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Anonymus Review


2012-07-02  Jana  8 Likes  0 Kommentare 
Roland Emmerich. Bei diesem Namen denkt man an Katastophen-Filme wie "Independence Day", "10.000 B.C." oder "2012". William Shakespeare. Bei diesem Namen hingegen denkt man in erster Linie an die Klassiker "Hamlet", "Romeo und Julia" und "Macbeth". Emmerich und Shakespeare, das passt also nicht zusammen, oder? Doch, tut es in dem Film "Anonymus"!

Emmerich meets Shakespeare
Wie gesagt denkt man bei dem Namen Roland Emmerich in erster Linie an Filme, die ein wenig Endzeit-Atmosphäre schaffen oder/und viele Science-Fiction-Elemente beinhalten. Shakespeare dagegen ist zum einen natürlich schon sehr lange Zeit nicht mehr unter uns, zum anderen sind heutzutage vor allem seine Tragödien der Menschheit bekannt. Wie passt beides also zusammen? Ganz einfach, indem sich Emmerich mal auf ein etwas anderes Genre einlässt und die Frage aufwirft, ob Shakespeare ein Betrüger war!

Der Film beginnt auf einer New Yorker Theaterbühne auf der ein Schauspieler die Frage aufwirft, ob William Shakespeare ein Betrüger war. Dann geht's in die Vergangenheit. Der englische Edelmann Edward de Vere (gespielt von Rhys Ifans) hat eine Leidenschaft, die so gar nicht der Etikette entspricht: Er schreibt Poesie und Theaterstücke, schon als Kind hatte er für sein Alter wahrliche Meisterwerke erschaffen. Doch geziemt es sich eben nicht, als Earl einer Leidenschaft wie der Schriftstellerei zu frönen. Trotzdem möchte de Vere seine Stücke der Öffentlichkeit preis geben, nur eben nicht unter seinem eigenen Namen. So tritt er zunächst an Ben Johnson (gespielt von Sebastian Armesto) heran, um diesen zu bitten, seine Stücker unter Johnson's Namen zu veröffentlichen. Dieser ist aber skeptisch und ziert sich etwas vor diesem Schritt. Letztendlich reißt sich dann ein junger, geltungssüchtiger Kerl de Vere's Schriftstücke unter den Nagel und versieht diese mit seinem Namen: Shakespeare.

Für alle, die denken, wir hätten nun an dieser Stelle bereits die ganze Story verraten: Nein, nein, keine Sorge! Denn natürlich geht es im Film im Grundprinzip um die Frage, ob Shakespeare ein Betrüger war, aber hauptsächlich dreht sich die Geschichte doch eher um der Vere's Leben, um seine Kämpfe und sein Verhältnis zur Königin.

Die Wahrheit?
Natürlich darf man von diesem Film nicht erwarten, dass er hundertprozentig der Wahrheit entspricht, auch wenn die Spekulation, dass Shakespeare seine Stücke gar nicht selbst geschrieben hat, nicht erst durch Emmerich aufgeworfen wurde. Aber diese Frage rückt bei "Anonymus" auch eher in den Hintergrund. Viel mehr setzt Emmerich in diesem Film auch nicht auf Special-Effects und die gewöhnte Größe an Epos wie er es bei seinem Katastrophen-Filmen gerne tut. Nein, er setzt eher auf Sprache und Atmosphäre. Dabei wird die Geschichte in unterschiedlichen Zeitspannen erzählt, mal de Vere in jungen, dann in älteren Jahren. Shakespeare selber wird dabei eher in den Hintergrund gerückt, er wird sogar als recht dumm und selbstsüchtig von Emmerich dargestellt.

 

Emmerich macht auch bei "Anonymus" keine halben Sachen. So sehr er die Figur Shakespeare in dem Film doch als unsympathisch herüber bringt, so sehr bringt er dem Shakespeare, der die wirklichen Meisterwerke verfasst hat, doch einen unheimlich Respekt entgegen. Auch hat er sehr darauf geachtet, dass in seinem Film alles perfekt ist. Die Kostüme stimmen, die Rollen sind erstklassig besetzt, hier wurde einfach nichts falsch gemacht. Mit "Anonymus" hat Emmerich zwar nicht wie gewohnt einen Blockbuster erschaffen, doch hat er seinen ersten Thriller so gestaltet, dass man ihn gerne sehen mag und sich gerne in die Welt von damals entführen lässt.

Emmerich hat die Frage, ob Shakespeare ein Betrüger war, sehr gut inszeniert, auch wenn Shakespeare selber in dem Film eher eine kleine Rolle spielt.

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   Titel Anonymus
   Genre
   Release 2012-05-16
   Systeme
   Publisher Sony Pictures Home Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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