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Shadows of the Damned


2011-07-28  zoggerman168  11 Likes  0 Kommentare 
Heutzutage ist es fast schon eine Pflicht für viele Entwicklerstudios ein massentaugliches Spiel auf den Markt zu werfen. Bloß nichts ausgefallenes, mal will ja die potenziellen Käufer nicht verschrecken. Dass dabei viele 0815-Spiele mit bewährtem Gameplay im Handel erscheinen, braucht man ja nicht extra zu sagen. Aber was passiert wenn sich Suda 51 (No more Heroes), Shinji Mikami (Erfinder von Resident Evil) und Akira Yamaoka (Komponist von Silent Hill) zusammentun und ein Spiel für Electronic Arts entwickeln? Es entsteht ein völlig abgedrehter Zombie-Shooter namens Shadows of the Damned, der auf Massentauglichkeit aber sowas von pfeift. Ob der Trip in die Unterwelt eher Licht oder Schatten bietet, das erfahrt ihr in der folgenden Review.

Für die Liebe durch die Hölle
Der Spieler schlüpft in die Rolle des Dämonenjägers Garcia Hotspur. Dieser hat schon die eine oder andere Ausgeburt der Hölle dahin zurückgeschickt wo sie hingehört. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass sich Fleming, der Herrscher der Dämonen, auf die Erde begibt, Garcias Freundin Paula tötet und sie mit in sein Reich zieht. Das kann der gute Hotspur natürlich nicht auf sich sitzen lassen und springt seiner Liebsten in die Unterwelt hinterher, um sie aus den Fängen des Bösen zu retten. Unterstützung erhält der Held des Spiels vom Totenkopf Johnson, der sich in viele verschiedene Waffen verwandeln kann und einen lustigen Spruch nach dem anderen raushaut. Zusammen machen sich die beiden auf den Weg zum Schloss des Dämonenführers und bekommen es auf ihrer Reise mit unzähligen Dämonen, Bossgegnern, einer verrückten Freundin und Baby-Türwächtern zu tun.

Die Story des Spiels ist herrlich abgedreht und strotzt nur so vor super Gags am laufenden Band. Vor allem Johnson sorgt dabei für die meisten Lacher mit seinen oftmals sexistisch angehauchten Sprüchen. Im Spielverlauf wird die Geschichte durch kurze Zwischensequenzen weitererzählt. Die sind allesamt nett gemacht, präsentieren die Story angenehm spannend und führen aufgrund der oft verrückten Geschehnisse dazu, dass man als Spieler weiterspielt, da man unbedingt wissen will wie das Abenteuer von Garcia und Johnson weitergeht. Die Entwickler haben sich zudem kleine Vorgeschichten zu jedem der Bossgegner ausgedacht, die man in Form von Büchern in einigen Passagen nachlesen kann. Natürlich sprudeln diese Geschichten von absurden Schicksalen und tödlichen Enden, die Bosse sind ja nicht grundlos in der Hölle gelandet.

Das Licht in der Dunkelheit
Die Dunkelheit ist ein zentrales Gameplayelement in Shadows of the Damned. An einigen Stellen versinkt die Spielwelt in eben jene Dunkelheit und dann sollte der Spieler schnell zusehen, dass er da rauskommt, da die Lebensenergie während des Aufenthalts in der Dunkelheit stetig abnimmt. Um die Welt wieder zu erhellen muss man einen Ziegenkopf finden und darauf einen Lichtschuss per R2-Taste abgeben. Die Dunkelheit verschwindet und Garcia ist gerettet. Das überraschende Versinken der Welt in Dunkelheit führt dazu, dass etwas Spannung aufkommt und die Geschwindigkeit der Action ein wenig anzieht. Hierbei wird dem Spieler zudem einiges an Abwechslung geboten, da entweder sogenannte Finsterhände in der Nähe sind und es unsere Aufgabe ist, diese zu zerstören, oder die Ziegenköpfe werden von einer dunklen Hand umhüllt und ihr müsst Depots finden und diese kaputt schießen. Hin und wieder versuchen auch die Dämonen einen Ziegenkopf zu manipulieren. Wenn sie das schaffen, wird die Welt um den Protagonisten ziemlich dunkel und man muss wieder auf den Kopf der Ziege schießen. Das letztgenannte Spielelement kann dabei irgendwann nerven, da es oft eine solch große Anzahl an Gegnern gibt, dass man gut und gerne vier bis fünf Mal in der Finsternis steht und dann immer wieder dasselbe machen muss. Trotzdem wird durch solche Szenen die Spannung aufrecht erhalten und man hat auch seinen Spaß dabei, da es fast nie langweilig dabei wird. Manchmal läuft man auch durch sehr weitläufige, dunkle Areale, in denen es keine Ziegenköpfe gibt die Helligkeit erzeugen. Dann muss der Spieler Menschenherzen aufsammeln, die verhindern, dass man Lebensenergie verliert. Diese Passagen fallen allerdings recht linear aus und sind nicht wirklich fordernd, da es genügend Menschenherzen zu sammeln gibt. Natürlich bietet sich das Dunkelheit-Gameplay regelrecht dazu an, auch für das eine oder andere Rätsel Verwendung zu finden. Und so gilt es hin und wieder Tore zu öffnen, die mit Dämonen-Schamhaar versperrt sind. Diese Tore sind mit dunklen Depots verbunden, die nur in der Finsternis zerstört werden können. Anfangs sind diese "Rätsel" noch überaus leicht, doch mit der Zeit werden die Schauplätze verwinkelter und größer und so fällt es schwer diese Depots zu finden, zumal im späteren Spielverlauf auch noch mehrere Feinde auftauchen, die uns an die sterbliche Haut wollen.

