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Assassins - Brudermord in Kuala Lumpur Review

Tödliche Brüderliebe in KL.


2021-02-15  Spielemagazin  20 Likes  0 Kommentare 
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Am 13. Februar 2017 töten zwei junge Frauen Kim Jong-nam, den älteren Halbbruder des koreanischen Machthabers Kim Jong-un, am Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengift VX. Überwachungskameras haben den Mord festgehalten und die Schuldigen sind schnell identifiziert und verhaftet. Ihnen droht die Todesstrafe. Doch wussten die Frauen überhaupt, was sie taten? Wer sind sie? Heftige Mörderinnen oder Schachfiguren in einem verdrehten Spiel? Der rätselhafte Mord an Kim Jong-Uns Halbbruder auf dem Flughafen von Kuala Lumpur löst eine fesselnde Untersuchung aus.

Assassins - Brudermord in Kuala Lumpur
Was sich vor fast genau drei Jahren abgespielt hat versucht Regisseur Ryan White in der Polit-Doku "Assassins - Brudermord in Kuala Lumpur" aufzuarbeiten. Die Dokumentation versucht aufzudecken, ob es sich bei ihnen tatsächlich um Killerinnen oder lediglich um Bauernopfer in einem viel größeren Spiel handelt. Rund eine halbe Stunde lang fußt der Film sehr stark auf den Aufnahmen von Überwachungskameras und dient auf den ersten Blick dazu, die tatsächliche Schuld der Frauen nachzuweisen. Die Indizien scheinen eindeutig, Zweifel kommen zu keinem Zeitpunkt auf. Doch nach und nach zeichnet White ein Bild, welches dann doch Risse an der Fassade anzuzeigen versucht.

Basierend auf Interviews mit Freunden und Verwandten der Angeklagten und unter anderem auch auf Facebook-Einträgen der beiden Frauen, wird ein Licht auf die Hintergründe der Tat geworfen. Anwälte und ein lokaler Journalist versuchen ein vermeintliches Komplott aufzudecken. Am Ende entsteht eine Skizze nordkoreanischer Agenten die arbeitssuchenden, naiven Frauen aus Indonesien und Vietnam für angebliche YouTube-Prank-Videos anheuern und monatelang trainieren, um sie schließlich im entscheidenden Moment auf ihr Opfer anzusetzen. Während die Frauen glaubten, ein weiteres Scherz-Video zu drehen, verabreichten sie dem im Exil lebenden Bruder des nordkoreanischen Diktators das tödliche Nervengift - so die These.

Handwerklich ist der Film ohne jeden Zweifel gut in Szene gesetzt, allerdings kann der Film die Hintergründe der Tat, die bis heute nicht endgültig geklärt sind, auf im Laufe der 104 Minuten nicht vollends beleuchten. Stattdessen bleint die Handlung verworren und als Beweis, für das, was damals wirklich passierte kann der Film nicht dienen.

Wer hier wirklich schuldig und wer gegebenenfalls nur als Bauernopfer gesehen werden muss, bleibt nebulös. "Assassins - Brudermord in Kuala Lumpur" gibt sich zwar alle Mühe ein Schlaglicht auf einen rätselhaften Mord zu werfen. Was jedoch wirklich geschah, bleibt auch nach dem Film reine Spekulation.

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