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Onimusha 3 Review


2008-09-24  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Onimusha 3 ist ein Action-Abenteuer mit Jean Reno und Takeshi Kaneshiro, das bereits auf der PS2 für jede Menge Aufsehen sorgen konnte und von allen bekannten Magazinen und den Fans nur mit Höchstnoten bedacht wurde. Hersteller Capcom und Ubisoft bringen nun das Spiel als PC-Umsetzung ins Regal der lokalen Softwaredealer, also: Was soll da noch schiefgehen ? Umsetzungen sind ja schon desöfteren ordentlich in die Hose gegangen. Kann das Spiel auch PC-Besitzer an die Mattscheibe fesseln ?

Die Welt ist in Gefahr !

Das Eröffnungsvideo zeigt deutlich was in Paris gerade los ist: Überall hausen Aliens und fallen wie die Heuschrecken über die französische Hauptstadt her. Mütter und Kinder sind auf der Flucht und wer nicht schnell genug ist, wird von den Außerirdischen Genma niedergestreckt. Der Bösewicht Guildenstern hat es nämlich irgendwie hinbekommen eine Zeitmaschine zu entwickeln und sich damit in die Lage versetzt seine Genma-Truppen auf die Welt loszulassen. Glücklicherweise befindet sich der schlecht gelaunte und unterbezahlte Polizist Jacques Blanc (in Form von Jean Reno) in der Stadt. Unglücklicherweise jedoch wird er ins mittelalterliche Japan teleportiert und tauscht seine Rolle mit dem langjährigen Helden der Serie, Akechi Samonosuke. Dieser landet somit im heutigen Paris, aber hat im Prinzip das gleiche Ziel: Guildenstern das Handwerk legen.

Die Story wirkt etwas übertrieben und zusammengewürfelt, aber bei den folgenden Stunden mit knackiger Schwertkampfaction spielt dies wohl nur noch eine untergeordnete Rolle. Das Intro jedenfalls zeigt dem Spieler von wo der Wind kommt und welche Bedrohungen auf einen warten. Fliegende Monster, eine nicht unbeachtliche Menge Blut und blitzende Klingen warten auf den Spieler.

Mittendrin, statt nur dabei...

Recht zackig befindet man sich dann auch mitten im Spiel und müsst in Hack&Slay Manier die Genma in unterschiedlichen Größen, Farben und mit verschiedenster Bewaffnung ausschalten. Mit der Vernichtung eines Gegners geht oft auch das Freiwerden einer Seele einher, die ihr mit Hilfe eures Oni-Handschuhs aufnehmen könnt und dafür Erfahrungspunkte erhalten. Hiermit verbessern sich dann auch eure Waffen- und Rüstungsstärke. Dies ist so ziemlich das einzigste Rollenspielelement im Game, denn im weiteren Verlauf geht's dann fast nur noch mit der Brechstange zu. Es gibt zahlreiche Moves, die man im Spiel erst nach und nach erlernt. Auch magische Attacken zählen zum Repertoire, so dass besonders clevere Krieger mit Zaubersprüchen halbe Armeen wegputzen können. Einzig kleinere Rätsel zwischendrin, kleine Schiebepuzzles oder ähnliche Nebenaufgaben unterbrechen das Gemetzel.

Erfreulicherweise muss man immer abwechselnd in die Haut der jeweils anderen Hauptfigur des Spiels schlüpfen. So kämpft man plötzlich als Samonosuke im heutigen Paris und dann wieder als Jean Reno im gestrigen Japan. Nachdem zwischen den beiden aber eine Zeitreise von etwa 500 Jahren liegt, kann jede Änderung am Spielablauf in Japan Auswirkungen für das weitere Geschehen in Paris haben. Stephen Hawking lässt grüßen.

Die verflixte Technik

Während das Spiel als solches eigentlich wirklich Laune macht, ist die technische Umsetzung mehr als nur fehlerhaft. Die Sound und Musikuntermalung möchte man davon zunächst ausnehmen, denn sowohl die Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln als auch Musik und Soundeffekte sind durchaus in Ordnung. Spätestens bei der Grafik aber, geht das Gemeckere los. Als das Spiel auf unserer Testmaschine im Fenstermodus startete dachten wir uns noch nichts dabei. Aber als sich die Grafikeinstellung auch nach mehrmaligen Versuchen nicht über 800x600 bringen ließ und auch ein Vollbildmodus nicht möglich war begann das große Stirnrunzeln. Das Fenster erscheint bei entsprechendem Monitor und Auflösung dann doch sehr klein. Desktop-Icons lenken vom Spiel ab und wenn der Mauszeiger das Spielfenster verlässt fallen die Gegner über einen her.

Die Videos sind ja noch ganz ansehnlich, aber der Detailgrad im Spiel selbst lässt doch stark zu wünschen übrig. Alles wirkt sehr pixelig und bringt keinerlei Stimmung mit. Zumindest bewegt sich das Spiel hier nicht auf dem Stand des aktuell Machbaren. Erstaunlicherweise ruckelt das Spiel auch ganz gehörig, hier scheint die Grafikengine mitunter deutliche Schranken zu haben. "Erstaunlich" weil ein pixeliges Spiel bei 800x600 Pixel nicht mehr ruckeln sollte, wenn es nach uns geht. Auch die Steuerung wirkt unpräzise, reagiert teilweise träge und unlogisch. Wer hatte denn bei der Produktion die Idee, die Funktion "Seelen aufsaugen" auf die Escape Taste zu legen ?

Da kann man mal sehen was bei der Umsetzung eines erfolgreichen und ausgezeichneten PS2-Spiels auf den PC alles schief gehen kann. Das Spiel ist an sich wirklich nicht schlecht, aber angesichts der technischen Umsetzung können wir jedem interessierten Gamer nur dringend zur Anschaffung einer Konsolenversion oder zum Antesten der Demo raten.

Punktewertung

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