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Haut Review


2010-02-01  Firesale  6 Likes  0 Kommentare 
Als die Leiche einer als vermisst gemeldeten Frau in der Nähe von Bristol gefunden wird, deutet alles auf einen Selbstmord hin. Doch es gibt ein paar Auffälligkeiten, die Detective Inspector Caffery misstrauisch werden lassen. Und tatsächlich bleibt es nicht bei einer Toten. Während Caffery zusammen mit der Polizeitaucherin Flea Marley versucht, die Hintergründe der mysteriösen Selbstmorde zu erforschen, lässt ihn auch ein zweites Rätsel nicht los: die Suche nach einem Wesen, das man in Afrika Tokoloshe nennt, dem man Zauberkräfte zuspricht und das selbst Caffery Angst einjagt. Und es scheint ihn zu verfolgen. Aber nicht nur er ist in einem Alptraum gefangen. Auch Flea gerät in einen unheilvollen Strudel von Ereignissen, als sie im Kofferraum ihres Wagens eine Tote entdeckt - eine Frau, nach der die Polizei von Bristol fieberhaft sucht ...

Detective Inspector Caffery und Flea Marley ermitteln wieder...
Mo Hayder überraschte mit ihren ersten Veröffentlichungen, da hier statt üblicher Erzählstile über aus detailliert und erbarmungslos auch die grausamsten Taten beschrieben wurden. Schon in "Der Vogelmann" musste man so manches mitlesen, was man aber niemals miterleben will. In ungewöhnlicher Weise und mit einer absolut ungeschminkten Schilderung wurde berichtet, wie ein Frauenmörder seinen grausam zugerichteten Opfern kleine Vögel in die Brust implantiert. Der Nachfolger "Die Behandlung" war ebenfalls nichts für schwache Nerven! Das Ehepaar Carmel und Alek wurde von einem Pädophilen aus dem Weg geräumt und anschließend der achtjährige Sohn Rory drei Tage lang missbraucht.

Man muss Hayder angesichts seiner recht reißerischen Erzählweise schon lieben - oder eben hassen, denn viel Raum dazwischen bleibt da nicht mehr. In "Haut" jedoch stellt sie vermutlich auch ihre Fans auf eine harte Probe, denn der "Ritualmord"-Nachfolger gibt sich einerseits vorhersehbar, anderseits verwirrend und unverständlich. "Vorhersehbar" deshalb, weil wenn man den "Ritualmord" auch gelesen hat (was man muss, weil die Teile aufeinander aufbauen), dann erscheinen so viele Teile aus dem Vorgänger auch wieder in "Haut", dass man schon fast erahnt was als nächstes passiert. Das muss dann auch die Autorin gemerkt haben und hat einige wahrlich unvorhersehbare Twists eingebaut - die leider ebenfalls das Ziel verfehlen. Der Spannungsbogen wird zwar bis zum Ende gehalten, allerdings kennt man die Charaktere mittlerweile in- und auswendig. Schade deshalb, weil man nichts neues mehr erfährt, was aber an sich problemlos möglich gewesen wäre.

Leider werden die Zusammenhänge nicht ganz klar, vieles wird zwar miteinander kombiniert allerdings nicht richtig aufgeklärt. So liest sich "Haut" wie eine Erweiterung zum "Ritualmord" - eine Art "Zwischengeschichte", ohne echte Handlung oder zumindest ohne neue Erkenntnisse. Vermutlich können auch Top-Ermittler nicht immer einen Bombenfall nach dem anderen haben. Und so kommt es einem auch vor...

Mo Hayder, 1962 in Essex geboren, verließ mit fünfzehn ihr Zuhause, um in London das Abenteuer zu suchen. Sie hat später viele Jahre im Ausland verbracht, unter anderem auch in Tokio, wo sie eine Zeit lang in einem Nachtclub arbeitete und für eine englische Zeitung schrieb. Sie studierte Filmwissenschaften an der American University in Washington D.C. und später Creative Writing an der Bath Spa University. Mit ihrem Debüt, dem Psychothriller "Der Vogelmann", wurde sie über Nacht zur international gefeierten Bestsellerautorin. Seither hat sie ihren Ruf als brillante Spannungsautorin mit den Romanen "Die Behandlung", "Tokio" und "Ritualmord" weiter gefestigt. Die Autorin lebt heute mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter in Bath.

Mo Hayders neuester Roman "Haut" liest sich nur halb so spannend wie die Vorgänger - die Charaktere werden nicht weiter vertieft, die Handlung ist an mancher Stelle verpatzt. Schade...

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   Titel Haut: Psychothriller
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Goldmann Verlag
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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