Aber auch das Licht spielt eine große Rolle und nimmt zugleich eine taktische Komponente im Kampf ein. So finden wir ab und an Hängelampen in der Spielwelt. Mit einem gezielten Lichtschuss können wir diese Lampen aktivieren und sie fangen an zu leuchten. Vor diesem Licht haben einige Dämonen Angst und flüchten oder bleiben in sicherer Entfernung. Während eines Kampfes ist dieser Umstand natürlich von Nütze. Bleiben wir im Lichtkegel stehen, bleiben uns die Feinde fern oder durch das Flüchten der Gegner ersparen wir uns einen Kampf. Vor allem der Lichtschuss ist eine essentielle Waffe im Spiel. Man kann Dämonen damit paralysieren und sie so für einige Sekunden außer Gefecht setzen, was vor allem bei einer großen Gegneranzahl äußerst hilfreich ist. Bei Feinden die mit Dunkelheit um hüllt sind, braucht man den eben erwähnten Lichtschuss zudem, um sie von der Finsternis zu befreien, ansonsten kann man diese Feinde nicht töten. Weiterhin braucht man den Lichtschuss um bestimmte Türen zu öffnen und auch bei der Lösung mancher Schieberätsel.

Abgedrehte Abwechslung
Schon im letzten Abschnitt gab es einige abgedrehte Sachen zu lesen, die sich die Entwickler einfallen ließen. Ziegenköpfe als Lichtquelle, Türen die von Dämonen-Schamhaar versperrt sind und Menschenherzen die uns in der Dunkelheit vor dem sicheren Tod beschützen. All das hört sich irgendwie verrückt an, doch man merkt in jeder Sekunde des Spiels, dass die Entwickler etwas Besonderes machen wollten, etwas, dass nicht jedermanns Geschmack ist, aber wer sich darauf einlässt, wird aus dem Lachen und Schwärmen für dieses Spiel nicht mehr rauskommen. Natürlich gibt es in Shadows of the Damned noch viele weitere total abgedrehte Dinge zu entdecken. Äußerst witzig ist dabei die Tatsache, dass man an dampfenden Kacke-Haufen, die ein fliegendes, einäugiges Vieh vor Schreck ausscheidet, seinen Spielstand speichern kann. Für Menschen, die einen ungesunden Lebensstil pflegen, wäre die Unterwelt das Paradies, denn dort verhält sich alles umgekehrt, da man an diesem Ort "ungetötet" wird. Das heißt, alles was ungesund ist, ist in der Hölle genau das Richtige um ein langes Leben führen zu können. So erhöht Garcia seine Lebensenergie nicht mit Medi-Packs oder dergleichen, sondern mit Alkohol. Davon gibt es heißen Sake, Tequilla und Absinth zu trinken, wobei jedes hochprozentige Getränk die Energie verschieden hoch aufbessert. An Absinth-Automaten kann man sich zudem gegen weiße Juwelen, die man bei toten Gegnern erhält, einen Vorrat an Alkohol kaufen, damit man für die kommenden Kämpfe gewappnet ist. Die weißen Juwelen kann man nicht nur an den eben erwähnten Automaten ausgeben, sondern auch bei einem großen Biest namens Christopher. Dieser ist seinen Aussagen zufolge halb Mensch und halb Dämon und wenn man den Worten seines Vaters Glauben schenken darf, das Beste aus beiden Welten. Bei dem guten Christopher kann man seine hart erkämpften Juwelen gegen Munition (Dämonenzähne, Dämonenknochen, Dämonenschädel), alkoholischen Getränke und rote Juwelen eintauschen. Allerdings gibt man Christopher die weißen Juwelen nicht einfach so, sondern er frisst sie uns buchstäblich aus der Hand und kotzt dann die erworbenen Gegenstände aus. Bei letztgenannten roten Juwelen handelt es sich um eine besondere Juwelensorte mit der man seine Waffen und Gesundheit upgraden kann. Dadurch bekommen unsere Waffen mehr Schaden, schnellere Nachladezeiten oder auch mehr Kapazität. In Sachen Schießeisen ist zudem alles dabei, was der Spieler begehrt. Allerdings in leicht veränderter, unterweltiger Form. So nennt sich unsere Pistole Boner, das Maschinengewehr erhält den Namen Teether und die Schrotflinte trägt den coolen Titel Skullcussioner. Im weiteren Spielverlauf erhält Garcia nach dem Töten von Bossgegnern blaue Juwelen, die dazu hergenommen werden, um die Waffen umzubauen. So wird der Boner zum Hot Boner, der Teether wird irgendwann zum Dentist, eine Art zielsuchendes Maschinengewehr und die letzte Ausbaustufe der Schrotflinte nennt sich Skullfest 9000 und kann auch als Granatwerfer hergenommen werden.
