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TUG


2014-09-01  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
In der Flut von ständig neu erscheinenden Craftingspielen ist "Intuitiv" eine sehr gewagte Behauptung. Diese zeichnen sich nämlich durch die spielerisch "unbegrenzte" Freiheit aus, was das Einbringen neuer, möglicher hindernder Elemente zu einer Herausforderung macht. Am Sinnvollsten ist es da, vorhandene Konzepte aufzunehmen und zu verbessern, um dem Spieler ein unkompliziertes, ansprechendes und dynamisches Umfeld zu bieten. Sei es durch bessere Ressourcennutzung, Grafik, Mod-zugänglichkeit oder Spielinhalten wie verbessertes Crafting und Content. "TUG" will das alles und noch viel mehr. Ob es dem Baustellentitel gelingt, haben wir auf die Probe gestellt.

Under Construction
Zurzeit steht "TUG" noch vor einer Menge Arbeit: Der Titel zieht sich grade durch die Open Alpha, sprich, es findet noch viel Einzug, bis es dann endlich an die tatsächliche Veröffentlichung geht. Und für die hat sich der Entwickler "Nerd Kingdom" hohe Ziele gesetzt. Multiplayer, ein Magiesystem, herumstreunende Bösewichte und ein weiterer Spielmodus sollen noch implementiert werden, bis es grünes Licht gibt. "Intuitiv" soll er dabei sein, sich von der Masse abheben. Um das zu bewerten, können wir bis jetzt aber nur auf einen Blick auf den Status Quo werfen.
Und da stehen die Chancen nicht schlecht.
Bereits im Trailervideo, indem aktuelle Spielinhalte von den Entwicklern kommentiert werden, wird betont, dass alles von Grund auf hochgezogen wurde. Die verwendete Engine wurde beinahe komplett selbst programmiert. Das heißt, dem Entwickler stehen praktisch keine vorgefertigten Grenzen im Weg. Und auch wenn sich gewisse Parallelen zu anderen Titeln nicht vermeiden lassen, so ist das ein guter Schritt zur Individualisierung des eigenen Projekts.

Wer oder Was bin ich?
Von Seiten des Spiels aus ist mit Story noch nicht viel. Ihr werdet in die Welt gewürfelt und wisst nicht wohin, was zu tun ist oder wer ihr seid. Eure Spielfigur kommt einer Art wurstfingerigem Waldzwerg nahe, dessen Augen in brillantem Scheinwerferweiß leuchten. Zu guter Letzt wurde euch noch schnell ein fetter Klunker in die Hand getackert. Aber es könnte schlimmer sein. Auf geht's zu Erkundungstour durch die schöne, neue Welt!

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Die Flora eures neuen Zuhauses ist abwechslungsreich und bietet Erkundungsstoff satt. Von Bambus über Birken. Riesenpilze? Auch da! Appetitlich lila leuchtende Auberginenkürbisbeeren? Klar! Und natürlich macht ihr alles erstmal platt.
Oder versucht es zumindest, denn während man so manches auch mit bloßer Hand erringen kann, ist das Zerschlagen von Bäumen und Steinen eurem Efeuminimann nicht zuzutrauen. Werkzeug muss her! Manche Ressourcen findet ihr auch vorzerkleinert in der Landschaft und mit viel Suchen und Sträucherzertrampeln habt ihr bald den benötigten Stock, eine Liane und einen schönen Stein beliebiger Form. Gebaut wird, indem ihr alle diese Bestandteile auf einer flachen Stelle beieinander legt, die Craftingtaste drückt und schwupps liegt so etwas wie ein Werkzeug auf den Boden, je nach Form des Steins eine Axt, Hacke usw.

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Schon sind die großen Bäume nicht mehr so sicher. Auch Waffen könnt ihr euch bauen, genauso wie Zäune, Kisten oder Fackeln für eure Behausung. Ich war faul und bin in einen Baumstamm gezogen.

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Wollt ihr etwas abbauen, schnappt ihr euch euer Werkzeug und sucht euch den Rohstoff des Vertrauens. Braucht ihr Steine, zerhaut Felsen, braucht ihr Holz, haut ihr Bäume. Das System braucht jedoch noch etwas Feinschliff. Ihr baut nämlich nicht mühsam ab: Wenn ihr auf einen Baum einschlagt, platzt der einfach. Dabei schleudert dieser die einzelnen Rohstoffe überall hin, größere Teile können nochmal gehauen werden, um diesen den Rest zu geben. Sieht lustig aus, ist aber eher wenig fordernd.

