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Blood, Bones & Butter: Mein Leben ohne Rezept Review


2012-04-11  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
Wir alle kennen die Geschichte des Glücksritters, der sich mit viel viel Hingabe und Fleiß sprichwörtlich vom Tellerwäscher zum Millionär mauserte. Jemanden, dem wir bewundernd nachschauen und uns fragen: Hatte der nur soviel Glück oder wirklich soviel Verstand? Zudem: Glauben wir denn wirklich an diesen "amerikanischen Traum". Nein. Nun. Sollten wir aber...

Blood, Bones & Butter: Mein Leben ohne Rezept
Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Aufopferung: Keine Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte kommt ohne diese Zutaten aus. Das ist nicht originell. Deshalb versuchte es Gabrielle Hamilton lieber mit dem Zen einer Vagabundin, Velvet Underground und der dunklen Erinnerung an eine Zeit, in der Fleisch noch als ganzes Tier verkauft wurde.

Gabrielle - ihre französische Mutter nennt sie Prune, Pfläumchen - wächst als Nesthäkchen in einem Haus voller Geschwister, voller für das Amerika der 70er Jahre exotischer Gerichte, voller Feste und Gäste auf. Kochen, das heißt Abenteuer, Liebe, Familie - und jede Menge Arbeit. Dieses Idyll verkehrt sich jäh ins Gegenteil, als ihre Eltern sich scheiden lassen, getrennte Wege gehen und verduften. Das Pfläumchen lernt, sich allein durchzuschlagen - wenn's sein muss illegal. Mit dreizehn ergattert sie ihren ersten Job als Tellerwäscherin, mit sechzehn absolviert sie knochenharte Schichten als Kellnerin, später arbeitet sie unter Hochdruck im Maschinenraum der Gastronomie, dem Catering Business, im Akkord. Mit dem Herz einer Pippi Langstrumpf und dem Mundwerk eines Matrosen setzt sie sich in dieser Welt durch. Und steht nach Jahren des Chaos und der Einsamkeit mit zu vielen Drogen und zu wenig Schlaf plötzlich in einem wahrgewordenen Traum: ihrem eigenen Restaurant, dem Prune im New Yorker East Village.

Die Geschichte ist nicht nur in sich schon irgendwie bezaubernd, sondern wird zusätzlich auch überaus lebeding und blumig erzählt. Es macht Freude Hamilton bei ihren Erlebnissen zu folgen und zu staunen, wie eine der rennomiertesten Köchinnen des Landes "ganz nebenbei" auch zu einer der wohl lesenswertesten Autorinnen rund ums Thema Essen werden konnte.

Außerdem muss man dem Werk eines lassen: Es steckt an. Es motiviert einen selbst morgens besser aus den Federn zu kommen und die Welt vielleicht ein klein wenig mit anderen Augen zu sehen. Oder zumindest: Mal wieder mit Lust und Leidenschaft zu kochen. Bon Appétit!

Da bekommt man wahrlich Hunger: "Blood, Bones & Butter: Mein Leben ohne Rezept" macht Lust auf Essen, Lesen und Erfolg. Eine überaus leckere Mischung.

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   Titel Blood, Bones & Butter: Mein Leben ohne Rezept
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Karl Blessing Verlag
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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