Auch in Sachen Rätsel haben sich die Entwickler verrückte Dinge einfallen lassen. So stehen wir oft vor versperrten Toren, die von Wächtern beschützt werden. Dabei handelt es sich um Baby-Gesichter, die auch wie eines Heulen, was mit der Zeit richtig nervt. Jeder dieser Baby-Wächter hat spezielle Gelüste nach Nahrung. Der Eine will eine Erdbeere verspeisen, während der Andere nach einem Gehirn oder Augapfel lechzt. Um Weiterzukommen muss Garcia diese "Nahrung" finden und zum Wächter bringen. Im späteren Spielverlauf wird die Suche nach Augäpfeln und Co. mit fesselnden Kämpfen verbunden, was das Spielvergnügen auf keinen Fall langweilig macht. Retro-Gefühle tauchen beim Ladebildschirm zwischen den Kapiteln auf. Dieser ist in einer 2D-Welt gehalten, die die Umgebungen der Level in Miniaturform zeigt. Und wo wir schon bei 2D sind, im zweiten Drittel des Spieles gibt es mehrere Kapitel, welche als 2D-Sidescroller dargestellt werden. Das Gameplay ändert sich dabei nur marginal, man hat in diesen Level nur unendlich Munition, aber ansonsten muss man wie gehabt Dämonen killen, Ziegenköpfe erleuchten und sogar einen Bossfight bestehen. Gelegentlich wird das Spiel zudem von kleinen Verfolgungsjagden aufgelockert. Dabei müssen wir vor der besessenen Paula flüchten, ansonsten verpasst sie uns den Todeskuss. Diese Passagen sind recht fordernd, da auch Dämonen unseren Aufenthalt in der Unterwelt verkürzen wollen, wir nebenbei noch Laternen erleuchten müssen, damit wir in der Umgebung überhaupt etwas sehen können und manchmal zu wenig Platz da ist, um der Geliebten von Garcia auszuweichen, was häufig zu Frust führen kann. Um zu verhindern, dass das Gameplay zu eintönig wird, muss der Spieler hin und wieder auch einmalige Dinge ausführen. So gibt es eine Passage, in der wir an einem Kronleuchter hängend, uns an die Spitze einer Kirche schwingen und dabei Gefäße mit Dunkelheit zerstören, um eben jene zurückzutreiben. Eine der lustigsten Szenen gibt es in Akt 4 mit der Big Boner-Sequenz. Dabei reisen wir durch ein Portal, das sich am Genitalbereich einer Stripperin auf einer Plakatwand befindet, in eine Stadt, die voller Geschäfte ist, die mit sexuellem Vergnügen zu tun haben. Dort angekommen, verwandelt sich unser Hot Boner nach einem Telefonsexgespräch in den riesigen Big Boner, welcher sich vor allem durch seinen großen Lauf auszeichnet. Unsere Aufgabe ist es danach riesige Gegner abzuschießen, die sich unserer Position nähern. Diese Passage strotzt nur so vor sexistischen Witzen und macht auch spielerisch sehr viel Spaß, auch wenn die Schwierigkeit zum Ende dieses Kapitels deutlich zunimmt und schlussendlich ein paar Frustmomente bei einigen Gamern führen wird.
Desweiteren wartet auf den Spieler auch eine Partie Dämonenbowling, welche für Abwechslung sorgt und sehr viel Spaß macht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Titel einiges an Spaß mit sich bringt. Wenn ihr die letzten Zeilen gelesen habt, dann werdet ihr mit Sicherheit feststellen, dass Shadows of the Damned vollgepackt ist, mit etwas verrückten Ideen und einer Menge Humor. Das Gute an der Sache ist, dass man dabei immer wieder etwas Neues entdeckt und es an Abwechslung keinesfalls mangelt. Die Rätsel werden mit zunehmender Spielzeit anspruchsvoller, aber nie unfair schwer und mit etwas Nachdenken schnell lösbar. Das Gameplay wechselt dabei immer im richtigen Mix von Balleraction zu Rätsel und anderen abgedrehten Sachen, die weiter oben aufgezählt wurden. Das Einzige was man den Entwicklern ankreiden kann, ist die Tatsache, dass die Kapitel ziemlich linear aufgebaut sind. Es gibt nur einen Weg der zum Ziel führt und viel Platz für Entdeckungsreisen, wurde dem Spieler auch nicht eingeräumt. Hin und wieder sind Areale ein wenig weitläufiger und man findet versteckte Räume, die man aufsprengen muss, hinter denen sich Kisten verstecken, die man aufschießen muss und darin Juwelen, Munition oder Alkohol findet. Sowas kommt aber recht selten im Spiel vor und das ist schade. Es wäre schön gewesen, wenn man die Unterwelt länger hätte erkunden können und dabei vielleicht das eine oder andere Detail hätte entdecken können. Aber das ist jammern auf hohem Niveau, da man trotzdem eine angenehm lange Spielzeit von ca. 10-14 Stunden geboten bekommt. Eine Warnung sei aber ausgesprochen. Das Spiel ist auf keinen Fall für Kinder geeignet, da es an einigen Stellen zu sehr verstörenden Szenen kommt, die äußerst blutig und brutal dargestellt werden. Bei Shadows of the Damned handelt es sich um eine reine Unterhaltung für volljährige Spieler.

