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Gardener: Master of Trees and Flowers

Ein ruhiges, genussvolles Spiel für kreative Pflanzenfreunde


2025-04-05  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Gardener: Master of Trees and Flowers Bild Gardener: Master of Trees and Flowers Screenshot Gardener: Master of Trees and Flowers Foto

Für alle, die das hektische Dauergeballer moderner Blockbuster satt haben, bietet Gardener: Master of Trees and Flowers einen willkommenen Gegenentwurf: ein entschleunigtes Erlebnis, das sich voll und ganz der Kunst des Gärtnerns verschreibt. Das Spiel setzt dort an, wo Creatura einst den Grundstein legte – mit faszinierenden genetischen Spielereien, realistisch simuliertem Wachstum und einem beinahe meditativen Gameplay-Loop.

Wer Freude daran hat, Pflanzen zu pflegen, zu kreuzen, neue Farb- und Formvarianten zu entdecken oder einfach der Natur beim Wachsen zuzusehen, wird sich hier schnell zu Hause fühlen. Das Spiel ist klar für jene gedacht, die Geduld mitbringen und sich für Details begeistern können – sowohl visuell als auch spielmechanisch.

Pflanzenzucht trifft Genetik: Hier wird nichts dem Zufall überlassen
Die Stärke von Gardener liegt eindeutig in seiner botanischen Tiefe. Du beobachtest, wie deine Pflanzen wachsen, sich genetisch verändern, wie sie auf unterschiedliche Böden, Lichtverhältnisse oder Pflege reagieren. Dabei entstehen mitunter wahre Kunstwerke – teils durch geplante Kreuzungen, teils durch zufällige Mutationen, die zu echtem Staunen führen können.

Anders als in vielen Gartenbau-Simulationen geht es hier nicht um schnelle Resultate oder das Sammeln von Punkten, sondern um Forschung, Ausprobieren und Verstehen. Man sät Samen, pflegt sie, und wenn nach mehreren Spielstunden plötzlich eine neue Blütenform auftaucht, fühlt sich das wie ein echter Fortschritt an.

Optisch ein kleines Kunstwerk – atmosphärisch fast therapeutisch
Visuell präsentiert sich Gardener auf höchstem Niveau. Die Pflanzen wirken lebendig, organisch und enorm vielfältig. Farben, Formen, Größen – alles wirkt stimmig und lädt dazu ein, Screenshots zu machen oder sich einfach mal nur umzusehen. Der Soundtrack war in unserem Test jedoch nicht unbedingt passend, sondern eher nervig.

Ein echtes Highlight – mit einer großen Einschränkung
So sehr Gardener spielerisch überzeugen kann, so sehr trübt ein Punkt den Gesamteindruck: die fehlende deutsche Übersetzung. Während sich englischsprachige Spieler schnell zurechtfinden, stehen deutschsprachige Nutzer vor echten Herausforderungen. Die Menüs sind oft wenig intuitiv und erschließen sich nicht sofort – das wäre noch zu verkraften, wenn zumindest das Tutorial gut verständlich wäre.

Doch gerade der Einstieg wird durch die Sprachbarriere unnötig schwer gemacht. Das Tutorial ist ausschließlich auf Englisch verfügbar und setzt Begriffe und Konzepte voraus, die ohne botanische Grundkenntnisse oder gute Englischkenntnisse nur schwer nachvollziehbar sind. Für ein Spiel, das grundsätzlich für Ruhe, Zugänglichkeit und Experimentierfreude steht, ist das ein unglücklicher Widerspruch.

Ein Spiel mit Seele – das noch aufblühen darf
Trotz der Schwächen in der Lokalisierung bleibt Gardener ein wunderschönes Projekt. Der Entwickler hört auf das Feedback der Community, veröffentlicht regelmäßig Hotfixes und scheint sich dem Potenzial dieses Spiels sehr bewusst zu sein. Zwar ist der Content im aktuellen Early-Access-Zustand noch überschaubar, doch die Grundmechanik funktioniert so gut, dass man Lust bekommt, dabei zu bleiben und das Spiel wachsen zu sehen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Wer also mit der englischen Sprache klarkommt und keine rasante Progression erwartet, findet in Gardener: Master of Trees and Flowers ein echtes Kleinod – ein meditativer, entspannender Titel, der völlig neue Maßstäbe für Gärtner-Simulationen setzen könnte.

Punktewertung

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