Cremate - Ready To Fight Review

Ein Comeback mit Haltung

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02.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 

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Es gibt Bands, die verschwinden in der Versenkung – und andere, die Jahre später mit einer Energie zurückkehren, als hätten sie nie aufgehört. Cremate aus Athen gehören eindeutig zur zweiten Kategorie. Nach annähernd drei Jahrzehnten Abwesenheit melden sie sich mit der neuen EP Ready To Fight zurück – vier Songs, die wie eine Faust aus der Vergangenheit in die Gegenwart schlagen. Ihr Sound ist stilsicher, puristisch und gleichzeitig erstaunlich kraftvoll produziert. Diese Produktion trägt entscheidend dazu bei, dass das Material trotz seiner Old-School-Wurzeln unglaublich frisch klingt.

Von 1993 bis 2025 – ein Kreis schließt sich
Die Band um Sänger und Gitarrist Christos C. wurde Anfang der 90er gegründet und war damals Teil jener Szene, die Death und Thrash auf authentische Weise verschmolz. Mit Ready To Fight greifen Cremate auf ihr legendäres 1993er Demo End of Time zurück – aber nicht nostalgisch, sondern mit dem Ziel, es neu zu interpretieren. Tracks wie Die As You Lived und Human sind Reworks älterer Stücke, denen Gitarrist Akis Pastras neues Leben eingehaucht hat. Vor allem die Violinen von Lusty Apricot verleihen Die As You Lived eine unerwartete, beinahe sakrale Tiefe.

Kraftvolle Produktion, kompromissloser Sound
Die EP wurde von Akis Pastras aufgenommen und gemischt, während George Nerantzis (bekannt durch Arbeiten mit Abbath, Rotting Christ und Gus G.) das Mastering übernahm. Das Ergebnis: ein Klangbild, das alt und neu perfekt vereint. Die Gitarren klingen messerscharf, das Schlagzeug wütet präzise durch den Mix, und der Bass grummelt wie ein rollender Donner. Trotz der dichten Produktion bleibt jeder Ton klar erkennbar – ein Spagat, den viele Bands dieses Genres nicht schaffen. Hier aber funktioniert er mühelos.

Was Cremate besonders stark macht, ist ihre Fähigkeit, klassische Aggression mit Atmosphäre zu verbinden. Cerebral Pain etwa baut mit dunklen Synthflächen und Sample-Elementen eine bedrohliche Stimmung auf, bevor es in pure Wut übergeht. Und der Titeltrack Ready To Fight bringt alles auf den Punkt: harte Riffs, eine mitreißende Hook und ein Solo von Marios Iliopoulos (Nightrage), das den Song endgültig in die Moderne katapultiert. Man spürt hier, dass die Band nicht einfach ein Comeback feiert – sie setzt ein Statement.

Ein Stück Metal-Geschichte neu entfacht
Das Schöne an dieser EP ist, dass sie den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart souverän meistert. Cremate klingen weder nach bloßer Retro-Romantik noch nach modernem Kalkül. Sie klingen schlicht nach sich selbst – roh, echt, stilsicher. Man merkt, dass die Musiker wissen, was sie tun, und dass sie ihre eigene Geschichte neu schreiben wollen. Die vier Songs zeigen, wie viel Wucht in puristischem Metal stecken kann, wenn er mit Herzblut gespielt wird.

Ein kompaktes Statement
Mit knapp 23 Minuten Spielzeit ist Ready To Fight keine lange Reise, sondern ein konzentrierter Schlag in die Magengrube. Doch gerade diese Kürze ist ihre Stärke. Jeder Song erfüllt einen klaren Zweck, jeder Moment sitzt. Wer Death/Thrash alter Schule liebt, aber Wert auf moderne Produktion legt, wird hier fündig.

Tracklist

1. Die As You Lived – 05:37
2. Human – 05:14
3. Cerebral Pain – 06:16
4. Ready To Fight – 05:53

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Fazit

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