Distant Worlds Review

Komplexes Weltraum-Strategiespiel mit veralteter Grafik und langanhaltendem Spielspaß

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29.06.2011  Redaktion  4 Likes  0 Kommentare 

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Distant Worlds ist ein Strategie- und Aufbauspiel für den PC. Davon gibt es bekanntlich einige, viele gute und viele schlechte. Woran es jedoch leider mangelt, sind gute Aufbau- und Strategiespiele, die im Weltall angesiedelt sind. Eines der wenigen ausgezeichneten Games dieser Art war Alpha Centauri, welches allerdings bereits über zehn Jahre alt ist.

Distant Worlds
Distant Worlds schlägt in eine ähnliche Kerbe. Da es sich um einen aktuellen Titel handelt, befindet sich die Technik von Distant Worlds auf dem neuesten Stand - so sollte man jedenfalls meinen. Doch bereits auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass Distant Worlds an dem gleichen Problem leidet wie seinerzeit Alpha Centauri - die Grafik ist altbacken. Die Umgebung ist in 3D gehalten, während alles was sich bewegt, lediglich aus 2D-animierten Sprites besteht. Diese bewegen sich dann in der 3D-Umgebung wie vor einer Fototapete. Dieses Verfahren war in den 90ern Gang und Gäbe.

Doch vorerst genug des Tadels, denn der Spielspaß leider unter der Grafik nicht im Geringsten. Und Spielspaß ist für Wochen und Monate vorhanden. Selten hat man ein derart komplexes Spiel erlebt. Alles, was es in einem Aufbauspiel dieser Art zu kontrollieren, befehligen, planen, bauen, erforschen und zerstören gilt, ist möglich. Die Frage ist erlaubt, an welche Zielgruppe die Programmierer bei der Entwicklung dachten. Spieler, die nur gelegentlich zur Tastatur greifen, werden förmlich von der Masse der Einstellungsmöglichkeiten erschlagen, derart viel ist in dem Spiel möglich und nötig. Distant Worlds scheint demnach ein Spiel zu sein, das voll und ganz an Hardcore-Gamer gerichtet ist.

Wer denkt, die Anno-Titeln wären in Umfang und Bedienung schon zu viel des Guten, sollte tunlichst die Finger von Distant Worlds lassen. Das Spiel bietet die Möglichkeit, auf einen automatisierten Betrieb zu stellen. So kann man sich auf sein 'Steckenpferd' konzentrieren, ob nun Forschung oder Diplomatie beispielsweise. Doch diese Einstellungsmöglichkeit wird der Laie kaum entdecken.

"Distant Worlds" entpuppt sich von Anfang an als massive Wirtschaftssimulation mit einer ungeheuren Spieltiefe. Den wahren Umfang wird man allerdings erst nach Tagen so richtig erkundet haben, denn das Spiel bietet Wirtschaft in einer Granularität, wie man sie nur selten in Spielen des Genres sieht. Das ist Segen und Fluch zugleich - Haudegen des Genres wird es anziehen und die würden dem Spiel dann auch locker einen Gold-Award verpassen (auch weil Hardcore-Wisim-Spielern die Grafik meist vollkommen schnuppe ist). Gelegenheitsspieler werden das Spiel meiden wie der Teufel das Weihwasser. Es eignet sich einfach nicht für Zwischendurch, dafür ist schon der Spieleinstieg zu heftig. Was unterm Strich bleibt ist ein geniales WiSim mit technischen Schwächen.

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Fazit

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