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Palila – Children Will Be Furious Review

Indie-Rock mit Tiefgang


2025-02-25  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Foto: Thomas Dufe. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit Children Will Be Furious präsentieren Palila ihr bislang ambitioniertestes Werk. Das Hamburger Trio, bestehend aus Matthias Schwettmann (Gesang, Gitarre), Christoph Kirchner (Bass) und Sascha Krüger (Drums), verfeinert seinen Sound weiter und liefert ein Album ab, das zwischen großen Melodien, rauem Indie-Rock und nachdenklicher Atmosphäre balanciert.

Zwischen Aufbruch und Düsternis
Schon das eröffnende „The Beginning Of The Beginning“ wirkt fast trügerisch sanft, doch bereits im zweiten Track „The Beginning“ wird klar, dass sich Palila nicht nur auf Melancholie verlassen. Der Sound ist druckvoller, dichter und manchmal auch bewusst kantig – passend zum Albumtitel.

Besonders „Pure“ sticht mit seiner Stoner-Rock-Attitude hervor, während „Songs For Bears“ hymnisch und energiegeladen daherkommt. Die Band beherrscht das Spiel mit Kontrasten: Während sich "To The Sun" und "Perry Rhodan" mit kosmischer Weite beschäftigen, taucht "1999" in eine rückblickende, fast resignierte Stimmung ein.

Indie-Rock, aber mit Kante
Palila bleiben melodisch, aber sie packen mehr Wucht in ihre Songs. „Hollywood, Save The Day“ liefert eine kritische Betrachtung der Oberflächlichkeit unserer Zeit, während „Orion“ mit seinen sechs Minuten eine düstere und atmosphärische Reise durch emotionale Bruchstellen wagt. Das abschließende „Mysterious Ordinary Man“ bringt das Album zurück auf den Boden der Realität und sorgt für einen nachdenklichen Ausklang.

Die Produktion hält den Sound roh und lebendig – man spürt, dass die Songs nicht bis zur Perfektion poliert wurden, sondern ihre Ecken und Kanten behalten haben. Das verleiht Children Will Be Furious eine gewisse Authentizität, die sich angenehm vom glattgebügelten Mainstream-Indie abhebt.

Tracklist
  1. The Beginning Of The Beginning
  2. The Beginning
  3. Songs For Bears
  4. Pure
  5. To The Sun
  6. Orion
  7. Perry Rhodan
  8. Hollywood, Save The Day
  9. Back
  10. 1999
  11. Mysterious Ordinary Man


Mit Children Will Be Furious erweitern Palila ihren Sound um rauere, druckvollere Elemente, ohne ihre melodische Handschrift zu verlieren. Das Album verbindet hymnische Indie-Rock-Momente mit stonigen Riffs und atmosphärischen Ausflügen, bleibt aber stets kompakt und auf den Punkt. Nicht jeder Song zündet sofort, aber in seiner Gesamtheit überzeugt das Werk mit einer spannenden Mischung aus Intensität und Melancholie. Ein solides Indie-Rock-Album mit Kante – für Fans von Nada Surf, Dinosaur Jr. oder Built To Spill definitiv einen Blick wert.

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