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Cowboys & Aliens Review


2011-08-26  stephan  9 Likes  0 Kommentare 
Von E.T. über Aliens, Predators bis hin zu Paul, dem Alien auf der Flucht, gab es im Kino schon alles zu sehen, was man sich zum Thema Außerirdische vorstellen kann. Wirklich alles? Vielleicht doch nicht. "Cowboys & Aliens" ist ein Film, der von Anfang an allein durch die im Titel erwähnte Konstellation aufmerksam auf sich macht. und vielleicht deswegen irgendwie seltsam anmutet. Was haben Außerirdische denn im Wilden Westen verloren?

Vorlage war die gleichnahmige Graphic Novel
Wir haben den Film schon einmal vorab für euch angeschaut und haben herausgefunden, warum die Aliens schon lange vor E.T. und Raumschiff Enterprise Kontakt mit den Menschen hatten. Und vorab sei schon einmal verraten, dass es die Jungs ernst meinen, wenn sie etwas haben möchten. Die Idee, den rauen wilden Westen und die hochtechnisierten Außerirdischen zusammenzubringen, ist dabei nicht wirklich neu. Der Stoff basiert auf einer Graphic Novel, die schon 2006 erschienen ist und auch einen Online-Nachfolger nach sich gezogen hat.

Obwohl der Autor der Vorlage Scott Mitchell Rosenberg und auch der Vorsitzende der für den Comic verantwortlichen Platinum Studios Roberto Orci am Drehbuch für den Film mitgeschrieben haben, ist von der Originalstory nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Denkt man an die Indianer in der Graphic Novel, die mithilfe eines außerirdischen Materials in den Hufen ihrer Pferde in der Luft reiten können, muss das nicht zwangsläufig etwas Schlechtes heißen.

Was tun, wenn man nicht weiß, wer man ist?
Der Film beginnt mit einem Mann, der mitten im Nirgendwo aufwacht und keinerlei Erinnerung mehr daran hat, wer er ist und warum er sich in einer Einöde befindet - und vor allem auch, warum er am Handgelenk einen seltsamen Reif trägt, mit dem er zunächst nicht wirklich etwas anzufangen weiß. Er sucht Zuflucht in der nächsten Stadt und macht sich dort von Anfang an keine Freunde. Die Stadt Absolution befindet sich in den Händen von Colonel Woodrow Dolarhyde, der auch schon mal dem Sheriff sagt, was er zu tun hat. Bald aber dämmert es dem Fremden, wer er ist: Ein Steckbrief mit seinem Konterfei darauf zeugt davon, dass er, Jon Lonergan, ziemlich etwas ausgefressen hat. Und zu allem Überfluss gehört er deswegen auch nicht zu den Freunden der Dolarhydes.

Ob es eine glückliche Fügung ist, die Jon Lonergan vor der Überführung an den Marshall und damit dem sicheren Tod bewahrt, kann zumindest diskutiert werden. Denn der Angriff von Außerirdischen und die Entführung vieler Einwohner der Stadt Absolution macht aus dem Gesuchten und Dolarhyde Verbündete auf der Suche nach den Vermissten und im Kampf gegen die Aliens - und dieser Umstand ist allein dem seltsamen Armreif geschuldet, der sich im Kampf als äußert praktisch erweist: Der Armreif feuert nämlich recht wirksame Geschosse auf die Raumschiffe.

Der Film ist überzeugend, aber...
Der Rest der Story ist leider vorhersehbar. Wirklich kreativ und ausgefallen - wie der Titel es vermuten lässt - ist das Drehbuch dann doch nicht geraten. Zwar ist der Umstand, dass Außerirdische im Mittleren Westen des Jahres 1873 die Menschen angreifen, genauso legitim als würde es sich um einen Angriff von Außerirdischen in der Jetztzeit handeln - wie in so vielen anderen Filmen. Warum sollte eine Lichtjahre entfernt angesiedelte, technisch überlegene Rasse nicht auch schon vor rund 140 Erdenjahren über die nötige Technik für eine Flugreise zur Erde verfügt haben? Trotzdem hinterlässt der Film ein klein wenig das Gefühl, als habe einem der Kellner das falsche Getränk serviert - es löscht zwar den Durst und es erfrischt genauso wie das Gewünschte, aber es war nicht das, was man wollte.

Dabei liegt das nicht an den Darstellern. Daniel Craig und Harrison Ford spielen ihre Rollen in gewohnter Professionalität, auch wenn der Gedanke an "James Bond" und "Indiana Jones" sich einem doch hin und wieder förmlich aufdrängt. Wo Daniel Craig als Jon Lonergan zuhaut, wächst kein Gras mehr. Die Action stimmt. Auch die Spezialeffekte, sowie der Soundtrack von Harry Gregson Williams, die Geräuschkulisse und die Kameraführung sind absolut stimmig unter der Federführung von Jon Favreau, dem Regisseur von "Iron Man". Er liefert gewohnt routinierte Arbeit ab. Möglicherweise hätte es aber doch Indianer gebraucht, die auf fliegenden Pferden reiten, um der Geschichte den leicht verschobenen Blick auf das Genre zu erhalten, den man bei der seltsam anmutenden Konstellation "Cowboys & Aliens" erwartet. So hat man zwar einen wirklich guten Film gesehen, aber eben nicht das, was man. beim Kellner bestellt hat.

Die Geschichte ist leider nicht so abgehoben, wie der Titel es vermuten lässt. Insgesamt wirklich gutes Popcorn-Kino, es wäre aber mehr drin gewesen.

Punktewertung

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   Titel Cowboys & Aliens
   Genre
   Release 2011-08-19
   Systeme
   Publisher Colosseum (Alive)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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