade, in der die Stimme von Brent Smith mal richtig zur Geltung kommt. "I'll follow you" ist ein Song, den man auch mit seiner Freundin hören kann. Der Text ist schön, die Melodie sanft, genau richtig für die traute Zweisamkeit. Nicht ganz in diese Sparte passt der darauffolgende Song. "Form my Sake" geht wieder etwas härtere Wege, allerdings verzichtet Shinedown nicht darauf, die Strophen ruhig zu halten um dann im Refrain wieder aufzudrehen. Richtig guter Song, der vor allem beim Sport treiben für Motivationsschübe sorgen könnte. Der vorletzte Titel des Albums hört auf den Namen "My Name (Wearing me out)". Rasant, härter als der Großteil der Lieder auf diesem Album und richtig geil. Vor allem im Refrain wird Gas gegeben, aber auch die Strophen und Bridges sind nicht zu verachten. Amaryllis wird abgeschlossen mit der Ballade "Through the Ghost". Und beim Wort Ballade ist natürlich klar, dass das Härtelevel ordentlich zurückgefahren wird. Netter Song, aber hier will der Funke leider nicht ganz überspringen. In den vorangegangenen 11 Titeln hat es Shinedown geschafft gute Melodien, gepaart aus harten und sanften Parts, ans Ohr des Hörers zu bringen. Dabei bleiben sie stets abwechslungsreich und man hat nie das Gefühl einen Track überspringen zu müssen, weil er einem nicht gefällt. Doch Song Nummer 12 ist einfach langweilig. Man wünscht sich die coolen, fetzigen Riffs zurück, die teilweise auch in den sanfteren Liedern Benutzung finden und zu Gefallen wissen.

Zusammenfassend lässt sich sagen,
dass das Album Amaryllis das Zeug hat, dass Shinedown auch hier in Deutschland endlich die Aufmerksam erhalten, die sie verdienen. Die Tracklist variiert gekonnt mit harten Nummern, die durch fetzige Balladen und auch mit ruhigeren Nummern ergänzt werden und im Großen und Ganzen ein ausgezeichnetes Album hinterlassen. Man merkt der Band allerdings schon an, dass sie sich an den Mainstreamgeschmack angepasst und ihre Songs auf Radiotauglichkeit getrimmt haben. Nichtsdestotrotz weiß das Album zu gefallen und wird dafür sorgen, dass Shinedown hier in Deutschland einige neue Fans finden wird. Dass dem so ist, zeigen auch die Albumcharts. Amaryllis ist das erste Album der Band, das es überhaupt in die deutschen Charts geschafft hat.

Hier treffen sanfte Balladen auf harte Melodien. Abwechslungsreich, cool und fetzig. Wer auf Rockmusik steht, sollte sich Amaryllis nicht entgehen lassen. Aufgrund der Radiotauglichkeit des gesamten Albums ist für jeden was dabei.

Punktewertung

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   Titel Amaryllis
   Genre
   Release 2012-03-23
   Systeme
   Publisher Roadrunner Records (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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