Broken Silence Review

Fried Adelphi (Martin Huber) ist Mönch, welcher die letzten 25 Jahre schwieg. Doch um eine Unterschrift zur Verlängerung des Mietvertrages seines Klosters zu bekommen, bricht er sein Schweigen und beginnt eine Reise nach Indonesien, wo die Halterin des Vertrages Vulkane erforscht. Im Flugzeug zu dem Inselstaat bemerkt der fromme Mann, dass er doch unter einer ganz irdischen Krankheit leidet: Klaustrophobie.

Let the Roadmovie begin!

Seine Sitznachbarin im Flugzeug, Ashaela (Ameenah Kaplan) macht sich etwas sorgen um ihn. Aufgrund seiner Angstattacke beschließt Fried dann in Indien schon auszusteigen. Der Zufall will es, dass Ashaela dort auch das Flugzeug verlässt und prompt dem Mönch seine Brieftasche klaut. Ohne Geld und ohne Kontaktperson bleibt Fried nichts anderes übrig als Ashaela um Hilfe zu bitten als er sie vor dem Flughafenterminal wiedersieht. Die beichtet aber nicht ihre Tat, sondern tut so als würde sie aus reiner Wohltat den vom Pech verfolgten Fried mitnehmen.

Der Film selbst beginnt aber mit etwas völlig anderem. Fried geht nach dem Roadtrip Richtung Indonesien in eine Kirche in Amerika und beichtet dort all die Sünden, die er auf dem Weg mit Ashaela begangen hat. Der Priester ist zuerst sehr gelangweilt von der Geschichte und möchte lieber woanders sein. Doch schnell erfährt er durch die packende Story eine Bekehrung.

"Broken Silence" wurde 1995 von Regisseur Wolfgang Panzer gedreht, später drehte dieser noch weitere Filme, aber auch Tatort-Folgen die zwischen 1996 und 2000 ausgestrahlt wurden. Auch Martin Hubert, der den Mönch Fried Adelphi spielt, wird später nur noch in TV Produktionen auftauchen. Ameenah Kaplan, jene, die die diebische Reisebegleiterin verkörpert, ist ebenfalls nach "Broken Silence" nur noch im Serienrollen zu erblicken. "Broken Silence" ist allerdings ein Projekt in welchem alle drei eine kinoreife Arbeit abgelegt haben.

Alte Filme und ihre Sünden.

Während des Films fällt allerdings des häufigeren auf, dass die Kameraführung sehr anstrengend ist und viele der Einstellungen heute so nicht mehr funktionieren würden - zumindest nicht in einem Film. Eine Dokumentation wäre glücklich über die Aufnahmen, die hier gemacht wurden. Die amerikanische Originalvertonung mit dem von Fried gesprochenem gebrochenem Englisch hat einen ganz eigenen Charme. Ansonsten ist aber von der Soundabteilung kein Beinbruch gemacht worden, um den Film zu vertonen.

"Broken Silence" ist heute eher unbekannt. Zu Unrecht, denn er erzählt eine interessante Geschichte, in der es nicht nur um Diskussionen über religiöse Themen geht, sondern auch um Indien, auf verlorenem Posten stehen und sterben.
 

Fazit

Man kann sagen was man will, aber "Broken Silence" hat durchaus Unterhaltungswert und regt auch zum Nachdenken an. Für alle Arte-Zuschauer und Nostalgiker ein schönes Filmerlebnis.