Nerd Attack! Review

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2011-11-06  Uhltak  8 Likes  0 Kommentare 

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Unstillbare Neugier und unaufhörlicher Wandel, diese Lettern prangen auf der Rückseite des Einbandes. Der Autor Christian Stöcker bringt uns die guten alten Zeiten zurück, eine Zeit des Aufbruchs, in die Zeit wo das Computerzeitalter seine Revolution startete, in den Kinder- und Jugendzimmern der wilden achtziger Jahre. Eine Zeit, wo Nerds noch ein Schimpfwort war für verschrobene Computer Bediener und heute in unserer Popkultur aufgehen, dank der Leistung, die gerade solche Nerds erbracht haben!

Der C64 eine Huldigung
Der erste Februar 1984, Christian Stöckers Geburtstag. Es war ein langer Kampf mit den Eltern, zum Glück zog die Masche das Gerät für die Schule und für Hausaufgaben zu brauchen. So kam es dass der Autor an diesem Tag seinen ersten Computer, einen C64, bekommen hat. Die Eltern konnten mit so einem Gerät nicht viel anfangen. So thronte der Kasten im Kinderzimmer, wo noch ein alter Fernseher stand mit acht Druckknöpfen, der aber eher eine Ausnahme als die Regel war, denn Fernseher waren sehr teuer! An diesem Röhrengerät hing nun der vergilbter Kasten und davor lag eine genauso vergilbte Tastatur mit der Aufschrift Commodore 64. Diese Revolution im Kinderzimmer, dieser erste Heimcomputer war der Startschuss zu der Informationsgesellschaft, die wir heute kennen. Spannend wird uns vermittelt, wie sich aus der Kopierer-, Crackerszene die Informations-Gesellschaft und Generation von Morgen gebildet hat. In "Nerd Attack" wird eine wahre Plattform geschaffen für diese Szenen und beschrieben, wie sie sich entwickelt hat. Die Anfänge des CCC (Chaos Computer Club) werden beschrieben und wie eine kleine Hackergruppe, die Gruppe um Karl Koch und seinen Helfern Urmel und Pengo, mit dem KGB Hack berühmt geworden sind. Auch die Hacker Ethik hat es in das Buch geschafft, gar Geboten gleich verfasste Steven Levy diese in seinem Buch "Hackers: Heroes of the Computer Revolution", dass von einem der CCC Gründer, Herwart "Wau" Holland- Mortiz übersetzt und erweitert wurde:

Zitat aus dem Buch:
Die sechs Regeln aus Levys Buch lauten:
- Der Zugang zu Computern und auch sonst allem, was einem etwas über die Funktionsweise der Welt beibringen könnte, soll unbegrenzt und vollständig sein. Der praktischen Erfahrung muss immer Vorrang gegeben werden!!
- Alle Information soll frei sein
- Misstraue Autoritöt - fördere Dezentralisierung
- Hacker sollen nach ihrem Hacken beurteilt werden, nich nach Scheinkritierien wie Abschlüssen, Alter, Rasse oder sozialer Stellung
- Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen.
- Computer können dein Leben zum Besseren verändern
Wau Hollands Ergänzung lauten:
- Mülle nicht in den Daten anderer Leuten
- Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen.

Neben der Hackbewegung haben auch die Hobbyisten der siebziger Jahre einen festen Platz im Buch erhalten, Größen, ach was Größen Ikonen wie, Bill Gates, Steve Jobs, Steve Wozniak und Richard Stallmann werden für ihre Arbeit geehrt. Auch wenn Microsoft auch heute noch für manchen Puls sorgt. Aber vor allem werden die Gänge des Open Source Gedanken beschrieben und wie dieser geprägt wurde vor allem von diesen Pionier, Richard Stallmann. Ohne ihn gäbe es heute keinen Open Source Gedanken und damit auch kein Linux und Firefox.
Liebevoll widmet auch Christian Stöcker den Spielen und deren Entwicklung Passagen im Buch und nimmt Bezug auf die Etablierung der sozialen Komponente in Spielen. Auf Entscheidungen auf Umfeld und Erfahrung wie in "Heavy Rain" oder wie man heute in "World of Warcraft" mit Fantasy Figuren, die man nur aus Büchern kannte, nun Abenteuer bestehen kann, gemeinsam mit anderen Menschen die agieren und kommunizieren.
Mit vielen unterhaltsamen Passagen füttert der Autor, Fakten und Zeitgeschehen mit persönlichen Momenten aus seiner Jugend und macht "Nerd Attack!" als Lesestoff so interessant und lässt einen selbst geistig zurück gehen. In die Zeit, wo man selber noch acht Jahre alt war, bei einem Freund gesessen hat, während er munter 5,25 Zoll Disketten in den grau / beigefarbenen Kasten gesteckt hat und es mehrere Minuten gedauert hat bis endlich "Summer Games" geladen war.

Es sind Momente wie diese, ein Buch das voller Geschichte steckt zum Leben erwacht und dabei nicht langweilig ist, auch für den Otto Normal Verbraucher, der nun kein Nerd, Computer Crack oder Gamer ist, hat Spaß an diesem Buch. Alles ist toll recherchiert, die Fakten in Verbindung zu aktiven Erlebnissen des Autors erwecken den Zeitgeist zum Leben, fangen diesen ein und verpackt das ganze in dieses Buch. Aus der Hand legen fällt schwer, denn "Nerd Attack!" ist nostalgiekiffen pur!

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Fazit

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