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Das verlorene Labyrinth Review


2013-03-05  Jana  10 Likes  0 Kommentare 
"Das verlorene Labyrinth" kennen Fans von Historienbüchern sicherlich als Roman-Titel von Kate Mosse, einer britischen Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin. Im Jahr 2012 wurde dieser Roman als zweiteilige Fernseproduktion verfilmt, welche Anfang des Jahres in Sat 1 zu sehen war. Und wie es so oft bei mehrteiligen Fernsehfilmen der Fall ist, erschien "Das verlorene Labyrinth" nun auch auf DVD und Blu-Ray. Wir haben uns die DVD-Version, die aus 2 Discs besteht, angeschaut.

Damals und heute...
Die Story von "Das verlorene Labyrinth" zeichnet sich darin aus, aus zwei Geschichten in zwei völlig verschiedenen Zeitaltern zu bestehen. Zum einen trifft man in der Jetzt-Zeit auf die junge Alice Tanner (gespielt von Vanessa Kirby), die ihren Liebeskummer damit bewältigen möchte, einer befreundeten Archäologin für ein paar Tage bei Ausgrabungen zu helfen. Dabei entdeckt Alice eine Höhle mit zwei Skeletten - und einen sonderbaren Ring mit einem Labyrinth-Symbol. Sie steckt sich diesen Ring an und hat plötzlich seltsame Visionen, die aus einer ganz anderen Zeit stammen.

Zum anderen spielt die Geschichte auch im Jahr 1209. Die junge Alaïs Pelletier du Mas (gespielt von Jessica Brown Findlay) lebt in Carcassonne zu der Zeit, als die Belagerung der Kreuzritter kurz bevor steht. Diese sind zum einen natürlich auf ihrem Kreuzzug, um alle Ketzer zu eliminieren, zum anderen sind einige von ihnen aber auch auf der Suche nach dem Heiligen Gral, der ein sehr langes Leben verspricht. Um den Gral aber zu finden, benötigt man drei Bücher, die sich alle mittlerweile in den Mauern von Carcassonne befinden sollen.

Und das ist auch die Geschichte, die beide Zeitalter miteinander verbindet: Damals wie heute sind Menschen auf der Suche nach dem Gral und gehen dabei über Leichen!

"Das verlorene Labyrinth" könnte man salopp als zwei Filme in einem bezeichnen, werden doch zwei unterschiedliche Geschichten erzählt, die zwar viel gemeinsam haben, die aber erst am Schluss des Films ihren richtigen Zusammenhang ordentlich offenbaren (auch wenn man als Zuschauer wohl schon viel eher auf diese Zusammenhänge gekommen ist).

Besser als man meint!
Liest man im Internet ein bisschen quer und schaut sich an, was Zuschauer so über den Film denken, stellt man fest, dass viele sehr enttäuscht waren. Das ist einerseits nachvollziehbar, denn Kritikpunkte gibt es einige: So ist zum Beispiel die deutsche Vertonung wirklich lieblos gestaltet, es fehlt an Emotionen. Zudem ist der Ton unheimlich leise. Als Beispiel: Im Normalfall stellen wir die Lautstärke des Fernsehers auf 18 und können alles deutlich verstehen. Bei diesem Film war Stufe 35 Pflicht, um überhaupt das Gesprochene verstehen zu können! Kampfgeräusche etc. waren dann natürlich und leider schrecklich laut, so dann man immer mal wieder zur Fernbedienung greifen musste.

Ein weiterer und für uns größter Kritikpunkt ist die überzogene Gestaltung mancher Szenen. Klar dauert ein Zweiteiler länger als ein normaler Film, doch hätte man dieses hier auch deutlich kürzer gestalten können, hätte man viele unnötige, weil nichtssagende Szenen heraus gestrichen. Action gibt es nicht viel zu sehen, dafür wird sehr viel geredet, wovon manche Dialoge auch ruhig hätten wegfallen können. Uns hat vor allem der zu lang gezogene Anfang der Geschichte und ganz besonders das scheinbar endlos lange Ende gestört. Mehrfach wollte man schon auf stehen, weil man dachte "Gut, das war's", aber nein: es wurde noch weiter in die Länge gezogen. Sehr schade, denn der Mittelteil hat uns doch recht gut gefallen, wurde es zwischenzeitlich doch wirklich spannend!

Damit kommen wir auch zu den positiven Aspekten des Films: Spannung ist durchaus vorhanden, auch die eine oder andere Überraschung hält der Film bereit und eben gerade im Mittelteil wartet man gespannt, was als nächstes passiert. Auch die an anderen Stellen doch so extrem kritisierten Schauspieler haben uns gut gefallen. Keiner fällt da negativ auf, sondern alle wirken in ihren Rollen authentisch.

Um nochmal auf die Sprünge zwischen den beiden Geschichten zurück zu kommen: Diese sind gut nachvollziehbar und nur zwischenzeitlich wird mal zu schnell hin und her gesprungen, im Großen und Ganzen ist dieser Wechsel aber sehr interessant und gut gelungen!

Was bleibt uns also letztendlich über "Das verlorene Labyrinth" zu sagen? Für eine Fernsehproduktion ist dieser Film wirklich gut gelungen! Natürlich gibt es Aspekte, die uns so gar nicht gefallen haben, aber andererseits hat das Gesamtpaket dann eben doch überzeugen können. Wer also auf Filme dieser Art steht und die Geduld mitbringt, sich einen solch langen Film anzuschauen, der darf gerne zugreifen.

Ein guter Zweiteiler mit einer spannenden Geschichte, der stellenweise dann aber doch zu sehr in die Länge gezogen worden ist.

Punktewertung

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   Titel Das verlorene Labyrinth [2 DVDs]
   Genre
   Release 2013-01-16
   Systeme
   Publisher Koch Media GmbH - DVD
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
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