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Fallout 3 Review


2010-05-11  zocki  10 Likes  0 Kommentare 
200 Jahre lang hat Vault 101 den überlebenden Bürgern von Washington D.C. und Umgebung, heute nur noch Wasteland des Kapitols genannt, als Zufluchtsstätte gedient. Obwohl der globale Atomkrieg im Jahre 2077 die Vereinigten Staaten in Schutt und Asche gelegt hatte, erfreuten sich die Bewohner von Vault 101 eines Lebens frei vom steten Stress der Welt da draußen. Gigantische Insekten, Gangster, Sklaventreiber und ja, sogar Supermutanten ... sie alle sind der überragenden Vault-Tech-Technik nicht gewachsen. Doch als unser Held eines schicksalshaften Morgens erwacht, muss er feststellen, dass sein Vater sich dem Aufseher widersetzt und den Komfort und die Sicherheit von Vault 101 aus unbekanntem Grund verlassen hat. Und so lässt auch er die einzige Heimat, die er je gekannt hat, hinter sich und tritt aus dem Vault hinaus in die harsche Wastelandsonne, um sich auf die Suche nach seinem Vater und der Wahrheit zu machen.

Fallout 3
Hinter den dicken Mauern unterirdischer Bunker (die sog. "Vaults") wurden wir also geboren, sind grossgeworden und müssen nun unsere "Heimat" verlassen, um uns außerhalb des Bunkers zu bewähren und unseren Vater zu finden. Die Charakterstellung wurde dabei geschickt in die ersten Gameplay-Minuten integriert: Bei der Geburt legt man das Geschlecht fest, im Kindesalter lernt man dann die wesentlichen Spielzüge, etc. So durchlebt man zunächst die ersten 19 Jahre in der Vault bis man zu einer nicht besonders auffälligen Tür kommt, die jedoch den Weg in eine neue Welt weist...

Diese "neue Welt" ist allerdings alles andere als einladend, der dieser postnukleare Überrest der Erde birgt jede Menge Gefahren, denen man begegnen wird. Dafür ist es auch ein herrlicher Spielplatz für alle Rollenspielfans, auch wenn sich das Game aus der Ego-Perspektive spielt und damit sehr an gängige Shooter erinnert. Optisch wiederum fühlt man sich an "Oblivion" erinnert, was nicht zuletzt daran liegen mag, dass derselbe Entickler, nämlich Bethesda Softworks dahintersteckt. Vor allem das gänzlich andere Setting jedoch wird dann auch zum Hauptunterscheidungsmerkmal. Denn in der Welt von "Fallout 3" kann man wirklich niemanden vertrauen. Den Mutanten, die durch die Städte streifen sowieso nicht, aber auch anderen Menschen gegenüber sollte man vorsichtig sein. Jeder ist da draußen auf seinen eigenen Vorteil bedacht und keiner gönnt dir was. Fast schon wie im "Real Life", oder?

Auf unserer Reise treffen wir natürlich jede Menge anderer Zeitgenossen, Gespräche sind also ganz rollenspieltypisch ein großes Thema in "Fallout 3". Die Bewohner der Stadt sind es dann auch die euch genretypisch neue Quests anbieten und jede neue Aufgabe bringt euch der Auffindung des Vaters ein Stückchen näher. Die Quests und auch die Nebenquests haben es aber ganz schön in sich: So kann es durchaus vorkommen, dass ein Quest mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Das liegt vor allem daran, dass jeder Quest wiederum aus mehreren Teilaufgaben bestehen kann, die abwechslungsreich und innovativ ins Gameplay eingebunden worden sind. Das Allein sorgt schon für stundenlangen Spielspass. Das Spieldesign bietet eigentlich eine offene Welt, dennoch waren die Macher clever genug, den Spieler an den entscheidenden Wegmarken auf dem Pfad zu halten, damit man sich nicht völlig verzettelt.

Das Kampfsystem ist wohl mit das Spannendste am Spiel, denn hier wird es richtig komplex. Wir könnten es uns leicht machen und einfach vornewegschicken, dass "Fallout 3" kein Shooter ist. Punktum. Oder mit etwas mehr Leben gefüllt: "Fallout 3" ist ein Rollenspiel mit Ego-Shooter-Anleihen und -optik, welches sich RPG-Berechnungsmethoden zur Ermittlung der Treffer und der folgenden Aktionen bedient. Alles klar? Klingt kompliziert, aber nach einer gewissen Eingewöhnungszeit kommt man sowohl mit der Steuerung wie auch mit dem Kampfsystem eigentlich gut klar.

Grafik und Sound
Selten zuvor haben wir ein postapokalyptisches Setting so stimmungsvoll inszeniert gesehen. Trümmer, Ruinen und deren Bewohner sind dermaßen realitisch in Szene gesetzt worden, dass es kurioserweise eine wahre Freude ist durch das Trümmerfeld zu marschieren. Lichteffekte, Explosionen, die Knarren, die Animationen - hier stimmt nahezu jedes Detail und es kommt echtes Endzeit-Feeling auf. Auch der Tag- und Nachtwechsel leistet hier seinen Beitrag zur Atmosphäre. Da gibt es wahrlich kaum etwas zu meckern...

...was man auch beim Sound festhalten darf. Die Umgebungsgeräusche, die kraftvollen Klänge der Waffen und auch die Dialoge sind absolut hörenswert. Nur bei der Hintergrundmusik muss man sich etwas genügsamer geben. Außer einigen Musikstücken aus den 50ern bietet das Game an manchen Stellen noch ein paar orchestrale Einlagen. Das wars dann aber auch...

"Fallout 3" ist ein Rollenspiel-Fest jenseits des postnuklearen Weltuntergangs. Gerade jetzt zu einem Schnäppchenpreis erhältlich, absolut zu empfehlen.

Punktewertung

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   Titel Fallout 3
   Genre Actionspiele
   Release 2008-10-30
   Systeme Windows Vista
   Publisher Ubisoft
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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