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Memory – Sein letzter Auftrag Review

Liam Neeson gegen Gegner, Gewissen und Gedächtnis


2025-10-24  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Wenn Liam Neeson zur Waffe greift, wissen wir: Es geht um Gerechtigkeit, Rache – oder beides. In Memory – Sein letzter Auftrag schlüpft der Schauspieler-Altmeister einmal mehr in die Rolle des gealterten Auftragskillers. Doch diesmal ist alles etwas düsterer, nachdenklicher – und persönlicher.

Ein Killer verliert die Kontrolle
Alex Lewis (Liam Neeson) ist ein Profi, der seit Jahrzehnten für skrupellose Auftraggeber tötet. Doch als er den Befehl erhält, ein junges Mädchen zu ermorden, weigert er sich. Damit wird er selbst zur Zielscheibe. Gleichzeitig kämpft er mit dem fortschreitenden Verlust seiner Erinnerungen – Alzheimer lässt ihn zweifeln, was real ist und was nicht.

Regisseur Martin Campbell (Casino Royale) inszeniert den Film als harten, geradlinigen Thriller, der sich stärker auf Charakterentwicklung als auf Daueraction konzentriert. Das Ergebnis: weniger Explosionen, dafür mehr Spannung durch moralische Konflikte und das unausweichliche Ende eines Mannes, der sich selbst verliert.

Zwischen Schuld und Vergebung
Neeson überzeugt mit stoischer Ruhe – sein Alex ist verletzlich, doch nicht gebrochen. Er spielt den alternden Killer mit beeindruckender Ernsthaftigkeit, seine Müdigkeit wirkt authentisch, fast melancholisch. An seiner Seite glänzt Guy Pearce als FBI-Agent, der ebenfalls zwischen Gesetz und Gewissen gefangen ist. Diese Dynamik sorgt für einige der besten Momente des Films.

Trotzdem bleibt Memory ein klassischer Neeson-Thriller – mit bekannten Mustern, vertrauter Struktur und wenigen echten Überraschungen. Einige Nebenfiguren bleiben blass, und die Alzheimer-Thematik hätte emotional noch stärker vertieft werden können.

Ruhiger, aber mit Nachhall
Wer hier den nächsten Taken-Klon erwartet, wird überrascht: Memory ist leiser, langsamer und ernster als viele andere späte Neeson-Filme. Die Action ist reduziert, aber glaubwürdig – keine Superheldenstunts, sondern brutale, präzise Gewalt. Campbell inszeniert mit kühler Distanz, was die Geschichte gleichzeitig geerdet und tragisch wirken lässt.

Die düstere Bildsprache, das unaufgeregte Tempo und die moralische Schwere machen Memory zu einem Thriller, der nachwirkt – auch wenn er keine neuen Maßstäbe setzt.

Memory – Sein letzter Auftrag ist kein reiner Actionfilm, sondern ein melancholischer Neo-Noir über Schuld, Vergänglichkeit und den Versuch, im letzten Moment das Richtige zu tun. Liam Neeson zeigt, dass er noch immer Emotion und Intensität vereinen kann – auch wenn die Geschichte altbekannt wirkt.

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