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Haus der Sünde Review


2012-12-25  Jana  11 Likes  0 Kommentare 
Ist das Kunst oder kann das weg? Dieser Ausspruch ist allseits bekannt und drückt ziemlich genau das aus, was viele bei manchen Kunstwerken denken. Es zeigt aber auch, dass Kunst immer Geschmackssache ist und dem einen eben etwas gefällt, was der andere direkt der Müllabfuhr übergeben würde. Mit Filmen ist das da ganz ähnlich. Denn nicht nur das Malen oder das Bilden von Statuen oder Skulpturen ist Kunst, sondern auch Musik und Film. Manche Filme haben dabei wahrscheinlich sogar den Sinn, kunstvoll zu wirken. Da steht nicht unbedingt die Unterhaltung im Vordergrund, sondern eben die Kunst. Aber auch bei Filmen ist das eben so eine Sache: Manche finden den einen Film genial, andere empfinden ihn als völlige Zeitverschwendung. Wie sich das für uns bei "Haus der Sünden" angefühlt hat, der offensichtlich aus künstlerischer Sicht betrachtet werden möchte, möchten wir euch heute verraten.

Der Film beginnt in Paris im Jahr 1899. Eine Zeit, in der vor allem auch die feine Gesellschaft ihre Abende bei Prostituierten in gehobenen Bordellen verbracht hat. Das "Haus der Sünde" ist eins dieser Bordelle, in dem zahlreiche Mädchen teilweise schon seit vielen Jahren im Dienste der "Madame" stehen und ihre Körper verkaufen, um wenigstens ein wenig von ihren Schulden herunter zu kommen. Um ehrlich zu sein hat "Haus der Sünden" keine große Geschichte, die wir an dieser Stelle wiedergeben können. Vor allem zeigt der Film, wie die Mädchen in diesem Bordell leben, wie sie ihrer Arbeit nachgehen und gibt hin und wieder Einblicke in Schicksalsschläge wie zum Beispiel das der armen Madelaine, die Opfer eines gewalttätigen Freiers geworden ist.

Die Idee hinter dem Film, eine Geschichte über das Ende der Pariser Bordelle wie sie damals waren zu beschreiben, ist wirklich interessant. Prostitution ist damals wie heute ein Thema, obgleich sie sich in der Ausführung und Akzeptanz doch völlig unterschiedlich zeigt. Leider hinkt die Umsetzung bei "Haus der Sünde" doch gewaltig. Mag man es aus künstlerischer Sicht sehen, kann man dem Film vielleicht noch etwas abgewinnen, aber schaut man ihn sich als Spielfilm an, beginnt man sehr schnell, sich zu langweilen. Es passiert unheimlich wenig. Die wenigen spannenden Szenen sind zwar sehr gut, das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass man zwischenzeitlich das sehr starke Bedürfnis verspürt, auf der Stelle einzuschlafen.

Ein wenig ist man dennoch hin und her gerissen. Merklich wurde sich bei dieser Produktion viel Mühe gegeben, die Kostüme sind eine wahre Augenfreude und auch die Darsteller spielen ihre Rollen hingebungsvoll. Dennoch sind viel zu viele Szenen vollkommen unnötig in die Länge gezogen worden, viele andere Szenen hätte man komplett weg lassen können. So fühlen sich die etwa 120 Minuten des Films wie mindestens 3 Stunden an und ein immer wiederkehrender Blick auf die Uhr kann man sich einfach nicht verkneifen.

Uns hätte dieser Film als eine Art Dokumentation viel besser gefallen. Als Spielfilm ist dieser Versuch jedoch mächtig in die Hose gegangen! Sicherlich wird "Haus der Sünde" seine Fans finden, die diese Art der Kunst fasziniert, von unserer Seite gibt's aber einen ganz klaren Daumen nach unten, auch wenn wir die Mühe, die in Form von Kulisse und Kostümen zum Ausdruck kommt, natürlich hoch anerkennen und den Film somit zumindest mit ein paar Punkten belohnen.

Nennt uns Kunstbanausen, aber für uns war "Haus der Sünde" leider nur einschläfernd langweilig.

Punktewertung

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   Titel Haus der Sünde
   Genre
   Release 2012-11-29
   Systeme
   Publisher Euro Video
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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