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Chasing Eternity Review

Zeitreise, Verrat und große Gefühle – ein Finale, das unter die Haut geht


2025-04-06  Jacqueline  0 Likes  0 Kommentare 
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Alyson Noël schließt mit Chasing Eternity ihre Dark-Academia-Trilogie rund um die Gray Wolf Academy ab – und das in einem Stil, der Fans der Reihe ein letztes Mal durch ein Wechselbad der Gefühle jagt. Was als geheimnisvolles Internatsabenteuer mit Fantasy-Touch begann, endet in einer dramatisch aufgeladenen Geschichte voller Wendungen, Emotionen und bittersüßer Erkenntnisse.

Im Mittelpunkt steht erneut Natasha, die sich mittlerweile vom verunsicherten Neuling zur entschlossenen Heldin entwickelt hat. Diesmal steht mehr auf dem Spiel als je zuvor: Die Zeit droht, aus den Fugen zu geraten, und Natasha trifft eine folgenschwere Entscheidung – sie reist ins Jahr 1998 zurück, um ihren Vater zu finden und mehr über die Macht der Zeitreisen zu lernen. Doch dieser Sprung bringt nicht nur Risiken mit sich, sondern könnte alles zerstören, was sie liebt.

Die Zeitreise als Spiegel der inneren Zerrissenheit
Zeitreise-Geschichten neigen dazu, sich in Erklärungen zu verlieren – nicht so bei Chasing Eternity. Noël gelingt es, die Komplexität des Themas greifbar zu machen, ohne dabei an Emotionalität einzubüßen. Der Zeitsprung ins Jahr 1998 fühlt sich nicht nur wie ein stilistischer Kniff an, sondern wird zur Bühne für große emotionale Konflikte: Schuld, Verlust, die Frage nach Identität – das alles durchzieht die Handlung wie ein roter Faden.

Dabei bleibt der Stil der Autorin gewohnt zugänglich: Bildhaft, aber nicht überladen. Poetisch, aber nicht kitschig. Und vor allem: Immer auf der Seite der Figuren. Gerade Natasha wird noch einmal ordentlich auf die Probe gestellt – und wächst daran sichtbar. Ihre Entwicklung ist nachvollziehbar und vielschichtig. Leserinnen und Leser, die sie seit Band 1 begleitet haben, werden spüren, wie sehr sie sich verändert hat – ohne ihren Kern zu verlieren.

Charaktere zwischen Herz und Verstand
Natürlich geht es nicht nur um Zeitsprünge und Magie – auch das Zwischenmenschliche nimmt viel Raum ein. Die Beziehung zwischen Natasha und Braxton steht im Zentrum vieler Entscheidungen. Die beiden verbindet mehr als ein gemeinsames Abenteuer: Vertrauen, Verletzlichkeit und diese unterschwellige Angst, sich selbst zu verlieren. Besonders berührend ist, wie real sich ihre Zweifel und Hoffnungen anfühlen – man fiebert regelrecht mit, ob sie einen Weg zueinander finden.

Etwas schade ist, dass manche Nebenfiguren in den Hintergrund geraten. Elodie und Killian zum Beispiel hätten durchaus mehr erzählerische Tiefe verdient, besonders da ihre Handlungen im Finale durchaus Gewicht haben. Dennoch bleiben sie lebendig genug, um das Ensemble glaubwürdig zu tragen.

Die Handlung: Kein Stillstand, aber kleine Stolpersteine
Handlungsseitig gibt Chasing Eternity noch mal richtig Gas – was aber auch bedeutet, dass es stellenweise ein bisschen zu viel des Guten ist. Gerade der Einstieg wirkt etwas gehetzt, fast so, als hätte Noël möglichst viel in die verbliebenen Seiten packen wollen. Nach einigen Kapiteln pendelt sich das Tempo aber ein, und die Geschichte entfaltet ihre ganze Stärke: Intrigen, Geheimnisse, Enthüllungen und immer wieder überraschende Wendungen, die bis zum Schluss dafür sorgen, dass man das Buch nur ungern zur Seite legt.

Ein kleiner Kritikpunkt: Das Ende kommt ziemlich schnell. Zwar werden die meisten Handlungsstränge zufriedenstellend abgeschlossen, doch einige Leserinnen und Leser hätten sich etwas mehr Raum für Reflexion gewünscht – gerade nach dem, was die Figuren durchgemacht haben.

Starke Botschaften und bittersüßer Abschied
Was bleibt, ist das Gefühl eines stimmigen Abschlusses. Chasing Eternity thematisiert auf subtile Weise, wie schwierig es ist, seinen Platz in der Welt zu finden – und wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben, auch wenn alles ins Wanken gerät. Das Buch macht Mut, sich seinen Ängsten zu stellen, und erinnert daran, dass es manchmal die Liebe ist, die uns rettet – und manchmal die Entscheidung, loszulassen.

Chasing Eternity ist ein würdiger Schlusspunkt für eine Trilogie, die sich durch Atmosphäre, Tiefgang und spannende Ideen auszeichnet. Trotz kleiner Schwächen im Timing überzeugt das Finale mit emotionaler Tiefe, einer starken Protagonistin und einem gelungenen Mix aus Fantasy, Romantik und Coming-of-Age. Wer die ersten beiden Bände mochte, wird den dritten lieben – und vielleicht mit einem kleinen Kloß im Hals das letzte Kapitel schließen.

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