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Cryostasis Review


2012-12-06  Jana  10 Likes  0 Kommentare 
Manchmal liest man sich die Beschreibung eines Spiels auf der Rückseite eines Covers durch, ist total begeistert und wird zu Hause dann doch mächtig enttäuscht. Manchmal ist man aber von dem Text begeistert und freut sich auch beim Spielen noch, dass nicht übertrieben wurde. Das ist allerdings leider eher seltener der Fall bei Spielen, von den man zuvor nicht allzu viel gehört hat. Wie sich das wohl bei "Cryostasis" verhält?

Bevor wir uns nun aber damit befassen, ob das Spiel an den Rechner fesseln kann, schauen wir uns doch erstmal an, worum es eigentlich geht: Der Spieler schlüpft in die Rolle von Alexander Nesterov, der den Auftrag bekommen hat, den Atomeisbrecher "North Wind" zu untersuchen. Dieser befindet sich - samt seiner mittlerweile erfrorenen Crew - im Eis des Polarkreises. Und am Polarkreis ist es bekanntermaßen sehr kalt. Das soll allerdings noch unser geringstes Problem sein, denn dort in dem Eisbrecher wimmelt es nun auch noch nur so von Mutanten. Es gilt sich also warm anzuziehen, Waffen einzupacken und herauszufinden, was mit der "North Wind" geschehen ist.

Dass ausgerechnet Alexander Nesterov für diesen Auftrag ausgesucht wurde, hat aber noch einen anderen Grund: Er verfügt über eine einmalige Fähigkeit. Das mentale Echo, mit dem er die letzten Augenblicke eines Toten nochmal nachempfinden kann und das Schicksal manchmal sogar verändern kann!

So weit, so gut. Die Story klingt interessant und ein Atomeisbrecher samt seiner toten Besatzung scheint ebenfalls ein gut gewähltes Szenario für einen Mix aus Shooter und Survival-Horror zu sein. Doch wird man schnell feststellen, dass "Cryostasis" ein Spiel ist, das man entweder aufgrund dieser Eiswüste total mag oder aber schrecklich eintönig findet. Zu Beginn ist man auch ein wenig vor den Kopf gestoßen, was denn nun eigentlich los ist. Im Intro wird dem Spieler eine Geschichte erzählt, die scheinbar überhaupt nichts mit dem Spielgeschehen zu tun hat, auf die man aber im Verlauf des Spiels immer mal wieder treffen wird. Auch weiß man anfangs gar nicht, wer man selber eigentlich ist und was man tun soll. Also bahnt man sich zunächst einen Weg vorbei an Leichen mit rot pochenden Herzen - was bedeutet, dass man hier die Fähigkeit des mentalen Echos nutzen muss - bis man letztendlich den Eisbrecher erreicht und wirklich ins Spiel eintaucht.

Allerdings ist man, eh man bei diesem Punkt an kommt, schon drauf und dran das Spiel wieder zu deinstallieren. Zwar wird es auf der "North Wind" dann tatsächlich interessanter, es bleibt aber relativ monoton. Das gesamte Spiel ist düster in den Farben grau, schwarz und weiß gehalten (klar, grüne Wiesen wird man in der Eiswüste auch kaum finden), die Gänge sind sehr eng und düster. Sicherlich ist dies für die Atmosphäre zweckdienlich, fühlt man sich doch etwas eingeengt und bedrückt, so dass es tatsächlich zu dem einen oder anderen Schreckmoment kommen kann. Aber im Großen und Ganzen wird das eben auch mit der zeit recht langweilig. Dazu kommt, dass das Spiel grafisch nicht sonderlich schön ist. Dennoch frisst "Cryostasis" unheimlich viel Hardware-Ressourcen, wer also nicht einen einigermaßen leistungsstarken Rechner hat, der sollte von Anfang an die Finger von diesem Spiel lassen.

Letztendlich lässt sich sagen, dass die ersten Minuten des Spiels schrecklich sind. Schrecklich langweilig. Wer aber ein bisschen durchhält, wird mit einem anständigen Shooter belohnt, mit dem man sich die Zeit vertreiben kann. Mehr aber auch nicht. Dafür ist das Szenario dann doch etwas zu langweilig und auch das Feature des mentalen Echos kann da nicht mehr viel rausreißen.

Cryostasis ist ein bisschen zu eintönig und trotz nicht überzeugender Grafik nur etwas für einigermaßen leistungsstarke Rechner. Wer aber gerne in engen, dunklen Räumen unterwegs ist, sollte ruhig einen Blick wagen.

Punktewertung

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   Titel Cryostasis
   Genre
   Release 2009-06-03
   Systeme Windows Vista
   Publisher CDV Deutschland GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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