Was ist zu tun?
Bis jetzt sind für "TUG" drei Spielmodi geplant von denen ihr zwei bereits ausprobieren könnt. Alle Modi sind im Singleplayer spielbar, Multiplayer wird später hinzugefügt.
  • Survival Der Klassiker. Ihr sammelt, ihr baut, ihr farmt, ihr kämpft. Ihr seid gegen alles und alles ist gegen euch. Verdient euch den Platz im Ökosystem! Momentan ist euer größter Gegner jedoch der eigene Hunger, denn feindliche Kreaturen haben ihren Weg in die Wunderwelt noch nicht gefunden. Den Hunger besiegt ihr, in dem ihr Nahrung esst. Logisch. Esst nur nicht die falschen Sachen.

  • Creative Nichts kann euch was anhaben, ihr könnt in Ruhe bauen, wie euer Herz es beliebt.

  • Proving Grounds Der dritte Spielmodus, momentan noch in Bearbeitung, allerdings vor allem für Multiplayerfans vielleicht der interessanteste. Ihr startet auf einer fliegenden Insel, zusammen mit den anderen Spielern. Dabei kann, logisch, nur einer überleben. Schnappt euren Knüppel und verteidigt, was das Zeug hält!

Hier hebt sich das Spiel nicht groß von seinen Genrebrüdern ab. Ihr könnt euer Lager errichten, ihr könnt jagen, ihr könnt farmen. Interessant wird jedoch die Einbringung des Magie- und Alchemiesystems, von dem leider noch nicht viel zu sehen ist.

Open Alpha und ihre Probleme
Wie bei vielen anderen Vorabversionen kämpft auch "TUG" mit Alphaproblemen. Unsichtbare Hindernisse verwehren euch zum Beispiel manchmal den Weg, wo eigentlich einer sein sollte. Das Spiel ist Contenttechnisch noch recht flach, es gibt bloß eine Hand voll Rezepten (die ihr online nachgucken müsst), viele der Elemente wurden noch nicht in das Spiel eingebunden. Nach einer gewissen Zeit wird das Spiel durch fehlende Inhalte also schnell monoton und ihr versucht nur noch, stets euren Hunger zu stillen. Auch mit Bugs ist zu rechnen, jedoch befindet sich das Spiel in ständiger Bearbeitung, um diese schnell zu entfernen. An und für sich sind das keine großen Kritikpunkte und keinesfalls unbekannt bei Open Alphas, abzuwarten ist deren Bewältigung im Entwicklungsprozess.

Grafik und Sound
Schon jetzt sieht "TUG" recht gut aus, besonders schön ist der deutliche, eigene Stil, den die Gestaltung der Landschaft und besonders eures Charakters mit sich bringt. Der eigene Stil macht "TUG" besonders, jedoch solltet ihr bei höheren Grafiksettings einen entsprechenden PC mitbringen. Ob die Anforderungen an euren PC sich noch etwas ausgleichen werden, bleibt abzuwarten. Das Terrain der Welt ist nach Voxelprinzip aufgebaut und wird zufällig generiert, auch hier sind die Anforderungen an euren PC nicht gering, Soundtechnisch macht das Spiel keine Höhenflüge, fällt aber auch nicht negativ durch diesen auf.

Pro
  • Von Grund auf errichtetes, frisches Craftingabenteuer

  • Zeigt jetzt bereits gute Ansätze im Gameplay, deren Fortführung bleibt abzuwarten

  • Die grafische Darstellung zeigt charakter und hebt "TUG" aus der Menge hervor.

Contra
  • Alphatypische Fehler, Bugs und Ähnliches

  • Viele Spielelemente fehlen noch und bieten an einigen Stellen spielerische Schwächen

  • Explodierende Bäume.


Abzuwarten bleibt, wie "TUG " sich bei dem Erreichen der gesetzten Ziele anstellt. Unbestreitbar zeigt das Abenteuer jedoch großes Potenzial.

Punktewertung

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