Die Unterwelt birgt viele hinterhältige Mistviecher
Auf diesen Gedanken könnte man kommen, wenn man sich vor Augen führt, welche Gegner wir vor die Flinte kriegen. So gibt es viele verschiedene Arten von Dämonen, denen wir die Lichter auspusten müssen. Die Palette erstreckt sich von ganz normalen Dämonen, über die bereits erwähnten von Dunkelheit umhüllten Gegner, hin zu maskierten, gepanzerten, kriechenden, rasend schnell rollenden, teleportierenden oder manchmal auch haushohen Dämonen. Jede Variante hat dabei ihre eigenen Stärken und Schwächen, die der Spieler herausfinden muss und zu seinem Vorteil nutzen kann. Mit der Zeit weiß man sofort, mit welcher Taktik man einen bestimmten Feind schnell ins Grab schickt. Die Vielfalt an Gegnern, die uns gegenüber steht, sorgt zudem dafür, dass die Schießereien nicht zu langweilig werden und genügend Abwechslung bieten. Die Kämpfe sind auch recht pfiffig inszeniert und beinhalten ein gutes Maß an Action. Der Spieler wird anfangs angenehm gefordert, da manche Dämonenvarianten nicht gerade als Kanonenfutter herhalten. Zum Schluss hin, empfindet man allerdings, aufgrund der enormen Lernkurve, dass den Kämpfen der letzte Biss fehlt und man in den letzten Kapiteln nicht mehr so richtig ins Schlucken kommt, da das Ausweichen sehr leicht fällt und die Feinde Garcia keinen Schaden dadurch zufügen können. Das führt leider dazu, dass die Spannungskurve ein wenig abnimmt, welche aber beim Finalkampf ihr Maximum erreicht.

Eine gute Arbeit haben die Entwickler vor allem bei den Bosskämpfen geleistet. Jeder dieser großen Gegner muss mit einer anderen Taktik besiegt werden und auch in Sachen Abwechslung beim Feinddesign muss man die Entwickler loben. So kriegen wir es beispielsweise mit einem riesen Kerl namens George zu tun, welcher uns durch einen Markt jagt. Durch das Zerschießen von Lichtfässern betäuben wir ihn und schießen dem Gegner in den Kopf. Daraufhin klaut der Feind einen Ziegenkopf und versteckt sich. Die Spielwelt versinkt in Dunkelheit und wir müssen den Ziegenkopf anhand von Geräuschen finden. Jeder dieser Bosskämpfe dauert ca. 10 Minuten, manchmal haben die Feinde mehrere Formen zu bieten und man wird einigermaßen gefordert. Weiterhin kriegt es Garcia mit den drei Schwestern des Todes, einem riesigen Vogel, einer Opernsängerin und mit Fleming selbst zu tun.

