Buecher » Reviews

Männerkrankheiten Review


2012-04-17  Jana  12 Likes  0 Kommentare 
Es geht doch nichts über Klischees! Und was bringt mehr Spaß, als sich über die Macken des anderen Geschlechts lustig zu machen, als gemeinsam mit anderen Geschlechtsgenossen darüber zu lachen, was die jeweiligen Partner doch gemeinsam haben. Mario Barth hat es damals schon vorgemacht, als er den Frauen deutlich aufzeigte, was an ihnen seltsam ist und den Männern das Gefühl gab, damit nicht allein dazustehen. Nun wendet sich aber mit Hanna Dietz das Blatt, nun fasst sie in ihrem Buch "Männerkrankheiten" mit dem Untertitel "Schmutzblindheit, Mitdenkschwäche, Einkaufsdemenz und weitere unheilbare leiden unserer echten Kerle" die Dinge zusammen, die des öfteren auf das männliche Geschlecht zutreffen. Ob ihr das gut und lustig geglückt ist? Wir haben's gelesen!

Klischees von A bis Z
Im ersten Moment, wenn man den Titel des Buches so sieht, mag man sich denken, dass es darum geht, dass Männer zu Weicheiern mutieren, wenn sie mal krank sind. Aber das stimmt gar nicht! Wenn es nämlich nach Hanna Dietz geht, sind Männer nicht nur "mal" krank, sondern dauerhaft, sie laufen mit diversen mal schlimmeren, mal weniger schlimmeren Krankheiten durch's Leben, für die es nur in den seltesten Fällen eine Therapiemöglichkeit gibt. Eben diese Krankheiten werden in ihrem Buch "Männerkrankheiten" aufgeführt. Das Buch ist dabei ähnlich wie ein medizinisches Lexikon gestaltet, gibt Verweise zu ähnlichen Krankheiten an und liest sich etwas "fachmännisch" auch wenn es doch eigentlich in der Richtung Humor einzuordnen ist.

Hanna Dietz beschreibt dabei Krankheiten, die sicher jede Frau schonmal an ihrem Mann oder einem nicht ganz so vertrauten männlichen Exemplar festgestellt hat. Den Anfang macht der abdominelle Exhibitionismus. Der was? Na das Zurschaustellen des Bauches! Und damit sind nicht die Six-Pack-Kerle gemeint, die sich Frauen doch gerne mal anschauen, sondern die betagteren Bierbauchträger, die aber irgendwie nicht einsehen wollen, dass ihre Zeit der "mein Körper ist toll" Phase längst vorbei ist. Auch der Gehirnabschaltmodus wird in diesem Buch thematisiert. Und das kennt wohl jeder: Man redet und redet und redet, der Gegenüber nickt immer wieder brav und lässt sich auch mal zu einem "Aha" hinreißen, um dann letztendlich doch den Streß zu bekommen, wenn Frau fragt "Was hab ich denn gerade gesagt?".

Und so geht es weiter, ein Klischee nach dem anderen wird ausgepackt und genauestens analysiert. Und, liebe Männer, seien wir mal ehrlich: Viele davon treffen auch einfach zu, der Gehirnabschaltmodus ist da noch mit eins der besten Beispiele. Aber man muss auch sagen: Viele dieser Dinge treffen aber nicht nur auf Männer, sondern auch auf Frauen zu oder will Frau etwa behaupten, dass sie ihrem Mann immer brav zuhört, wenn er von Fußball redet oder ihr die neueste Technik seines Autos erklärt?

Das ist nicht alles nur männlich
Ich persönlich habe mich als Frau jedenfalls auch oft in diesem Buch wiedererkannt und habe mir gedacht, dass sich das eine oder andere doch eher als Beschreibung für mich als die eines Mannes eignet. Und sicherlich wird das auch einigen anderen Frauen so gehen.

"Männerkrankheiten" ist amüsant, keine Frage. "Männerkrankheiten" zeigt einigen Frauen sicher auf "Hey, Dein Mann ist nicht der einzige, der so ist". Und "Männerkrankheiten" sorgt bestimmt auch dafür, dass die eine oder andere Frau zu ihrem Mann sagt "Hey Schatz, hier wurde über Dich geschrieben, das bist ganz genau Du!"

Aber "Männerkrankheiten" ist eben auch ein bisschen zu verallgemeinert. Zu oft treffen Klischees auf beide Geschlechter zu und zu oft ist das Buch, das ja eigentlich humorvoll ist, zu trocken geschrieben. Viele Passagen werden unnütz in die Länge getrieben, zu oft wird auf einen anderen Absatz verwiesen und schnell kommt dabei der Eindruck, dass noch die eine oder andere Seite zusätzlich so angehängt werden sollte.

"Männerkrankheiten" ist amüsant und vielleicht gerade für Frauen, die zur Zeit schrecklich von anderen Geschlecht enttäuscht sind, genau das richtige, allerdings fehlt es doch ein bisschen an mehr Humor, mehr Anekdoten und Beispiele wären wünschenswert gewesen. Dafür gibt es eine Menge Sarkasmus und Ironie!

Hier werden Klischee behandelt, die nicht nur auf Männer zutreffen. Hier und da darf man Schmunzeln, aber richtig zum Lachen ist "Männerkrankeiten" nur bedingt.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.