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ArcheBlade Review


2014-05-09  Spielemagazin  9 Likes  0 Kommentare 
Archeblade? Was ist das? DLC zu Assassin's Creed?
Nein, natürlich nicht. Aber es ist auch nicht weiter verwunderlich, dass viele davon noch nichts davon gehört haben. Esgibt eben auch außerhalb der Spitzenreitergames, die heutzutage anscheinend jeder Zwölfjährige besitzt, Videospiele, die einen Blick wert sind. Die Rede ist hier von Indie-Titeln, das heißt von unabhängigen Studios und Programmieren entwickelte Spiele. Aufgrund geringerer Ressourcen kommen diese vielleicht in puncto Grafik und Effektreichtum nicht an Giganten wie Crysis, Call of Duty etc. ran, machen das aber oft durch wundervoll kreative Storys und tolles Gameplay wieder wett. Ob ArcheBlade in die Kategorie der Indie-Spiele gehört, die man auf jeden Fall mal ausprobiert haben sollte, erfahrt ihr im Test.

Entwickelt von CodeBrush, einem koreanischen Entwicklerteam, verspricht Archeblade vieles. Es soll die Essenz aus kombobasierten Kampfspielen wie Street Figher und Tekken mit Online-Multiplayer-Schlachten kombinieren, aber dabei statt hartnäckigem Button-Gemashe auf taktische Raffinesse setze. Das sind nicht nur große Worte, ihr sollt das Ganze sogar umsonst erhalten. Richtig gehört, ArcheBlade ist ein F2P-Titel, sprich ihr müsst keinen Cent ausgeben um es spielen zu können.

HUD

Kombos und Taktik
Sich mit Genreanführern wie Tekken und Street Fighter zu vergleichen, ist ein mutiger Schritt. Schließich haben diese Spiele über Jahrzehnte ihr Gameplay perfektioniert und bieten euch eine ganze Palette an Kombos, Charakteren, Hintergrundgeschichten, Kostümen und vieles mehr. ArcheBlade hingegen wirkt zu Beginn eigentlich sehr simpel:
Ein Charakter, ein Level, ein Kampf! Es handelt sich jedoch um ein reines Multiplayerspiel. Es befinden sich in der Regel 8-10 Spieler in einer Lobby, die sich alle gegenseite verkloppen wollen. Die grundlegende Steuerung ist schnell gelernt, hier steht außerdem optional ein Tutorial zur Verfügung. Es wird mit einem relativ kleinen Repertoire an Angriffen gestartet, die aber dank Kombosystem immerhin unterschiedlich verkettet werden können. Weitere Angriffe und Fähigkeiten können natürlich freigeschaltet werden, zusätzlich zu Ausrüstungsgegenständen, Heiltränken und Waffen. Diese können nach erfolgreichem freischalten im Ingame-Shop erworben werden.
So gut sich das alles anhört, hier sind wir leider auch schon beim Haken. Ein Manko, das viele F2P-Titel mit sich tragen. Der sogenannte Pay2Win-Effekt mal kurz erklärt:

Durchs aufleveln schaltet man wie bereits gesagt Gegenstände und ähnliches frei. Diese müssen nun mit Ingame-Währung gekauft werden. Ihr haltet natürlich alleine beim Spielen immer wieder etwas von dieser Währung, könnt das aber mit realem Geld beschleunigen. Der Pay2Win-Effekt tritt dann auf, wenn Spieler sich jetzt besonders gute Waffen, Rüstungen und Upgrades erkaufen, mit denen sie nun außerordentlich schwer zu schlagen sind. Gerade als Einsteiger ist es kaum möglich als Sieger in den großen Schlachten hervorzugehen. Ganz unvorteilhaft ist es, dass ihr sogar euren Charakter kaufen müsst. Man hat zwar die Auswahl zwischen 14 verschiedenen Kämpfern, muss aber erstmal genug erkämpft haben, um sich den nächsten leisten zu können. Das macht der gewünschten Abwechslung ordentlich einen Strich durch die Rechnung.

In Sachen Taktik kann ArcheBlade jedoch punkten. Fähigkeiten wie Rüstung und Energie wiederherstellen, Fern- und Nahkampfangriffe, sowie Ausweichen und Blocken können vor allem bei geübten Spielern zu interessanten Schlachten führen. Taktische Tiefe ist aber oft sehr spielerabhängig. Ist man beispielsweise in einer Lobby mit 10 Spielern, die nun einfach keine Lust auf Taktik haben, endet das nur wieder im Buttonmashing.

Charaktere in ArcheBlade

Anime + Arcade = Anide? Arime?Arcame?
Obwohl ArcheBlade seine hohen Versprechen nicht erfüllen kann, erfüllt es dennoch die wichtigste Aufgabe eines Videospiels; es macht einfach nur Spaß. Die Kombination weniger Angriffstasten zu unterschiedlichen Kombos verleiht dem Spieler das Gefühl ein Arcadegame vor sich zu haben. Unterstützt wird dieses Gefühl vor allem durch die knallbunten Leveln, Arenen und den effektreichen Kämpfen. Verpackt in der Unreal 3 Engine zaubert das ein flüssiges und vor allem schönes Bild hervor. Die Charaktere sind detailiert und kreativ gestaltet, und erinnern an japanische Animes, das heißt Frauen deren Rüstung mehr auf Freizügigkeit als auf Schutz ausgelegt sind und Männer, deren Muskeln die Dimensionen eines kleinen Berges erreichen. Wem sowas gefällt, der wird mit ArcheBlade sicherlich zufrieden sein.

Bevor man ein solches Spiel treffend bewerten kann, muss einem wirklich klar sein was es heißt, ein F2P-Titel zu testen. Selbstverständlich können solche Games nicht die Qualität der Genrespitzenreiter erreichen, aber das erwartet man auch gar nicht. Hat man sich das erst klar gemacht, kann man sehen, dass ArcheBlade ein gelungenes Spiel ist. Es macht Spaß, sei es auch nur für wenigen Stunden, denn Langzeitpotential hat es bisher nicht zeigen können. Aber das ist auch alles was ein Spiel erfüllen muss: FUN. Man kann in eine bunte, wilde Spielwelt eintauchen und für ein paar Stunden abschalten. Vor allem Fans von Anime und Arcade sollten auf jeden Fall zuschlagen. Auch alle anderen können beherzt den Download starten, schließlich ist es ja umsonst. Wichtige Info: Die nebenstehende Wertung ist dem also angepasst. Sie zieht die Tatsache mit ein, dass es sich um einen kostenlosen Indie-Titel handelt.

Punktewertung

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