In dieser Review wurde oftmals das Wort Kampf erwähnt. Doch wie spielen sich die Kämpfe eigentlich? Die Schießereien sind vergleichbar mit denen aus Resident Evil. Allerdings kann man in Shadows of the Damned auch während dem Zielen umherlaufen, was sehr komfortabel ist. Das Zielen funktioniert mit jeder Waffe sehr gut, der Spieler sollte also keine größeren Probleme hierbei haben. Sollten die Dämonen etwas zu nah kommen, so kann Garcia diese mit seiner Fackel im Nahkampf beharken und wieder etwas Luft zwischen sich und den Feind schaffen. Wird man von hinten angegriffen, so wird ein Quick Time Event ausgelöst, welches bei guter Reaktion dazu führt, dass der Protagonist die Attacke kontert. Es ist zudem möglich den Feinden, ähnlich wie in Dead Space, die Extremitäten abzuschießen. Stürmen die Dämonen auf uns zu, so schießt man ihnen einfach die Beine ab und kann sie dann am Boden kriechend zerstampfen, was Munition spart.

Technisch leider mittelmäßig
In Sachen Technik ist der Titel allenfalls in die Mittelmäßigkeit einzuordnen. Dies ist schon an der Grafik zu erahnen, welche nicht gerade mit allzu scharfen Texturen glänzt. Stattdessen ist die Auflösung recht niedrig, manchmal passiert es, dass Körperteile der Gegner durch Wände ragen, nach dem Laden von Checkpoints fällt auf, dass die eine oder andere Textur noch nachgeladen wird und dann aufpoppt. Doch es gibt auch Positives zu berichten. So lässt sich beispielsweise loben, dass es in der Spielwelt einige kleine Details zu entdecken gibt, die der Atmosphäre beitragen. So liegen hier und da Leichenberge herum, an anderer Stelle finden wir Erhängte vor oder begutachten Tore aus Knochen, Säulen aus Gedärmen, Brunnen aus Blut und das eine oder andere blinkende Plakat, welches für einen guten Gag Pate steht. All dies zeigt, dass es bei genauem Betrachten vieles zu entdecken gibt, auch wenn es den Spieler grafisch nicht gerade die Socken auszieht. Weiterhin lobend hervorzuheben ist die Tatsache, dass Treffer beim Gegner sichtbare Wunden hinterlassen und wir an viele verschiedene Orte reisen. So geht es zu Beginn durch ein Dorf, ehe wir durch einen Wald schlendern, nur um danach eine Bücherei zu durchkämmen und in mehreren 2D-Kapiteln einem gewissen Retrocharme erliegen.

Im Bereich des Sounds haben die Entwickler alles richtig gemacht. Hierbei sei aber gesagt, dass der Titel hierzulande nur mit einer englischen Tonspur mit deutschen Untertiteln auf den Markt kam. Die Synchronsprecher machen ihre Sache sehr gut, was vor allem dem teils genialen Wortwitz zu Gute kommt. Auch der Soundtrack passt gut zum Spiel und vor allem die Melodie, welche im Lade-Screen läuft, hat einen gewissen Ohrwurm-Charakter. Auch die Steuerung ist gut gelungen, obwohl sie etwas schwammig ist. Daran gewöhnt man sich allerdings recht schnell und hat danach keine großen Probleme mehr. Sie ist nicht überladen und schnell erlernt, was zu keinerlei Frustmomenten führen sollte. Nur die manchmal etwas störrische Kamera wird in engen Räumen zum Feind des Spielers und lässt einen schon mal verzweifeln.

Abgedreht, verrückt und verdammt witzig. Mit diesen Worten lässt sich Shadows of the Damned beschreiben. Der Ausflug in die Unterwelt ist spielerisch höllisch gut, technisch fristet der Titel allerdings ein Schattendasein. Wer auf Spiele steht, die einfach anders sind und auf Massentauglichkeit pfeifen, der sollte bei dieser Perle zugreifen.

Punktewertung

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   Titel Shadows of the Damned (uncut)
   Genre Actionspiele
   Release 2011-06-22
   Systeme PlayStation 3
   Hersteller Electronic Arts
   Publisher Electronic Arts
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
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