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Gaming – Eine Pixel-Zeitreise Review

Vom Arcade-Automaten bis zur VR-Brille – eine illustrierte Hommage an die Geschichte der Videospiele


2025-10-05  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Mit Gaming – Eine Pixel-Zeitreise gelingt es Jean Zeid und Émilie Rouge, die Geschichte der Videospiele in ein ungewöhnlich lebendiges und unterhaltsames Format zu bringen: die Graphic Novel. Das Buch ist weit mehr als nur ein hübsch bebilderter Rückblick – es ist eine leidenschaftliche, detailverliebte und angenehm humorvolle Hommage an eine Kultur, die längst über das reine „Zocken“ hinausgewachsen ist.

„Von Pong bis GTA: eine Zeitreise durch vier Jahrzehnte Gaming“
Die Reise beginnt in den frühen 70er Jahren mit Pong, dem legendären Spiel, das den Siegeszug des Gaming einläutete. Von dort geht es weiter durch die Jahrzehnte, vorbei an Klassikern wie Pac-Man, Donkey Kong, Super Mario, Wolfenstein 3D, Doom oder World of Warcraft. Besonders clever: Zeid und Rouge lassen sich selbst als Protagonisten durch die Geschichte reisen, ausgestattet mit einer Zeitmaschine – ein erzählerischer Kniff, der trockene Fakten zu unterhaltsamen Begegnungen macht.

Dabei beschränkt sich das Werk nicht auf Heimkonsolen und Computer: Auch Arcade-Automaten, LCD-Handhelds, Spielejournalismus, kulturelle Debatten rund um Gewalt, Gender oder Zensur und sogar der Aufstieg des E-Sports finden Platz.

„Lehrreich, ohne lehrerhaft zu sein“


Obwohl das Buch als Sachcomic durchgeht, liest es sich eher wie ein unterhaltsamer Roadtrip durch die Gaming-Geschichte. Das liegt vor allem an der Mischung aus flotten Dialogen, nerdigem Meta-Humor und visuellen Spielereien. In fast jedem Panel verstecken sich kleine Referenzen, Easter Eggs oder popkulturelle Seitenhiebe – Kenner schmunzeln, Neulinge staunen.

Trotz der Leichtigkeit geht das Buch inhaltlich in die Tiefe: Es zeigt technische Meilensteine, gesellschaftliche Kontroversen und die wirtschaftlichen Umbrüche der Branche, ohne dabei belehrend zu wirken. Besonders gelungen: der Abschnitt über den Konsolenkrieg zwischen Sega und Nintendo – spannend erzählt, liebevoll illustriert und wunderbar informativ.

„Illustrationen, die in jedem Pixel Liebe zum Detail zeigen“
Émilie Rouge beweist großes Gespür für Stil und Stimmigkeit: Jede Epoche bekommt ihren visuellen Charakter – von grobpixeligen Retro-Farben bis zur modernen Klarheit der heutigen Gaming-Welten. Dabei bleibt das Design stets übersichtlich, farbenfroh und auf den Punkt.

Besonders stark wirken die Doppelseiten zu ikonischen Spielen: Ob Tetris, GTA, WoW oder Minecraft – alles wird in einer Mischung aus visueller Komposition und humorvoller Kommentierung dargestellt. Man merkt: Hier steckt echtes Verständnis für Ästhetik, aber auch für die emotionale Wirkung von Spielen.

„Kein Lexikon – aber ein Einstieg mit Tiefgang“
Natürlich darf man sich von der bunten Optik nicht täuschen lassen. Es handelt sich hier nicht um ein vollständiges Nachschlagewerk. Einige Aspekte fehlen – etwa die Rolle der deutschen Gaming-Presse, skandalträchtige Titel wie Black & White oder tiefere technische Einblicke. Auch manche historische Reihenfolge wirkt ein wenig vereinfacht.

Aber: Das ist völlig in Ordnung. Die Zielsetzung war nie, alles zu erklären – sondern Gaming greifbar zu machen. Und das gelingt Gaming – Eine Pixel-Zeitreise auf ganzer Linie.

„Ein Buch für Gamer, Neugierige und Kulturinteressierte“


Wer dieses Buch aufschlägt, braucht kein Vorwissen – aber Neugier hilft. Ob jugendlicher Neuling, langjähriger Controller-Veteran oder Elternteil, das verstehen will, was die Kids da eigentlich zocken: Dieses Buch vermittelt Geschichte, Emotion und Bedeutung von Games auf zugängliche, kreative Weise. Und es beweist: Videospiele sind längst Teil unserer Kulturgeschichte.

Gaming – Eine Pixel-Zeitreise ist ein liebevoll gestaltetes Werk, das Wissen, Witz und visuelle Stärke perfekt kombiniert. Es ist unterhaltsam wie ein Jump-'n'-Run, informativ wie ein guter Podcast und nostalgisch wie der erste Startsound einer alten Konsole. Die Mischung aus Storytelling, Zeichnungen und Fakten macht es zu einem idealen Einstieg in die Gaming-Kultur – und zu einem Must-Have für alle, die Gaming nicht nur konsumieren, sondern verstehen wollen.

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