Das Spielprinzip von "Knockout City" ist schnell erklärt. Der Spieler schlüpft in die Haut eines Dodgeball Rowdys und das Ziel des Spielers ist es, Spieler des gegnerischen Teams anzugreifen, indem er sie mit einem Ball ausschaltet. Diese Bälle spawnen auf den sehr ideenreich gestalteten Maps an bestimmten Stellen und können dort aufgenommen werden, indem man sich in ihre Nähe begibt. Mit der rechten Triggertaste wird der Gegner automatisch anvisiert - ein echtes Zielen ist also nicht notwendig, es genügt den Gegner grob anzuschielen - und beim Loslassen der Taste wird der Wurf ausgeführt. Im günstigsten Fall wird der Gegner getroffen, dein Team erhält einen Punkt, hurrray!Alles easy - oder?
Nun hat der Gegner und auch der Spieler jedoch stets auch die Möglichkeit den Ball einfach zu fangen. Mit etwas Übung gelingt dies und so ist man dann selbst im Besitz eines Wurfballes und kann seine Gegner aufs Korn nehmen. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass man natürlich auch Springen kann (B-Taste) und auch ein Gleitschirm öffnet sich bei Bedarf (nochmals B-Taste drücken). All dies verleiht dem Spieler eine Menge an Bewegungsmustern und Handlungsoptionen, allerdings muss man festhalten: Übung macht den Meister. Das Spiel macht es insbesondere Neulingen nicht gerade leicht, denn es gibt zwar ein gut gemachtes Tutorial, welches die essentiellen Spielabläufe erklärt, dennoch ist dies nicht mit der Spielerfahrung zu vergleichen, die man macht, wenn man erstmals das Spielfeld gegen reale Gegner betritt. Das Balancing erscheint uns in diesem Punkt noch nicht ausgewogen, denn allzu oft trafen wir im Test auf sehr versierte Gegner, die das Spiel offenkundig schon "aufgesogen" hatten und erkennbar viele Anpassungsgegenstände am Leibe trugen.Das Thema Balacing...
Kurzum: Wir waren streckenweise chancenlos. Erst mit etwas Durchhaltewillen und entsprechenden Spielstunden oder aber mit einem Grundtalent für Spiele dieser Art ausgestattet, kann man hier große Fortschritte erzielen. Das ist auch eines der echten Mankos des Spiels: Offline-Spielmodi gegen die KI existieren nicht. Ebenso wenig ein lokaler Spielmodus, beispielsweise Splitscreen, denn das hätte in unseren Augen auch durchaus Spaß und Sinn gemacht. Stattdessen gibt es so prominente Spielmodi wie 3v3-Team K.O, Party-Team K.O., ein 1v1-Duell und einen Diamantenklau-Modus, in dem Spieler Diamanten sammeln müssen, die von besiegten Feinden fallen gelassen werden. Neben dem Standard-Match gibt es auch Ligaspiele für anspruchsvollere Gamer und auch einen privaten Spielmodus, damit Freunde online gegeneinander spielen können.Übung macht den Dodgeball-Meister
Im Bereich der Spielbälle haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen. Es gibt verschiedene Arten von Bällen im Spiel, darunter der Moon Ball, der es dem Spieler, der den Ball hält, erlaubt, höher zu springen, und der Bomb Ball, der eine Zeitbombe ist, die beim Aufprall explodiert. Und nicht nur das: Auch der Spieler selbst kann sich zu einem Ball zusammenrollen und sich von einem Teamkollegen auf den Gegner werfen lassen. Das ist ungemein praktisch, wenn gerade kein natürlich generierter Ball zur Verfügung steht, setzt allerdings wohl auch voraus, dass sich die Teammitglieder absprechen oder aber zumindest ein paar Mal miteinander gespielt haben - rein instinktiv dürfte dieser Move wohl eher selten zum Erfolg führen.Innovation im Bereich der Bälle
Mit fortschreitender Spieldauer erfüllt man als Spieler ganz nebenbei oder eben auch ganz gezielt bestimmte Quests, die einem die Ingame-Währung "HoloBucks" einbringen. Auch für abgeschlossene Spiele, gewonnene Partien und das Erledigen von Gegner gibt es diese "Holobucks", die dann im Brawl Shop ausgegeben werden können, um verschiedene Anpassungsgegenstände freizuschalten. Neue Handschuhe, eine neue Brille oder auch ein komplett neues Outfit - alles kein Problem - aber eben auch alles nicht neu.Alles für mehr Holobucks
Optisch hat man sich seitens der Designer des Spiels dafür entschieden einen comicartigen Look zu wählen, allerdings sind die Figuren etwas stark überzeichnet. Während vieles ein wenig an "Fortnite" oder auch an "Rollerball Champions" erinnert, sind die Charaktere einfach nicht so "gefällig", sondern dürften die Gemüter etwas spalten. Auch hier hätten wir uns mehr Mut gewünscht, viel mehr richtig verrückte Kostüme und Spielfiguren, auch bei den Accessoires gilt dasselbe. Dennoch muss man dem Spiel rein optisch attestieren, dass man abseits des Character-Designs vieles richtig gemacht hat. Die Maps sind ideenreich in Szene gesetzt, die Atmosphäre ist stimmig. Auch die Animationen sind sehenswert und sowohl der Soundtrack als auch die Hintergrundmusik hörenswert. Eine gelungene Steuerung rundet den guten technischen Gesamteindruck, auch wenn man wie gesagt etwas Übung braucht, bis die Finessen des Gameplays in Fleisch und Blut übergegangen sind.Mehr Mut! Wo sind die Plüschbärkostüme?
"Knockout City" ist ein sehr gelungenes Action-Spiel für alle Freunde von "Brennball" und onlinebasierten Multiplayer-Fights. Das Game punktet mit einer recht unverbrauchten Spielidee, gelungenem Map-Design und einem guten technischen Gesamteindruck. Auch das Crossplay für alle Plattformen ist absolut lobenswert. Wir hätten uns vielleicht etwas mehr Mut gewünscht beim Character-Design und auch beim Balancing fehlt in unseren Augen noch ein wenig der Feinschliff. Und wenn wir schon dabei sind Wünsche zu äußern: Ein Offline-Spielmodus zum besseren Training und ein Splitscreen-Mode für Sofa-Parties hätte wohl auch nicht geschadet. Aber all dies soll nicht über eines hinwegtäuschen: "Knockout City" hat sich unseren Silber-Award redlich verdient.
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